wie sind eigentlich die Empfehlungen / Erfahrungen, was den Reifendruck (oder die Drücke?) anbelangt?
Das Owners Manual empfiehlt ja ganz einfach 2,0 vorne und 2,25 hinten. So rein gefühlsmäßig würde ich da etwas mehr ... aber die werden ja auch irgendwelche Gründe haben.
Ist dabei völlig irrelevant, welche Reifen drauf sind????
schöne Grüße Achim
P.S.: mich persönlich interessiert dabei v.a. der TT, für den Fall, dass es den mal nicht mehr gibt, würden mich auch die Werte zum BT interessieren.
2,0 vorne und 2,25 hinten scheint mir auch zu wenig. Ich hab seinerzeit mit 2,5 vorn und 2,8 hinten beim BT die besten Erfahrungen gemacht.
Den TT bin ich zwar noch nie gefahren, aber was man so hört, verträgt der nicht ganz so viel (ist als Holzreifen ja selbst schon ziemlich hart ). Hier werden etwa 2,3 vorn und 2,5 hinten empfohlen.
Ich empfehle aus meiner persönlichen Erfahrung auch diese Drücke: 2,5 - 2,8 beim BT 2,3 - 2,5 beim TT Auf Langstrecken (Z.B. zum Ace) erhöhe ich aber auch auf 2,5 - 2,8 beim TT.
Etwas nieriger Druck erhöht das Walken, der Reifen wird wärmer und haftet besser. Auf Landstraße macht das Sinn. Auf Autobahn habe ich lieber einen höheren Druck, weniger walken und damit einen insgesamt kühleren Reifen bei weniger Rollwiderstand.
Ein Schelm ist, wer jetzt daraus schließt, das BT-Fahrer nur auf Autobahnen unterwegs sind
Grüße Falcone
Reifen sind mir so was von wurscht ... ich hab ja meinen TT100
"warm könnens 0.2 mehr sein" - bezieht sich das aufs Wetter oder auf den Wohnort? Und ist der Druck bei warmgefahrenen Reifen nicht noch deutlich höher? Lustig, auf die Idee, das mal nachzuschauen bin ich jetzt in den ganzen Jahren noch nie gekommen ...
Ich pump immer aug "gut 2,2" und "gut 2,4" - da lieg ich ja gar nicht so weit weg von Euch. Warum aber wohl empfiehlt das Handbuch dann so niedrige Werte? Identisch für Accolade und TT?
Zitat von wisiUnd ist der Druck bei warmgefahrenen Reifen nicht noch deutlich höher?
Der Druck im Reifen steigt proportional mit der Erwärmung, wobei die Proportionalitätskonstante q der Quotient aus Druck und Temperatur der Reifen im kalten Zustand ist. Hierbei muss die Temperatur aber in Kelvin gemessen werden. Beispiele:
1. Bei einer Temperatur von 0°C bzw. 273K und einem Reifendruck von 2bar ist q=2/273, d. h. der Druck steigt pro 10°C Erwärmung um ca. 0.073bar.
2. Bei 0°C und 3bar Reifendruck ist q=3/273, d. h. der Druck steigt pro 10°C Erwärmung bereits um ca. 0.11bar.
Bei 20°C Ausgangstemperatur sind die Werte entsprechend kleiner, nämlich 0.068bar im ersten und 0.10bar pro 10°C im zweiten Fall.
Gruss Serpel
Edit: MOTORRAD schreibt "Apropos Temperaturen: Da die Fahrversuche auf der Landstraße ergaben, dass Tourensportreifen auf kurvigen Strecken kaum mehr als 40 bis 50 Grad Celsius Gummitemperatur entwickeln, wurde auch beim Test auf der Rennstrecke darauf geachtet, dieses Temperaturfenster nicht zu verlassen."
also ich fahre den Acco auch mit höherem Druck ... vorn 2,2 und hinten 2,4. Das Fahrwerk wird zwar auch ein wenig härter dadurch , aber das Feedback dafür "direkter" - meine Erfahrung.
In Antwort auf:Der Druck im Reifen steigt proportional mit der Erwärmung, wobei die Proportionalitätskonstante q der Quotient aus Druck und Temperatur der Reifen im kalten Zustand ist. Hierbei muss die Temperatur aber in Kelvin gemessen werden.
Serpel, Serpel,
wo führt das noch hin?
Wer hat schon ein Kelvinthermometer bei sich?
Ich werde Dir jetzt mal Deine Formeln etwas zerlöchern. Habe gerade meinen Wetterfrust und nun muß ein Schweizer dran glauben, so bin ich halt
Erstens vermisse ich die Nachkommestellen ,15 hinter dem Minus 273. So geht das schonmal gar nicht. Die Leute greifen zum Taschenrechner (die Einhandversion, die man in voller Schräglage bedienen kann) und meinen, sie hätte die richtige Temperatur, dabei sind alle Berechnungen fehlerbehaftet.
Zweitens ist die Innentemperatur der Luft nicht gleich der Reifentemperatur. Durch die Fliehkraft werden die kälteren, schwereren Anteile nach außen gedrängt und die wärmeren nach innen. Anders gesagt beeinflußt die Fliehkraft die mittlere Geschwindigkeit der Moleküle und stellt ein Ordnungsprinzip dar ähnlich dem, wie es bei der atmospährischen Schichtung auftritt und welches dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zunächst nicht Rechnung zu tragen scheint. In diesem Zusammenhang erscheint mir auch äußerst wichtig zu erwähnen, daß sich die Komponenten Sauerstoff und Stickstoff durch die unterschiedlichen Molgewichte tendenziell trennen, i.e. außen ist die Innenatmospähre des Reifen mit Sauerstoff angereichert. Auch das in unserer Atmosphäre immer stärker vorkommende CO2 ist hauptsächlich dort zu finden. Mit seiner starken Abweichung vom idealen Verhalten der Gase trägt es mit dazu bei, daß die von Dir genannten Formeln zu auf keinen Fall zu Anwendung gebracht werden dürfen !!
Drittens, und jetzt kommt der Apparatebauer ins Spiel, dehnt sich selbst ein echter Männerreifen, wie der Accolade, bei erhöhtem Innendruck ein wenig aus und gibt so Raum für die Entspannung der komprimierten Gase. Das bedeutet, daß der Innendruck nicht ganz so drastisch ansteigt, wie das Gesetz der idealen Gase es vorschreibt.
Viertens muß der schwankende Umgebungsdruck dringend mitbeachtet werden. In der Schweiz in Deinen Wohnlagen ist er vielleicht so niedrig, daß man ihn getrost vernachlässigen kann (fahren Eure Motorräder eigentlich deshalb so schnell, weil sie keinen Luftwiderstand haben??), aber bei uns in rheinischen Wohngebieten ist dieser Druck vorhanden und macht die schönste Formel kaputt. Wenn auch dieses Mistwetter zur Zeit wieder vakuale Luftdrucktendenzen zeitigt , so muß das ganze dennoch in die Formel mit rein. Ich bestehe darauf!
So [hechelhechel], jetzt willst Du bestimmt die Formel sehen, gell? paßt aber nicht auf die Bildschirmseite, muß ich erst noch n Server für suchen.
Ich fühle mich von euch auf's äußerste diskriminiert und benachteiligt!
Wie jeder halbwegs ausgerüstete Dangschdellensörwissdechniger führe ich natürlich komprimierten Stickstoff in meinem SKW mit. (momentan sogar 2 10l-Flaschen á 300bar) Gelegentlich nutze ich diesen zum Herstellen eines fahrtauglichen Innendrucks meiner Kradbereifung.
Warum wird diese Art der Bereifungsbefüllung bei eueren Ausführungen nicht berücksichtigt?
ich wollt das Thema Reifengas ja anschneiden, aber dann dachte ich, das wird zu kompliziert.
Im übrigen ist in meinen obigen Ausführungen ein dicker thermodynamischer Fehler (mir eben erst beim Joggen eingefallen). Mal sehen, wann Serpel zuschlägt. Bestimmt studiert er schon eifrig die Bücher, um mir dann so richtig eins drüber zu geben.
Dann steht es wieder 2:1 für die Schweizer Gitarrenmusiker.