In Antwort auf:kann bitte mal jemand mit Flattererfahrung, dieses "Flattern" etwas genauer beschreiben?
Moin,
das klassische Shimmy ist eigentlich nicht dieses Flattern. Die Amis haben früher ihre dicken Karossen mit bärenstarken Motoren ausgerüstet und sind dann bei sehr hohen Geschwindigkeiten mit Fahrwerksphänomena konfrontiert worden, die sie "Shimmy" genannt haben. In den dreißigern sind Fahzeuge auf gerader Strecke verunglückt, weil das Fahrwerk einfach nicht mehr mitgemacht hat.
Das Lenkerpendeln beim Motorrad tritt mit der Drehzahl des Vorderrades auf. Man könnte es fast für eine einseitige Unwucht halten. Sehr steife Gabeln lassen das Pendeln fast verschwinden. Normale Gabeln können es nicht unterdrücken. Bei der GPZ 900 R hatte ich es in keinem Bereich.
Das Vorderrad führt dabei eine Taumelbewegung aus, die nicht nur hin und her, sondern auch seitlich verkippt ist. Wenn man einen kleinen Reifen von Spielzeugautos oder von Trixbaukästen über den Boden rollen läßt, kann man diese Taumelbewegung auch beobachten. Das Rad scheint über die eigenen Füße zu stolpern. Wenn man einen Kinderkreisel auf den Tisch stellt und andreht, kann man bei fallender Drehzahl sowas auch beobachten. Der Physiker spricht von der Präzession eines Kreisels. Es gibt Doktorarbeiten darüber, deren Inhalt ich aber nicht kenne. Die Drehzahl und die Masseverteilung so wie die absolute Masse des Kreisels gehen in die Formel für die Berechnung ein. Es wirken Coriolis-Momente bei der Angelegenheit, die als Vektorschar mit statistischen Ansätzen rechnerisch gebändigt werden. Unser Physikprof hat damals gesagt: "So, mehr brauchen Sie als Ingenieure darüber nicht zu wissen. Sie können mir jetzt erzählen, was Sie wollen, für mich ist Kreiseltheorie schwierig!"
Sobald die Taumelbewegung einseitig gedämpft wird, verschwindet sie. Wenn also ein Lenkungsdäpfer den schnellen Ausschlag um die Lenkachse verhindert, kann das funktionieren - aber auch andere Nachteile bringen. Wenn die Gabel wiederum erfolgreich das Kippen verhindert, geht es auch. Allerdings müssen dazu die Holme im absoluten Gleichlauf ein- und ausfedern. über die dünnes Klemmverbindungen an den Achsenaugen können diese Kräfte nicht wirkungsvoll beherrscht werden. Etwas Biegung ist immer in jedem Bauteil. Man müßte dann eine Steckachse verwenden, die mindestens 50mm (besser 100mm) Durchmesser hätte.
Für die Präzession ist eine Masseverteilung mit viel Masse außen eher förderlich. Das leichte Speichenrad ist also, was das anbelangt, gar nicht so gut. Das ideale Vorderrad hätte einen Reifen und eine Felge, die nichts wiegen und in der Mitte eine klotzige Trommelbremse mit richtig Gewicht.
In Antwort auf:Beim TT100 gibt es zum Beispiel bei Neureifen und flachem Lenker gar kein Flattern
Das stimmt so nicht!
Ich ärgere mich jedes mal über diese unsinnige Aussage.
Ich habe auch 2 Satz TT 100 runtergefahren und bei beiden auch am Anfang schon shimmy gehabt, der sich mit abnehmender Profiltiefe weiter verschlimmerte - und da bin ich mit Sicherheit nicht der einzige. Den hohen Lenker hatte ich zu der Zeit schon lange nicht mehr dran - der war nämlich nach 3 Tagen schon weg.
Es mag bei Dir, Paul und einigen anderen so sein - aber nicht bei JEDEM.
Ich habe z.B. mit dem BT 45 auch nach dem 5.ten Satz bisher am wenigsten shimmy ... und nun?
@Skoki: vielleicht ist das Shimmy beim TT die Erklärung, warum dieser ein Männerreifen ist, hehe
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Zitat von Wännä Für die Präzession ist eine Masseverteilung mit viel Masse außen eher förderlich. Das leichte Speichenrad ist also, was das anbelangt, gar nicht so gut. Das ideale Vorderrad hätte einen Reifen und eine Felge, die nichts wiegen und in der Mitte eine klotzige Trommelbremse mit richtig Gewicht.
Wännä, und wie erklärt sich dann, daß bei 21" Speichenrädern Shimmy niemals oder zumindest kaum auftritt - ich kenne es z.B. nur von meiner W - ich meine aber auch die "Gabeldimension" spielt eine wesentliche Rolle.
Wännä, und wie erklärt sich dann, daß bei 21" Speichenrädern Shimmy niemals oder zumindest kaum auftritt - ich kenne es z.B. nur von meiner W - ich meine aber auch die "Gabeldimension" spielt eine wesentliche Rolle. grüße piko
Transalp: 21 Zoll Vorderrad, Speichen; je nach Glyck Shimmy wie die Sau...
Ok, Skoki, ich bin auch der Meinung, dass nicht alle W diesbezüglich gleich sind. Ich korrigiere also: Beim meinen beiden W mit TT100 gibt es zum Beispiel bei Neureifen und flachem Lenker gar kein Flattern
Und heute habe ich eine W mit Metzeler Lasertec gefahren und da war auch nicht die Spur von Shimmy. Ich hab es mehrfach versucht. Es war eine 2000er W mit Hochlenker. Man kann diese Erfahrungen also wirklich nicht einfach von einer W auf die andere übertragen.
In Antwort auf:Wenn also ein Lenkungsdäpfer den schnellen Ausschlag um die Lenkachse verhindert, kann das funktionieren
Negativ - hab's jetzt getestet. Der Lenkungsdämpfer verschiebt, je nach eingestellter Dämpfungsstufe, die Resonanz-Geschwindigkeit um 10 - 20 km/h nach oben. Shimmy-Intensität selbst bleibt unbeeinflusst.
Gilt natürlich, wie wir aus den vielen Shimmy-Treads gelernt haben, nur für MEINE W.
:o)
Martin
(L-Dämpfer ist wieder weg, weil er bei mir nix wirklich bringt.)
meine meinung dazu. die ganzen problemchen die etliche wees in der "vorderhand" haben, hängt auch an dem ab werk zugoss gewähltem offset (versatz) der gabelbrücken. die kleinsten serienstreung im fahrwerk muss da einfach zu unregelmäßigkeiten im fahrverhalten führen. behaupte! 5-6mm weniger offset bei den brücken und die meisten spirenzchen sind weg. und die handlichkei leidet sogut wie garnicht. fahre mitlerweile über 10mm versatz. (für den altagsbetrieb der w nur von vorteil)für die supermoto harzringer weniger lenkerflatter-phänomen kenn ich garnicht, auch nicht bei abgefahrenen reifen, egal ob vorne oder hinten. das einzige was das fahrwerk aus der ruhe bringt, wirklich übler strassenbelag in schnellen kurfen. da ist halt schluss wie bei den meisten mopets, auser bei einer bmw r1100gs
W.
"Man kann ein Moped nicht wie einen Menschen behandeln...
dieses Phänomen wird natürlich zusätzlich angeregt durch Unwucht oder Höhenschlag, der ja beim Auswuchten nicht korrigiert (höchstens physikalisch "verschmiert") wird. Bei mir tritt der Effekt im 2er-Betrieb mit Gepäck ab ca. 80 km/h auf. Ich habe daraufhin nach Ursachen gesucht und einen sanften Höhenschlag durch Nippelsetzung in der vorderen Felge festgestellt.
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