Nur mal so als kleiner Einwurf in Sachen Garantie:
Es ist zwischen "Garantie" und "gesetzlicher Gewährleistung" zu unterscheiden. Erstere ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen Kunde und Händler, meist aber Hersteller oder Vertrieb. Was genau unter Garantie fällt, obliegt der Vereinbarung ("Kleingedrucktes"). Z. B. können "Verschleißteile" von der Garantie pauschal ausgenommen werden, ohne dass man streiten kann, ob eine Lima, ein Lager oder ein Bremsbelag ein Verschleißteil ist. Nur muss sich im Vertrag ein Anhaltspunkt ergeben, dass z. B. auch Lager Verschleißteile (grenzwertige Regelung) sind. Seit dem Schuldrechtsmodernisierungsgesetz ist eine Garantie eigentlich kaum mehr als ein Marketing-Gag, wenn sie nicht länger als 2 Jahre gewährt wird.
"Gesetzliche Gewährleistung": Der Verkäufer (NICHT der Hersteller/Vertrieb)ist gesetzlich normiert der Partner. Sich also nicht vom Händler darauf verweisen lassen, dass der Hersteller/Vertrieb erst seine Meinunge abgeben muss. Die Gewährleistung gilt 2 Jahre. Jetzt kommt der wesentliche Punkt: Innerhalb der ersten 6 Monate entfällt die Beweislast für den Käufer, dass der Mangel vom Händler zu vertreten ist. In dieser Zeit muss der Händler beweisen, dass z. B. im Beispiel von Piko das (doch nicht hinne) Lager durch z. B. Hochdruckreinigen gekillt wurde. Nach den 6 Monaten bis 24 Monate trifft die Beweislast, dass der Mangel durch Fehler des Händlers (er haftet für den Murks des Herstellers) eingetreten ist, den Käufer. Jetzt zu dem interessanten Thema Gewährleitung und Inspektionen: Gewährleistung besteht auch dann, wenn die Inspektionen nicht vom Händler oder einer anderen Hersteller-Werkstatt ausgeführt wird. In den ersten 6 Monaten ist das recht unproblematisch, denn wenn man überhaupt nur belegen kann, dass die Wartung von wem auch immer ausgeführt wurde, ist man aus dem Schneider. Es kann allerdings zu einer unschönen Auseinandersetzung kommen. Danach ist schwierig: Platzt der Motor, muss man beweisen, dass die erforderlichen Inspektionen FACHGERECHT gemacht wurden.Die Rechung einer Fremdwerkstatt sollte reichen; der Beleg einer FACHGERECHTEN Eigeninspektion ist dagegen schwierig. Wenn aber z. B. der Gabelholm einen Riß hat, ist es i. d. R. einfach: Das hat nix mit der Inspektion/Wartung zu tun.
Ich persönlich mach das so: Moderne Motoren sollten nicht auseinaderfliegen; wenn, dann tun die das in den ersten 6 Monaten. Alter Motoren (Enfield) kann es schon eher kosten, aber ich riskiers lieber, daran selbst rumzufummeln und die Motoren stabil zu bekommen, als mich dem Murks von Werkststätten auszusetzen. Daher: Ich lass max. die erste Inspektion machen; dann nix mehr. Mach ich selbst und ich bin mir nach Erfahrungen, die ich bzw. Bekannte mit div. Werkstätten gemacht hatten, sicher, dass ich das besser mache, als diese Sauschrauber. Höhepunkt war mal die Abrechung einer großen Inspektion bei einer Hondawerkstatt inkl. Ventileeinstellen bei meiner Transalp. Das dortige Gefrickel der Einstellerei inkl. Zugang und wieder zusammenbauen wollte ich mir damals nicht antun. Mißtrauisch durch div. Erzählungen haben ich die Ventildeckel mit klarem Nagellack versiegelt. Auf der Rechung war die Einstellerei mit einem nicht geringen Betrag drauf, nur gemacht ist es nicht worden. Polizei gerufen usw... Seitdem: Werkstatt NUR noch in absoluten Notfällen und nur, wenn ich aus wirklich vertrauenswürdiger Quelle (i. d. R. also Selberschrauberfahrene) um die Qualität des Ladens weiß. Es ist traurig, aber die Qualität der Werkstätten ist bis auf rühmliche Ausnahmen mittlerweile unter aller Sau. Daher kann ich das Geweine des Metiers nicht verstehen. Ich zahle gern die 70 €/Stunde, wenn die Qualität passt. Tut sie aber leider nicht.
Und ganz blöd: Der Ab- und Anausfall: Wenn eine Möhre nur ab und an nicht reproduzierbar einen Fehler hat. Die Werkstatt tauscht Baugruppe um Baugruppe. Alles soll gelöhnt werden inkl. Arbeitzeit. Die lose Mutter findet sich dann irgendwann zufällig....
Zitat von BlechrollerModerne Motoren sollten nicht auseinaderfliegen; wenn, dann tun die das in den ersten 6 Monaten. Alter Motoren (Enfield) kann es schon eher kosten, aber ich riskiers lieber, daran selbst rumzufummeln und die Motoren stabil zu bekommen, als mich dem Murks von Werkststätten auszusetzen.
Hallo Olli,
ich kann deine Ausführungen nur allzugut nachvollziehen - weil letztes Jahr erst erlebt ... ... meine "neue" Enfield zur 500er Inspektion - eigentlich nur Ölwechsel und gucken ob was fehlt ... die Penner hatten noch nicht mal das richtige Öl da - wollten es erst verheimlichen, ich deren Tank beäugt - Ölsorte erkannt - gefragt wie doch kein 15W-40 - dann Notlüge: das macht nix! ... Tschüß ARSCHLÖCHER - dachte ich mir, und wollte die Werkstatt nie mehr betreten. Doch es kam anders - trotz SUPERVORSICHTIGEM Einfahren und peniebelster Ventilspielkontrolle und -einstellung meinerseits, hatte ich nach ca. 6Tkm einen Motorschaden ... jetzt weiß ich was passiert war - der indische Hund erwischte mich in Form eines "herausgerutschten" Ventilsitzes - warscheinlich infolge Überhitzung durch zu mageren Gemisches - das alles wäre nicht sooo schlimm gewesen hätte ich es bemerkt und gehandelt - doch die Überhitzung blockierte dann noch das Auslaßventil - es blieb hängen, schloß nicht mehr - angekokelter Ventilsitz/-führung und zerbruzzelte Schaftdichtung - ENDE der Reise!
Jetzt die Garantiefrage ... ich machs kurz: ZMT ersetzte mir den neuen Kopf kostenlos, jedoch nur in Verbindung mit der von mir zu zahlenden Arbeitszeit der Pennerwerkstadt(bitte nicht mit dem gleichnamigen Ulf verwexxeln ) auch nach deiner Rechtsauffassung hätte ich sicher noch streiten können - aber der Aufwand, scheiß drauf!
Piko, du weißt schon, dass ZMT gegenüber den Händlern immer nur das Ersatzteil liefert; der Händler auf seiner Arbeitszeit sitzen bleibt bzw. diese "kreativ" unter Vorschiebung des "bösen ZMT" wieder auf den Kunden abwältzt? Man kann zu ZMT eine Meinungen haben (frag mal in Russenkreisen ) , aber dein Händler war so kreativ wie die anderen... Saupack!
Warum die Kiaste zu warm wurde, weißt du ja auch mittlerweile: Düsennnadel zu lang. Da hilft alles penible nicht, die Kiste läuft serienmäßig VIEL zu mager.
Ja ja, bin mittlerweile bestens informiert - ist aber auch nicht der einzige Grund weshalb ich jetzt lieber W fahre - wie du ja sicher schon gelesen hast.
Ich stimme dir auch zu, Blechroller. Bei einem neuen Motorrad lasse ich die Erstinspektion machen. Der Händler macht da eh kaum was außer einem überteuertem Ölwechsel. Er wiegt sich aber in Sicherheit. Kapitale Schäden werden im nächsten halben Jahr auftreten, wenn es ein Werksfehler war. Schon die zweite Inspektion mache ich selbst. Ich besorge mir immer gleich ein Werkstatthandbuch. Es ist eine sehr lohnende Investition. Und ein bisschen in Foren umhören, kann auch nicht schaden - kritisch natürlich, denn manchmal wird einem dort so was wie ein BT45 empfohlen .
Ich bin allerdings in der schönen Lage, die allermeisten Reparaturen selbst ausführen zu können, sowohl vom Werkzeug als auch vom Wissen her. Das können viele natürlich nicht - und das darf man auch keinem ankreiden. Allerdings bin ich der Meinung, dass mit gesundem Menschenverstand, einem Werkstatthandbuch, einem Forum und etwas Mut schon einiges zu machen ist. Wenn ich so sehe, wer in den Werkstätten rumschraubt, habe ich den Eindruck, dass das eher ungelernte Aushilfen sind - zumindest sind sie oft lustlos und ohne Wissensdurst.
Wie sagte früher mein Honda-Meister anlässlich der Erstinspektionen immer: "Hö ma, obs tickkert - wenn nich, schmier middem öliche Lappe um die Ventildeckeldichtung. Dann siehts so aus, als wenn die eingestellt worrn wärn."
Da wird sich bis heute nichts dran geändert haben. Und deswegen ist Bruno die große Ausnahme und eine Perle in der Szene!
Zitat von Falcone Wie sagte früher mein Honda-Meister anlässlich der Erstinspektionen immer: "Hö ma, obs tickkert - wenn nich, schmier middem öliche Lappe um die Ventildeckeldichtung. Dann siehts so aus, als wenn die eingestellt worrn wärn."
Und was hat dein Meister für einen Spruch empfohlen, wenn nach der vorgetäuschten Ventilspielkontrolle bei 24Tkm - angenommen es hat nicht "getickert" - im Nachhinein ein Ventil "abgebrannt" ist ... na komm ... sag schon ...
Zitat von Falcone Und deswegen ist Bruno die große Ausnahme und eine Perle in der Szene!
Ob der BRUNO heute wegen des übergroßen Lobes wohl ein Faß aufmacht?! Wenn morgen kein Feiertag wäre, tät ich ansonsten raten von geplanten Ventileinstellungsaktionen in Hildburghausen Abstand zu halten ... DASWARIRONIE, und damit das hier wirklich keiner falsch versteht: ER ist der Größte!
In Antwort auf:Und was hat dein Meister für einen Spruch empfohlen, wenn nach der vorgetäuschten Ventilspielkontrolle bei 24Tkm - angenommen es hat nicht "getickert" - im Nachhinein ein Ventil "abgebrannt" ist ... na komm ... sag schon ...
Ich habe es nie erfahren. Ich hab mich schnell selbstständig gemacht und selbst die Kunden übers ... äh, bestens bedient.
In Antwort auf:Wie sagte früher mein Honda-Meister anlässlich der Erstinspektionen immer: "Hö ma, obs tickkert - wenn nich, schmier middem öliche Lappe um die Ventildeckeldichtung. Dann siehts so aus, als wenn die eingestellt worrn wärn." Da wird sich bis heute nichts dran geändert haben.
So viel Mühe macht sich heute selbst beim Bescheissen keiner mehr, da wird selbst der Lappen und die Zeit für das Drüberwischen eingespart
Und genau das, meine Herren, ist in einer kleinen, süd-thüringischen Enklave komplett anders.
DA darf Mann sogar zuschauen und jedem Ventil einen eigenen Namen geben.
Paule.
__________________________________________________ Mir ware jo schliesslisch amool jung, awwer ned soo ! (Heinz B.) __________________________________________________
Zitat von Waltraudfreund Sollte man da vorsichtshalber was austauschen? Kann das ggf. beim für den Hinterreifwechsel fälligen Radausbau gleich mit erledigt werden?
Ich tippe mal drauf, daß es bei dir das selbe Problem ist - lies dir den Fred nochmal durch, in einem Beitrag habe ich das Klacken bei mir richtig diagnostiziert. Bei mir war es auch am nächsten Morgen erstmal weg - es trat also nur nach Belastung und dadurch entstehender Wärme auf - ist jedoch rein sicherheitstechnisch gesehen kein wirkliches Problem, wenn noch Fett im Lager ist!!! Also nachschmieren, abdichten und gut is - ich werde den Dichtring bei der nächsten Durchsicht tauschen lassen, auf Garantie hoffe ich?!
Ich meine jedenfalls, wenn das hintere Lager schon zerbröselt ist, dann hat das vordere auch einen WEG _______________________________________________________________________________________________________ @Piko, Das Getriebeausgangswellenlager(schönes Wort)hat keinen WEG!Habs geprüft.Das mit dem zu fest spannen war auch nur eine Vermutung meinerseits(war mir aber ziemlich sicher).Es könnte auch das schon beschriebene Undichtigkeitsproblem gewesen sein. Jedenfalls hab ichs zuspät bemerkt,und die Folgen,s.o. Das Ausgangswellenlager ist jedenfalls O.K. Pu,Schweiss von der Stirn wischen. Buggy
Wenn man nicht helfen kann,muss man stören.Wichtig ist,dass man teilnimmt!
ich habe meine Waltraud zum ersten Mal in diesem Jahr geputzt und beim Wienern den wunderbar herausquellenden Dichtring des Kettenblattträgers gesehen. Das gelegentliche Klackern des Hinterrades ist damit wohl auch bei meiner Waltraud auf den Verlust des Schmiermittels zurückzuführen. Ich werde morgen mal die Werkstatt aufsuchen und hoffe, dass die Dichtung im Rahmen der Garantie ausgetauscht wird.