die kalte Jahreszeit rückt unaufhaltsam näher, was ja auch einiges an Schönem und Gemütlichen mit sich bringt. Zum Beispiel des Abends nach einem erfüllten Arbeitstag sich vor den Kaminofen sitzen, dem Feuer beim brennen zuschauen und dabei entspannen. Am besten dazu passt bestimmt, so dachte ich mir, ein ordentlicher Whisky. Ich stell mir das immer wie bei den Schotten im Hochmoor vor, da ist es draußen ja auch recht ungemütlich wenn der Wind um die Felsen pfeift. Und die trinken ja nichts anderes.
Einen Kaminofen hab ich schon. Brennholz ist auch schon gemacht. Jetzt fehlt nur noch der Whisky.
Also schnell in den Supermercato und einkaufen. Aber hoppala, so einfach ist das gar nicht. Dort find ich dann im Whiskyregal eine unüberschaubare Vielzahl von Whikysorten. Da gibt es erstmal Scotch und Burbon. Dann noch Singlemalt. Was es sonst noch gibt konnte ich mir nicht merken. Preise von € 7.- bis fast unendlich. Daß es mehrere Arten von Whisky gibt, wusste ich natürlich auch schon vorher. Ich dachte aber, der freundliche Kaufmann könnte mich diesbezüglich ein bisschen beraten. Kann er aber nicht. Der hat genauso wenig Ahnung.
Tja, da steh ich nun. Was soll ich jetzt kaufen. Den billigen, so zum Einstieg, weil ich ja sowieso keinen Schimmer von der Materie hab? Oder gleich was Rechtes, damit mir der Billige nicht den Geschack auf Weiteres verdirbt? Oder schmeckt das Zeugs eh alles gleich (für einen Ungeübten)? Merkt man da nen Unterschied? Ich weiß es nicht.
Da fällt mir das W650 Forum ein. Da gibt es viele Genieser die wissen was gut ist. Da wurde schon des Öfteren Whisky erwähnt, allerdings nie konkret darüber philosophiert.
Also Leute, jetzt mal Butter bei die Fische und hoch die Tassen. Raus mit dem Fachwissen.
ja das ist wirklich Philosophie, allein die Schreibweise hat da Aussagekraft: Whisky, Whiskey. Ich bevorzuge letztere. Sieht runder aus - wird aber meist dem amerikanischen zugeordnet. Persönlich bevorzuge ich das irische Wasser des Lebens. Die es nach eigener Überzeugung auch erfunden haben. Keltische Mönche haben demnach vor langer Zeit in Irland ein Kloster gegründet und dort herum getüftelt und kamen so auf den Saft den sie uisce beatha (ausgesprochen: Ischgebahah) nannten. Bedeuten tut das Wässerchen, bzw. Wasser des Lebens, oder Geist. Was es ja auch in anderen Ländern gibt, Vodka, Aquavit etc steht für ähnliche Bedeutung.
Dann kam England mit dem Militär nach Irland und man besetzte es, die belagernden Soldaten fanden jedoch schnell Gefallen am Ischgebaha - konnten es aber nicht aussprechen und so wurde es zu Whiskey. Die Soldaten nahmen es mit und so kam es auch nach Schottland. Wie man Irland sagt, probiert man dort heute noch, wie man guten Whiskey macht.
So hat es mir mal jemand der Tullemore-Destille erzählt. Im schottischen Hochland sind die Geschichten aber ähnlich, nur anders herum. ;o)
Zu Deiner Frage: Einsteiger kommen meiner Erfahrung nach am besten durch den Tullemore-Dew oder den Jamesson auf den Geschmack. Dabei sollte man sich den Whiskey pur fingerbreit eingießen - davon nippen, schlucken und direkt darauf einen Schluck klares, stilles Wasser trinken. So verzieht sich der brennende, schüttel-erregende Charakter und es bleibt der reine Geschmack. Diese Trinkweise hab ich oft bei alten in Irland gesehen und so schmeckt mir das auch am besten.
Die schottischen sind dagegen nicht so mild im ganzen. Aber es gibt immer Ausnahmen - nur Finger weg vom Supermarkt-Fusel für 4€. Ein Whiskey muss in Holzfässern viele Jahre ruhig lagern. Das Holz entscheidet den Geschmack. Alles unter 7€ wird meist in Stahlfässern hergestellt und wenn nicht, dann schmeckt es meist so.
Also guter Whiskey beginnt bei Tullemore Dew. Aber immer pur trinken ;o)
Hier etwas fachchinesisch: Unterscheidung nach Getreideart Whisky ist unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel erhältlich. Dabei wird zum einen die unterschiedliche Getreideart benannt, aus der der Whisky hergestellt wurde:
Malt bezeichnet Whisky, der aus Malz (gemälzte Gerste) hergestellt wurde. Grain bezeichnet Whisky, der aus Gerste hergestellt wurde. Rye bezeichnet Whisky, der überwiegend aus Roggen hergestellt wurde (mindestens 51 Prozent). Bourbon bezeichnet Whisky, der überwiegend aus Mais hergestellt wurde (mindestens 51 Prozent).
Unterscheidung nach Herstellungsprozess Zum anderen verdeutlichen einzelne Bezeichnungen den Herstellungsprozess des jeweiligen Whiskys:
Unter einem Single versteht man einen Whisky, der aus einer einzelnen Brennerei stammt (gebräuchlich v.a. für schottische Whiskys: Single-Malt-Whisky). Unter einem Straight versteht man ebenfalls einen Whisky, der aus einer einzelnen Brennerei stammt (gebräuchlich v.a. für amerikanische Whiskeys). Unter einem Blend versteht man einen verschnittenen Whisky. Bei der Herstellung (Blending) werden verschiedene Whiskysorten (zum Beispiel Malt und Grain) aus verschiedenen Brennereien vermischt. In manchen Produkten sollen sich bis zu 70 verschiedene Whiskys befinden. Unter einem Pot Still versteht man einen Whisky, der nur in klassischen Brennblasen hergestellt wurde (gebräuchlich für einzelne irische Whiskeys) . Unter einem Pure Pot Still versteht man einen Whisky, der nur aus Malz in klassischen Brennblasen hergestellt wurde (gebräuchlich für einzelne irische Whiskeys). Vor 2005 waren auch die Bezeichnungen Vatted (Mischung von Malt-Whiskys aus verschiedenen Brennereien) oder Pure (uneinheitliche Bezeichnung im Sinne eines Blend oder Vatted) gebräuchlich.
Weitere Bezeichnungen cask strength (Fassstärke): Einem Whisky wurde nach der Lagerung kein Wasser mehr zugesetzt, um einen bestimmten Alkoholgehalt zu erzielen. Der Alkoholgehalt dieser Whiskys ist unterschiedlich, da er je nach Lagerungsdauer, Umweltbedingungen, der Qualität des Fasses und nicht zuletzt auch nach Alkoholgehalt des Ursprungsdestillats variiert.
vintage (Jahrgangswhisky): Die verwendeten Whiskys stammen aus dem bezeichneten Jahrgang.
single cask (Einzelfass): Der Whisky stammt aus einem einzelnen Fass (gebräuchlich insbesondere für schottischen Whisky).
single barrel (Einzelfass): Der Whisky stammt aus einem einzelnen Fass (gebräuchlich insbesondere für amerikanischen Whiskey).
single single: Unübliche Bezeichnung für Whisky, der aus einem einzelnen Fass stammt. Die Bezeichnungen Scotch, Irish, American spiegeln selbstverständlich die Herkunft des Produktes wieder. Einige dieser Herkunftsbezeichnungen sind gesetzlich geschützt und an gewisse Voraussetzungen geknüpft (zum Beispiel: Mindestalter).
ein guter ansatz hast du da - feuer und whisky. wohl diesen winter eine gute idee - bei den tempis
ardberg
das ding kostet zwar einiges, ist im geschmack aber was vom besten, was ich je getrunken hab. und das ist nicht wenig - war schon so oft da bei den schotten - hab nicht mehr gezählt. meiner meinung nach wird der whisey besser, je weiter westlich dieser gebrannt wird. liegt am torf und dem wasser. diese sind wesentlich rauer, wenn du am morgen ein gläschen trinkst hast du den ganzen tag feine düfte im mund und der nase! (bin kein trinker - will hier mal gesagt sein )
Ein ehem. Arbeitskollege schwört,das er die Geschichte selbst so erlebt hat:
er wollte 'ne bestimmte Pulle Whisky kaufen,und fragt den Verkäufer im 1. Laden nach VAT 69 (spricht es auch engl. aus - Wätsixtynein). Der Verkäufer:"Hmm,ham' wa nich!" Nächster Laden - wieder nix "Kenn' ich nich" 3. Laden - "Ist das amerikanischer?"
letzter Versuch: "Haben Sie Wattneun'sechzich da?"
Äh - Sie meinen VAT Sixtynine?Ja,der steht da hinten rechts!"
Ich trink am Liebsten "Teachers Highland Creme" - der muß gesund sein,weil Winston Churchill davon täglich eine Flasche geleert haben soll,und der ist über 90 geworden,glaub' ich...
Die alte Regel "Auge um Auge" hinterläßt auf beiden Seiten Blinde
.. wenze dir nich mit ner seifenlauge die abende vermiessen willst: besorg dir den einen und anderen single malt von den inseln ein BOWMORE der seine 12 jährchen im fass war hat für einen einsteiger schon alles, was ein whisky braucht: reichlich malz, rauch, salz, torf und kommt ziemlich honigsüss daher TALISKER ist für mich einer der ausgewogendsten und du glühst noch stunden herzerwärmt :o) der schräge LAPHROAIG sollte 16 jährchen geruht haben und ist in medizinischen dosen nach einem kräftigen, gut gewürzten essen genau das richtige... mächtig salzbetont und wirklich schräg ! LAGAVULIN sollte auch seine 16 im fass gewesen sein und wird dich freuen. kommt erst wie ein schäfchen daher... und eh du dich versiehst, hat dich der wolf :o))) einer meiner besonderen lieblinge. also, wenn du die vier im schränkchen hast, kann der winter so kalt werden, wie er will (siehe den anderen fred hier) und du hast jede menge freunde aufm sofa bei dir zuhaus ! liegrü ! conni
...ist wirklich klasse - kenn' ich aber nur von gelegentlichen Einladungen meines gut verdienendem Kumpels... der macht da auch'n Kult draus.Ob der nun direkt aus'm Faß kommt oder zwischenzeitlich inner Flasche war und so Sachen - es soll sogar Leute geben,die am Geschmack erkennen können welche Form die Destille hatte... naja
Die alte Regel "Auge um Auge" hinterläßt auf beiden Seiten Blinde
Also, für Einsteiger: Wenn man noch garnicht so genau weiß, ob einem Whisky (also schottischer) schmeckt, dann nimmt man zu Anfang einfach einen Blend. Die sind normalerweise nicht zu schwer und recht gut ausgewogen, wobei ich jedem (der es hören will) den Dimple empfehle. Teachers ist zu "leicht", Jhonny Walker als Black label ist ganz OK, Chivas ist M.E. nach überbewertet. Wenn es ein Single sein sollte, so rate ich von Glenfiddich und Glen Grant ab, die haben nicht genug Tiefe. Sehr gut für den Einstieg sind Aberlour, Glenfarclas oder Balvenie, der auch schon in der zehnjährigen Version einiges an Komplexität zu bieten hat, aber durch seine Milde den Gaumen nicht überfordert. Noch besser ist freilich die double-wood Version, die mit ihren Sherry-Orange Anklängen praktisch der perfekte digestif ist. Nicht zu vergessen mein persönlicher Lieblingswhisky, der Royal Lochnagar, der zwar etwas simpler gestrickt, aber sehr harmonisch und rund daherkommt. Insbesondere die Malzigkeit, die deutliche, aber nicht zu aufdringliche Torfrauch-Note und der lange, milde Abgang machen ihn zu einem angenehmen "Alltags-Whisky". Ardberg, Talisker und Laphroig sind Malts für Fortgeschrittene. Arberg ist geradezu wuchtig und mir persönlich zu rauchig. Im Gegensatz zu anderen Whiskys ist er aber relativ günstig. Talisker ist grandios, leicht salzig, torfig und mit Pfeffriger schärfe, dabei aber mit einer kräftigen Süße. Den Whisky schmeckt man noch Stunden... Laphroig (10 J)ist dem Talisker garnicht so unähnlich, ihm fehlt aber der Pfeffer, dafür kommt er mit einem fast medizinischen Jod-Stich (Seetang?) daher. Der perfekte Whisky nach einem kalten Spaziergang. Es gibt ihn auch als Fassstärke (57,schlagmichtot %), so wirkt er noch konzentrierter, ist mir aber dann schon zu medizinisch. Laphroig schreit übrigens nach einem Schluck Quellwasser, denn nur so kann man auch die leichteren und komplexeren Nuancen des Geschmacks erschließen. Kein kalkhaltiges Leitungswasser, das ruiniert den Geschmack!
Grundsätzlich gilt: Je länger ein Whisky gelagert ist, desto milder und komplexer wird er, jenseits der 25 Jahre leidet der Geschmack jedoch oft wieder, weil viel vom Aroma verflogen ist. Das ist aber vom Whisky, vom Lagerort, von der Fassgröße und vielem mehr abhängig. Normalerweise nehmen die Sherry und Holztöne mit steigendem Alter zu, ein kräftiger Malt verträgt das, ein leichter wird erschlagen.
Ach ja vielleicht als halben Geheimtip: Blair Atholl, nicht leicht zu kriegen, nicht ganz günstig, aber die Suche wert.
Ich persönlich probiere gerne Marke für Marke (aber nur Single Malt Wisky)durch.
KEIN COWBOY-WISKEY
Meine Favoriten bisher:
Highland Park - 12 Jahre, Aroma: Ausgewogen - zwischen Rauchigkeit, Süße und Heidekraut. Anklänge von Sherry, Geschmack: Runde, rauchige Süße mit vollmundigem Malzton, Abgang: Hintergründig, mit einem Nachklang von Heidekraut, köstlich
Glenlivet - 12 Jahre, Aroma: Blumig, frisch, zart Geschmack: Süß, malzig mit Anklängen von Vanille Abgang: Lang, mit der Zeit wärmer werdend
Bushmills - Irland-Malt 16 Jahre Three Wood,Aroma: Erstaunlich tief, Eichenholz, Zitrusfrüchte, Marzipan, Vanille, leicht süßlich, Geschmack: Marzipan, süß, etwas Pfeffer, explosiv Abgang: Angenehm lang und trocken, mit etwas Vanille und Kakao
Zur Zeit in Arbeit und auch sehr zu empfehelen: ABERLOUR-Glenlivet, 12 Jahre alt, Aroma: Buttrig, leicht rauchige Aromen. Geschmack: Angenehm schwerer Körper, Eichen und Nussnoten, Honigtöne. Abgang: Mittellang und wärmend, wird allerdings trockener.
Immer nur im Herbst/Winter und auf einem gemütlichen Plätzchen.......
Grüße vom PeWe
Freue Dich mit mir, es ist traurig sich alleine zu freuen.
US-Wiskheys kann man trinken. Im Sommer, auf eis oder in die Cola Ordentlicher Whisky muss aus gemälzter Gerste sein, muss in pot-stills destilliert werden, muss unter Zuhilfenahme von Torfrauch gedarrt werden, muss 10 Jahre (es gibt wenige Sorten, die auch nach 8 Jahren schon trinkbar sind) in einem Holzfass (vorzugsweise ein gebrauchtes Port-, Sherry oder (und da schließt sich der Kreis) Bourbon-Faß aus amerikanischer Eiche) gelagert werden.
Meine persönlichen Grundsätze.
Edith sagt: 16 jährige Lagavulin ist allerdings der Knaller! Hinterhältiges, aber leckeres Zeug!