Das Radlager von meinem Beiwagen ist hin . Bereits zum zweiten mal, diesmal ist es das innere. Zum Glück habe ich heute das kaputte Lager, bzw. die lausigen Reste desselben, ausbauen können. Es handelt sich um simple Rillenkugellager mit der Bezeichnung 6205 (52x25x15mm), und ich frage mich, ob Kegelrollenlager nicht sinnvoller wären, denn es treten doch erhebliche Seitenkräfte, vor allem bei Linkskurven, auf .
Außerdem überlege ich, welcher Art Abdichtung ich verwenden soll - es gibt ja welche mit Kunststoffabdeckungen, und welche mit (Edel-) Stahlabdeckung .
Rillenkugellager mit Blechabdeckungen sind Staubgeschützt. Diese Abdeckungen sind aus normalem Blech - also nix mit Edelstahl. Ich würde auf jeden Fall Lager mit beidseitigen Kunststoff Abdeckungen nehmen. Die sind ab Werk mit entsprechendem Fett gefüllt und auch weitgehend Wasserdicht.
Kegelrollenlager sind um einiges teurer als Rillenkugellager. Man braucht für die Montage zusätzlich eine Innenhülse damit die Innenteile der Lager sich gegenseitig abstützen können. Die Berechnung der Hülsenlänge ist nicht ganz ohne da mit dieser Hülse das Spiel der Lager eingestellt wird. Dann kommt noch dazu das die Aussenringe von Kegelrollenlagern doch um einiges grösser sind als die von Rillenkugellagern. Und da stellt sich dann die Frage ob die Radnabe so viel Fleisch hat um Kegelrollenlager dort unterzubringen. Letztlich kommt noch dazu das um die Nabe in einer Drehmaschine spannen zu können das Rad aus- und nach der Bearbeitung wieder eingespeicht werden muß (mit allen was dazu gehört: Einspeichen, Spannen, Zentrieren).
Mein Fazit: Kegelrollenlager anstatt Rillenkugellager, wenn überhaupt möglich, lohnt nicht. Dann lieber ab und zu neue Rillenkugellagen einbauen. aber auf eine vernünftige Qualität achten (SKF oder FAG) und keine nachgebauten (gefälschten) Lager aus Chinesien nehmen. Die Unterscheidung ist eigentlich recht einfach. Lager aus Europäischer Fertigung bekommt man nicht für 2,50€ das Stück.
Es gibt ja Kegelrollenlager in genau den gegebenen Abmessungen, da müßte man tatsächlich nix verändern an der Nabe, die kosten tatsächlich ein Mehrfaches der Rillenlager.
Ist eben nur blöd, wenn das Lager unterwegs aufgibt, das hätte ich mit Bordmitteln nicht reparieren können. Glücklicherweise ist es mir am Sonntag erst knapp 40 Km vor zu Hause passiert, da konnte mich Anja mit dem Anhänger schnell abholen.
Kann ich nicht mehr genau sagen, aber das erste mal ging das äußere Lager nach geschätzten 15 000 Km kaputt. Das innere machte einen intakten Eindruck, und ich habe es belassen. War vielleicht ein Fehler, jetzt ist es bei 108 000 Km gestorben, also nach ca. 30 000 Km Laufzeit (Gespannumbau war bei knapp 80 000, glaube ich).
Ich hab' jetzt mal zwei neue Lager bestellt, und werde beide erneuern.
Wenn sowas unterwegs passiert, kriegt man es kaum ohne Abziehwerkzeug repariert. Macht aber vermutlich durchaus Sinn, auf größeren Touren Ersatzlager mitzuführen, die beiden SKF-Rillenkugellager kosten zusammen incl. Versand keine 22,- € .
Aufgrund meiner Winterfahrerei baue ich ja mindestens einmal im Jahr das ganze Geraffel auseinander, auch das Beiwagenrad bzw. -bremse. Da wird dann alles schön gefettet, bisher hatte ich noch keinen Lagerschaden bei bisher knapp 50000 Gespannkilometern in den letzten 15 Jahren.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
war in Deiner Nabe ein Verspannrohr zwischen innen und Außenlager?
In der Regel ist ein Lager ein "Festlager" meist gehalten von einem Sicherungsring und eingepresst. Das zweite ist ein "Loslager", das nicht unbedingt im Nabengrund aufgepreßt sein sollte. Die Innenringe der Lager sollten dann mit einer passenden Verspannhülse und die Achsmutter zusammengepreßt werden. Und ganz wichtig die Abdichtung gegen Feuchte und Schmutz. Die sind meist der Tot der Lager.
Zum Neueinbau der Lager schau doch mal hier: Lagergestaltung