Schönen guten Abend, nach über 200.000 km auf meiner "EASTONe" W 650 (EASTONe ist die überzeugende Antwort Japans auf NORTON ) habe ich mich wieder für eine Motorüberholung entschieden. Die letzte Motorüberholung war bei 100.000 km. Damals hatte ich unter anderen auch die Brennräume mit den Messingbürsten von Dremel poliert. Dabei ist mir kein Riss zwischen den Auslassventilen aufgefallen (was bei stundenlangen polieren auch fast unmöglich wäre). Heute dann die Überraschung mit einem Riss der bis zur unteren Querbohrung im Zylinderkopf verläuft. Falcone hat 2012 mal geschrieben das sowas bei der W extrem selten ist aber scheinbar doch vorkommt. Ich habe mich in meiner Werkstattliteratur mal schlau gemacht und im Jahr 1986 meinte man noch das der Zylinderkopf zum Wegwerfen ist. Das möchte ich nun nicht gerade weil, der Zylinderkopf wurde 2015 geplant und die Einlasskanäle poliert sowie der Steg im Einlasskanal messerscharf geschliffen auch der Sitz nachgefräst und neue Ventile eingesetzt. Also was tun? Die aktuelle Lehrmeinung geht von gar nix tun und so wieder einbauen bis Laser schweißen. Was meinen die geehrten Forumsmitglieder diesbezüglich? Beste Grüße Frix der Vagabond
Nee, nicht die Dötschens. Deren Motoreninstandsetzer konnte das nicht. Nach viel hin und her hat es mir ein Instandsetzer in Duisburg richten lassen: schweißen in Frankfurt, bearbeiten incl. Ventilsitzring in DU. Alles wieder zusammengebaut in HBN. Bild des Risses müßte ich noch irgendwo haben.
Hallo Axel, danke für die Info. Hattest du beim Fahren etwas bezüglich Leistungsverlust etc. bemerkt oder einfach reparieren lassen weil der Riss dort nicht hingehört?
Habe mich beruflich jahrzehntelang mit Hochleistungsmotore beschäftigt. Risse zwischen den Auslassventilen oder zum Kerzengewinde sind nichts unübliches. So komisch das klingt. Da passiert nichts. Fahr einfach weiter.
Heutzutage lässt sich so was mit überschaubarem Aufwand per Laser schweißen. Ob bei der W etwas passiert, wenn man so weiter fährt, kann ich nicht beurteilen. Bei einer Guzzi fiel mir mal der Ventilsitz raus. Das war aber weder ein Hochleistungsmotor noch ein Vierventiler Dass der Riss durch den ganzen Kopf (also bis hinter den Sitz) geht und wohl zwischen zwei Sitzen verläuft, würde mich jetzt schon etwas beunruhigen.
Zitat von Falcone im Beitrag #10... Bei einer Guzzi fiel mir mal der Ventilsitz raus...
das war für mich der Grund, den Riss schweißen zu lassen.
@frixvagabond bemerkt habe ich nix, der Riss fiel auf, als ich die Ventilschaftdichtungen erneuern lassen wollte. Kilometerstand irgendwas mit 180.000.
Rein Interessehalber: Wisst ihr zufällig wie solche Schäden genau repariert werden? Wird der Rissbereich ausgefräßt und neues Material aufgebaut oder nur oberflächlich geschweißt?
Ich war nicht dabei, als geschweißt wurde. Es soll wohl bis zum Ende des Risses ausgefräst worden sein, anschließend aufgefüllt. Die Nachbearbeitung mit neuem Ventilschaft/schäften, neuem Ventilsitzring und dem ganzen Rest hat der Motoreninstandsetzer hier in DU erledigt. Ich war sehr erstaunt, dass es kaum noch Instandsetzer gibt . Heutzutage wird lt. seiner Aussage anstelle einer Motorüberholung direkt ein neues Auto geleast. Früher kannte ich mehrere, alle die Pforten geschlossen
Axel
PS: der Betrieb in Frankfurt ist angeblich auf Nobelmarken wie Ferrari etc. spezialisiert (Leichtmetall!)
Hallo Frix, noch ein weiterer Hinweis (kenne diese Adresse in Süddeutschland nicht persönlich, aber ein Bekannter hat hier mal arbeiten lassen und war sehr zufrieden):