Vitali ist hier angekommen. 68, ehemaliger Sportlehrer, Hobbygärtner und Schachspieler.
Der google translator funktioniert besser als ich dachte. Auf jeden Fall ist es für ein paar essentielle Aussagen ganz praktisch. Und definitiv eine Hilfe. Das Zwischenmenschliche funktioniert ja eh durch Blickkontakt und Gesten. Dann kam - genau zu der Zeit, als wir Vitali die Räume zeigten - eine der Pflegerinnen von Oma und erzählte, dass wiederum eine der Kolleginnen aus der Ukraine kommt und auch gern unterst+tzt und übersetzt.
Mal schauen, ob ich Vitali heute Abend zu einer Partie Backgammon kriege. Meine Schachkenntnisse gehen gegen null.
Die ganze Familie strahlt ein großes Potenzial an Schaffenskraft aus. Geht motitiviert ans Deutschlernen und die 11-jährige hat schon die ersten Vorstellungstermine für die Schulwahl.
Zitat von wastl im Beitrag #16Sechs Leute ? Wie macht ihr das ? Respekt !
Schwiegermutter ist verstorben und das Haus steht aktuell leer. Also wenn nicht jetzt, wann dann? Innerhalb von zwei Stunden hatten wir alle Betten die noch fehlten zusammen. Alles andere wird morgen gebracht. Ab Dienstag geht der Stress mit Behördengängen los. Und wir zahlen alles aus eigener Tasche. Irgendwann soll es wohl irgendwelche Zuschüsse geben. Uns tuts nicht weh und das letzte Hemd hat keine Taschen...
täglich ergeben sich nun neue Kontakte zu Ukrainern. Die hier bei uns angekommen sind aber soweit sicher und nicht in Not. Immer kommt die Bitte auf, dass Geld in die Ukraine zu schicken.
Ich habe mir nun über einen persönlichen Kontakt diese Schule ausgesucht :
soweit ich das Übersetzt bekommen habe : in dieser schwierigen Zeit ist es wichtig für Kinder weiter lernen zu können. Dazu öffnet Alterra school Zugänge für alle zu Unterichtsstoff und Kontakt zu Lehrenden. Von der 1 ten bis zur 11 ten Klasse wird Unterricht in kleinen Gruppen ( max 12 children ) angeboten. Um die Funktionsweise der Plattform aufrecht zu erhalten und Lehrkräfte zu bezahlen wird dringen Geld gebraucht...
Ich bin mir sicher, Bildung ist letztlich die schärfste Waffe gegen den Wahnsinn.
Bei uns... Wir haben gestern Nachmittag und Abend, das erste Mal länger alle gegrillt, gegessen und zusammengesessenn. Die interfamiliären Beziehungen sind mir immer noch nicht ganz klar, aber ist eigentlich auch nicht so wichtig. Es sind auf jeden Fall eine Familie = Vater, Mutter und Tochter und Opa, einmal Mutter und Tochter und eine alleinstehende Frau. Alle wirklich sehr sympathisch, engagiert Deutsch zu lernen und sehr aufgeweckt.
Irgendwann fragten sie ein bisschen durch die Blume nach Lebensmittelspenden vom Roten Kreuz. Sie wollen nicht nur von unserer Großzügigkeit leben. (Wobei "unsere" wirklich unsere Nachbarschaft bedeutet.) Aber das kriegen wir irgendwie hin, die Straßengemeinschaft, Freunde, Bekannte und die ein oder andere Firma... Also Essen, Klamotten usw. das kriegen wir hier sicher gut hin. Neben den Fotos von Verwandten, Eltern, Geschwistern usw. auch fröhliche, lustige Fotos und dann wieder die Bilder der zerstörten Häuser... Sie sind einerseits wirklich glücklich hier zusammen am Leben zu sein, aber die Entfernung und das Zurücklassen von allem, was Heimat und Freude ist, zehrt.
Auf die Frage, was sie sich denn am meisten wünschen würden, gab es etwas, wo ich einen Kloß im Hals hatte. Sie wünschen sich für Vitalis Sohn eine Schutzweste. Eine echte, also kein Karnevalszeug.
Da bin ich als Zivi nun gar nicht im Bilde, wo man sowas vernünftig herbekommen könnte. Im Radio hatte ich gestern oder vorgestern nur gehört, dass in Polen schon sämtliche Militär-Shops leergekauft sind. Die Gefahr bei Ebay irgendwas angedreht zu kriegen, wäre bei mir groß. Wenn mir da jemand Tipps geben könnte, das wäre schön.
Moin Niels, Wir waren früher schon mal in Osterrönfeld bei ASMC(?). Die verkaufen wohl auch online und die Westen laufen eventuell unter „Plattenträger“. Ich müsste sonst mal gucken, wann ich unseren Sohn befragen kann, der hat ja ne Vergangenheit…….😏
Ich finde es großartig was von Eurer Seite hier an Hilfe geleistet wird, ich habe hier keinen Beitrag geleistet da ich/wir bereits in unserem Freundeskreis Kontakte zu Ukrainern haben und über diese Kanäle Geld- und Sachspenden organisieren.
Mein Befinden zum Krieg ist natürlich sehr sehr irrelevant im Vergleich zu den Ukrainern deren Leben bedroht ist und völlig aus den Fugen gerät (es fällt mir gar keine Beschreibung hierzu ein die ich als adäquat empfinde). Aber es ist schon heftig was diese Geschehnisse in einem Auslösen, bei mir wechselt das täglich von Sorge, Traurigkeit, Mitleid zu teilweise regelrechter großer Wut.
Morgen kommen bei uns im Dorf vier Ukrainerinnen an. Falconette richtet gerade ein Zimmer in einem ehemaligen Gästehaus her. Wir werden wohl Platz für bis zu 17 Personen schaffen können. Es gibt aber noch einiges zu tun.