Hallo miteinander! Ich möchte nach Registrierung die Chance ergreifen und mich vorstellen, bevor ich zu meinen Fragen komme.
Ich bin der Sebastian, 32 Jahre alt und wohnhaft in der Nähe von Dortmund, von Beruf in der Druckluftbranche tätig und schrauberisch nicht unbegabt. Motorradmäßig bin ich bei der zweiten Maschine. Angefangen hat es bei mir mit einer Honda Clubman, die ich dezent umgebaut habe. Clubbi.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und dann habe ich vor knapp 3 Jahren die Idee gehabt, mir eine Ducati Pantah umzubauen. Hintergrund ist der, dass ich immer eine 900ss KöWe haben wollte, aber die Dinger halt gut und gerne 20k€ kosten. Zu viel. Mit ein bisschen Aufwand ist das Motorrad schon optisch in die Richtung zu bringen (ok, eigentlich war es schweineviel Arbeit...). Ein Foto erlaube ich mir mal als Datei anzuhängen, für diejenigen, die es interessiert. Kalenderklein.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Doch so schön das Motorrad auch ist- auch hier gibt es viel Schatten. Sie frisst mir einfach die Haare vom Kopf! Wisst ihr, ich habe kein Problem damit anstehende Reparaturen selbst zu erledigen. Auch vom Zerlegen eines Motors scheue ich nicht zurück. Aber wenn ich jede Saison 1000€ investieren muss, nur um 3000km fahren zu können aufgrund der Ausfallzeiten, dann macht es einfach keinen Sinn mehr! Meine Situation macht es leider nicht möglich, dass ich mehr als ein Motorrad dauerhaft besitze und unterbringe. Daher suche ich nun zuverlässigen Ersatz, wo ich nicht den Schrauberwahn kriege.
Als erstes habe ich mir eine Bonnie T100 ausgeguckt, welche ich dann auch mal zur Probe gefahren bin. Schönes Motorrad, aber der Lenker sieht schrecklich aus, und auch die Sitzposition wegen dieser Affenschaukel ging gar nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bisher nur tiefe Stummel kenne. Das möchte ich aber auf Dauer nicht mehr, weil ich auch mal länger als 150km fahren möchte, ohne dass ich zwei Tage Muskelkater habe. Und so wirklich gefallen tun mir Bonnies erst mit M-Lenker und Thruxton Sitzbank. Also würde da wieder der Umbauwahn kommen. Umbauwahn= verschenktes Geld.
Und dann entdeckte ich die 2011er W800. Zuerst fand ich sie überhaupt nicht schön, wegen dieser Sitzbank und dem Knick, doch dann suchte ich tiefgehender und habe mir auch Videos angeschaut. Was für eine schöne Maschine! Da könnte ich mich so draufsetzen und losfahren. Würde (fast) nichts umbauen wollen :) Auch mit der etwas geringeren Leistung als die Bonnie sollte ich aufgrund des Drehmomentes klar kommen. Bin eh der Landstraßenmensch. Auch gefällt mir die Community auf den ersten Blick besser, als in der Thruxton Ecke. Hier ist es irgendwie harmonischer. Ein nicht unwichtiger Faktor für mich! Die W800 werde ich definitiv mal zur Probe fahren. Und am Wochenende soll genau dies geschehen. Vielleicht teilt ihr mir eure Meinung zum Angebot mal mit? Da ich noch keine Links posten darf, würde ich den Link dann per Nachricht teilen.
Anbei noch ein paar saloppe Fragen -Ich bin ein Fahrer, der nicht als gaskrank zu bezeichnen ist. Ich kann durchaus zügig fahren und mache dies auf kurvigen Strecken gerne mal, aber nie nahe des Limits. Setzt die W800 wirklich so extrem schnell auf?
-Ansonsten habe ich noch eine beiläufige Frage zum Durchmesser des Serienkrümmers und dem der Remus Anlage. Hintergrund ist der, dass ich ein Video gesehen habe, wo sich jemand Dunstall Replikas montiert hat. Die gehen nur bis 40mm. Der Klang war großartig!
-Den Technikbereich habe ich schon bis Seite 30 verschlungen, auch die Datenbank habe ich mit Interesse gelesen. Gibt es irgendwas, was man einem Interessenten mitteilen sollte, der sich das erste mal auf eine W800 setzt?
Nun, das war es erst Mal. Vielen Dank für jeden, der bis hierhin durchgehalten hat, und Dank im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen.
Ich staune über die hohen Kosten, die deine Ducati verursacht hat. Vielleicht schreibst du später mal was darüber, würde mich schon interessieren (Ich bin allerdings auch Ducati-geschädigt )
Zitat von WurzelbertAngenervt im Beitrag #1Auch gefällt mir die Community auf den ersten Blick besser, als in der Thruxton Ecke. Hier ist es irgendwie harmonischer.
Bist du sicher, dass du das so siehst? Na, dann eine gute Zeit hier.
Zum Aufsetzen in Schräglage: "extrem schnell" kann man so nicht allgemein sagen. Es gibt genügend W-Fahrer, die noch jungfräuliche Angstnippel an den Fußrasten haben, andere (wenige) haben sie schon völlig abgeschliffen. Wenn du also so vertraut mit deine hoffentlich künftigen W bist, dass sie in den Kurven aufsetzt und es dir zu früh ist, gibt es Möglichkeiten dies zu beheben, die nicht allzu teuer sind. Progressive und leicht vorgespannte Gabelfedern, mehr Gabelöl höherer Viskosität und etwas längere Stoßdämpfer. Das lohnt sich in jedem Falle, wie auch ein Optimieren der Bremse vorne.
Zu den Krümmern: Die Serienkrümmer sind mit den Töpfen fest verschweißt. Also einfach mal andere Schalldämpfer dranstecken geht nicht. Falls es eine W800 werden sollte, ist es eine Überlegung, die Auspuffanlage einer W650 zu montieren. Das verbessert Klang und Leistung. Einen Gewindering für die Lambdasonde muss man aber einschweißen. Für weiterführende Auspuff-Pläne gibt es hier ein Forumsmitglied, der Krümmer nach Maß in Topqualität liefert.
Zur ersten Fahrt auf einer W800 gibt es nichts besonderes zu sagen. Da gibt es keine Raffinessen oder gar Unarten. Einfach fahren und wirken lassen. Ein Sportmotorrad ist es halt nicht. Aber wenn man doch daran schrauben will, hat sie ein enormes Potential. 75 standfeste PS sind drin. Dir muss aber klar sein, dass zwischen einer braven W800 und einer Thruxton schon ein enormer Unterschied ist. Aber: versuch macht kluch.
ich bin gespannt auf deine Erfahrung.
Ach, noch was: Die W650 solltest du auch mit ins Kalkül ziehen. Sie ist gewiss nicht schlechter als die W800.
Zitat von WurzelbertAngenervt im Beitrag #1Auch gefällt mir die Community auf den ersten Blick besser, als in der Thruxton Ecke. Hier ist es irgendwie harmonischer. Ein nicht unwichtiger Faktor für mich!
Viel Spaß hier ...
... wir haben dafür Spezialisten und die passenden Werkzeuge!
Zitat von WurzelbertAngenervt im Beitrag #1 Und dann entdeckte ich die 2011er W800. .... Was für eine schöne Maschine! Da könnte ich mich so draufsetzen und losfahren. .... Hier ist es irgendwie harmonischer. Ein nicht unwichtiger Faktor für mich!... Setzt die W800 wirklich so extrem schnell auf? .... Gibt es irgendwas, was man einem Interessenten mitteilen sollte, der sich das erste mal auf eine W800 setzt?
Das ist eine freundliche Vorstellung, die Du geschrieben hast, nachdem Du über dein Interesse an der W800, die wirklich sehr schön aussieht, hergefunden hast in dieses harmonische Forum. Lass dich überrraschen, was es damit auf sich hat.
Zu deinen Fragen aus meiner Sicht:
Fahre die W800 seit nunmehr 9 Jahren und über 70.000km. Davor ein paar Jahre die W650. Ich würd' beim Auschecken der W800 bleiben. Bei einem wenig gelaufenen und relativ günstigen Fahrzeug, das jemand abtickern will und das es gibt, die Betonung liegt auf relativ, hängenbleiben. Halte sie für die bessere W. Ist natürlich Geschmacks, Erfahrungs-und Glaubenssache.
Finde nicht, dass sie früh aufsetzt, bin aber auch nicht so der Limitausloter, es geht einiges an Schräglage. Vom frühen Aufsetzen kann ich nicht schreiben. Habe sie in keiner Weise fahrwerksmäßig umgebaut und denke, dass sie auch im Serientrimm völlig ausreichend zufriedenstellt. Das mag jeder anders sehen, Teile kaufen und verändern. Ob er dadurch ein anderes Motorrad erhält? Vielleicht.
Beim ersten Mal die Mühle anwerfen, draufsetzen und beim Fahren die Kiste auf sich wirken lassen. Lahm ist sie nicht, fährt sich aber entspannt am angenehmsten. Dabei sich vorstellen, die W dauerhaft zu fahren und sich fragen, ob einem das dann gefallen könnte mit oder nach einer Phase des Aufeinandereinspielens. Checken, ob das Drosselklappengestänge unversehens hängt. W800 der ersten eins, zwei Baujahre tun das gern mal, bis Kawasaki den Fehler in der Produktion behob. Nicht alle vorher betroffenen wurden von dieser Misere erfolgreich befreit, weil mancher Besitzer den Aufwand dafür mit Händler/Hersteller-Generve scheute. Die Motordiagnoseleuchte erlischt nach dem Starten nicht oder erscheint plötzlich nach dem Losfahren, die W läuft dann sehr "eigenartig" wie in einer Art Notlaufprogramm. Neustarts können dies vorübergehend beheben, aber das Problem nicht dauerhaft abstellen. Irgendwann verraten sich solche Ws.
Finde die W800/1 optisch deutlich stimmiger als diverse 2er Nachfolger, bei denen einiges optisch daneben geht. Schuld daran sind auch Euro 4 Vorgaben. Selbst noch beim jüngst erschienenen 2. Aufguss der 2er Serie. Aber auch das ist Geschmackssache, eine zu teure obendrein. Je mehr Köche Du fragst und sie ihren Senf dazugeben, desto mehr wird der "W-Brei verdorben", weil jeder das W-Ding anders sieht. Zieh dir so'n Teil und sammel deine eigenen Erfahrungen! Wird schon schmecken.
Dir viel Entscheidungsfreude für die W800 wünschend,
zu w800 ,über deren vor-und-nachteile wurde ja von meinen geschätzen vorschreibern schon alles gesagt .
ich komme eher aus der kurvensuch-fraktion , und da muß ich schon sagen daß die w bei zügiger kurvenfahrt relativ schnell aufsetzt .
bei normaler fahrweise geht es aber , und dafür ist die w ja vom konzept her auch gebaut .
wenn du häufig zügiger fahren willst ist die thruxton die bessere wahl . königswelle hin oder her .
aber genau deren wegen hab ich mir damals auch die w650 geholt und es bisher nicht bereut , genauso wenig wie die anmeldung in diesem herlich liebem und harmonischem forum.........
Ich bin... nee, erst mal Hallo und willkommen, Du drückst allerdings das Durchschnittsalter hier ganz schön nach unten.
Ich bin... auch Kurvensucher und -genießer, aber die W800 genügt meinen Ansprüchen und meiner Fahrweise vollkommen. Weil: Die serienmäßigen Federelemente habe ich recht bald gegen Strafferes getauscht, progressive Wirth-Federn in der Gabel, IKON-Federbeine hinten, und die Federvorspannung hinten ist solo immer in der mittleren Raste, mit Sozius/ia in der höchsten. Mit einem kleinen Eingriff am Hauptständeranschlag kommt der Ausleger etwa 5 mm höher, was sich nach nicht viel anhört, aber Kleinvieh macht auch Mist. Die Hauptsache ist meiner Meinung allerdings mein Bestreben, eine möglichst flüssige und geschmeidige Fahrweise zu pflegen, ruppiges Kurvenprügeln zu vermeiden, und genießerisch und entspannt durch den Asphalt-Dschungel zu fließen. Die Angstnippel an meinen Fußrasten sind nur hauchzart angeschabt, da habe ich keinen Ehrgeiz.
Von der hier üblichen Kategorisierung (Kurvenzuparker, Blümchenpflücker, Normalo, sportlich, schnell) würde ich mich zwischen Blümchenpflücker und Normalo sehen, bei Ausfahrten komme ich einigermaßen mit, und höre nicht auf, zu lernen.
Dieter (die 2011er W800 ist schon schön)
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Zitat von WurzelbertAngenervt im Beitrag #1... Setzt die W800 wirklich so extrem schnell auf?
Die 650-er schon.
das sehe ich nicht so, zumindest habe ich keine Probleme mit dem Aufsetzen. Hängt sicherlich viel am individuellen Fahrstil. Die W ist eben keine SuMo, die gedrückt werden will.