Hallo zusammen, ich bin neu hier und möchte Danke sagen für so ein informativies und nettes Forum. Das habe ich schon anders gesehen...
Warum ich mich bei euch angemeldet habe hat folgenden Grund: Derzeit besitze ich eine XS650 die eigentlich gut läuft aber immer mal wieder blöde Macken hat, sodass ich schon zwei mal innerhalb eines Jahres einen "Nach-Hause-Transport" organisieren musste. Das lässt das Vertrauen in die Mopete natürlich nicht gerade steigen. Vor dem Kauf der XS war auch die W650 sehr weit oben auf meiner Haben-Wollen-Liste. Ich habe dann die XS gekauft, weil es ein preiswertes Angebot war und Sie direkt bei mir um die Ecke stand.
Heute etwa ein Jahr später, schwirrt der Gedanke im Hinterkopf die XS zu verkaufen und eine W anzuschaffen. Beide behalten kommt aus Geld und Platzgründen leider nicht in Frage.
Was meint Ihr zu dieser Überlegung? Bin ich mit der W zuverlässiger unterwegs? Kann Sie mit Großstadtverkehr für den Weg zu Arbeit umgehen? Was sind aus eurer Sicht die Vorteile der W? Und gibt es auch Nachteile?
Die W wühlt sich locker durch den Großstadtverkehr zur Arbeit und zurück.
Sie ist technisch nicht unliebsam auffällig und genügsam. Wenn der Pflegezustand stimmt, sie überhaupt ein Mindestmaß an Pflege erhielt, besonders optisch, über die Wertigkeit des Finishs lässt sich trefflich streiten, wird sie ohne schon schön leiden, dürfte wenig bei ihr ausfallen. Bei gebrauchten Motorrädern ab einem gewissen Alter, die jüngsten sind inzwischen 12 Jahre alt, weiß man allerdings nie, was irgendwann wie abrauchen wird. Die W steckt "komische" Behandlung durch Vorbesitzer m.E. ganz gut weg.
Vorteile gegenüber der Yamaha, der Motor ist eine deutlich neuere Konstruktion und besitzt keinerlei Ketten für Primärantrieb, Ausgleichs- und Nockenwelle.
Nachteile, ist gebraucht nicht günstig zu erhalten, andere Formulierung dafür: "überteuert". Werden von manchen als eine Art Wertanlage gesehen und so gehandelt. Originale und wenig gelaufen Seiende werden immer weniger. Teils und nicht selten individuell verbastelt, muss man mögen.
Edit: Wenn's nicht unbedingt 'ne W650 sein soll, würd' ich für ähnliches Geld lieber eine frischere, wenig benutzte 800er kaufen und mit ihr alt werden, da weiß man wenigstens, wie sie gereift ist.
die W ist viel, viel zuverlässiger als die XS. Sie ist ein zuverlässiges Motorrad im modernen Sinn. Wenn du dir ne Einspritzer-W neueren Datums zulegst, kann nicht mal der Vergaser über die Wintermonate zusetzen. Die W kann alles, von der genüsslichen Spritztour über Großstadtverkehr bis hin zu langen Urlaubsreisen.
Mit dafür verantwortlich ist das Vibrationsaufkommen. Wo die ausgleichswellenbewehrte W nur sanft mit KW-Drehzahl pulsiert, schüttelt sich die XS bei höheren Drehzahlen richtiggehend und macht längere Distanzen zur Qual.
Der einzige Nachteil der W ist, dass sie kein echter Engländer ist. Aber das ist die XS ja auch nicht.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Eine XS 650 ist sehr hübsch. Hoffentlich darf sie Sonntagsmoped bleiben, auch wenn sie vielleicht nicht so zuverlässig ist. Aber andersherum konnte ich 1975 auch zuverlässiger laufen als heute...
Auf jeden Fall. Um Längen zuverlässiger. Unter den japanischen Motorrädern tat sich die XS nun nicht gerade durch Zuverlässigkeit hervor.
ZitatKann Sie mit Großstadtverkehr für den Weg zu Arbeit umgehen?
Kein Problem. Du solltest sie allerdings regelmäßig, z.B. an Wochenenden, mal wieder richtig warm fahren, sonst setzt sich Kondenswasser im Motor ab - wie bei jedem anderen Motor auch.
ZitatWas sind aus eurer Sicht die Vorteile der W?
In erster Linie die Zuverlässigkeit. Im Vergleich zur XS wüsste ich ansonsten nur Vorteile. Die XS war bei ihrem Erscheinen schon ein Anachronismus, die W kann im Grunde wirklich alles besser.
ZitatUnd gibt es auch Nachteile?
Im Vergleich zur XS sicher nicht. Da kann sie alles besser. Ansonsten ist die W nicht wirklich soziustauglich und sie fährt besser mit progressiven Federn in der Gabel, eventuell noch Ikon-Stoßdämpfer und sie bremst besser mit GPZ-Bremsbelägen und Stahlflexbremsleitungen. Genügend Tipps findest du ja in unserer Datenbank, die du sicher schon entdeckt hast.
Obwohl die XS wirklich ein sehr schönes Motorrad ist, würde ich nicht zögern, sie gegen eine W einzutauschen. Vor allem dann, wenn man problemlosen Alltagsverkehr damit vor hat. Und wertstabil ist eine W ja obendrein.
Ich überlege ja auch schon einige Zeit ... allerdings anderserrum ...
Rausgekommen ist letzte Woche das hier:
Ein echter "Gegenläufer" ... geht ab wie Schmidt's Katze(192kg,58PS,9500/min,193Tacho,9tkm,1500€) ... ... selbverständlich neben einer zugelassenen und "gleichlaufenden" W650
grüße piko, der mit den "overdressden" GGR(GüldeneGussRädchen) noch ein wenig fremdelt ...
Damals[TM], vor 20 Jahren, war das genau die Überlegung, Die zur Anschaffung der W führte. Allerdings war meine XS eine umgebaute SE, US mit Speichenrädern. Also nicht wirklich ein Sammlerstück.
ZitatIch überlege ja auch schon einige Zeit ... allerdings anderserrum ...
aber wohl kaum weil die W nicht zuverlässig genug währe ... da steht sie der, zugegebenermassen sehr zuverlässigen Honda, in nichts nach. Bei fahrten über gepökelte Strassen tun einem der Salzfraß bei der CB aber nicht so weh wie bei der W.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Zitat von Falcone im Beitrag #6... Die XS war bei ihrem Erscheinen schon ein Anachronismus...
Da bist Du jetzt aber ein wenig ungerecht. Die XS war als Parallel-Twin in der 650er Klasse in einigen Punkten innovativ, z.B. gemeinsames, horizontal geteiltes Motor-und Getriebegehäuse und obenliegende Nockenwelle. Als sie 1969 vorgestellt wurde, waren (Laut Wikipedia) nur die Laverda 750S und die Honda CB350 ähnlich fortschrittlich konstruiert.
Und zum Umstieg: Ich schließe mich den hier gemachten Aussagen an, daß die Ws Problem-arme und zuverlässige Motorräder sind. Mach das, Du wirst es ziemlich sicher nicht bedauern. Die XS kannst Du ja ins Wohnzimmer stellen
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Technisch gesehen hast du recht, Dieter. Auch war die XS im vergleich zu den Engländerinnen (und mit denen wurde sie verglichen) zuverlässiger. Aber nicht leistungsfähiger und sie hatte auch kein besseres Fahrwerk. Und die Optik sprach auch eher eine Minderheit an. Vierzylinder waren en vogue. Zu der Zeit der XS650 arbeitete ich bei einem Yamaha-Händler. Wer eine XS650 kaufte, wurde eher als Sonderling angesehen. Als Zweizylinder wählte man doch eher XS360/400 oder XS500.