Hallo, beim Reinigen der Schwinge ist mir leider aufgefallen das besagtes Kugellager rechts in der Schwinge (siehe Foto) festhing. Mit ein bisschen Fett habe ich es wieder gängig bekommen aber es ist immer noch ein deutliches „Hakeln“ spürbar. Mit anderen Worten: es ist hin. Ich kann es mir zwar nicht erklären warum dieses Lager schon nach 30tkm hin ist, zumal der Simmerring noch gut aussieht, Vielleicht ist doch Wasser und Schmutz eingedrungen, ich muss es wohl auswechseln. Hier meine Frage: Macht es Sinn die Walzenlager gleich mit zu tauschen unter der Annahme das diese vielleicht dann auch nicht mehr so gut sind? 26B5EDC8-3EBF-4D0C-B002-F0B91F3ADFDA.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich schließe mich Mattes an - wenn du schon mal dabei bist ... Vielleicht hat aber auch jemand hier noch eine gute Schwinge rumliegen. Das kann durchaus billiger sein als der Lagerwechsel.
Ganz allgemein: Eigentlich sind die Schwingenlager sehr gut dimensioniert und ein solcher Verschleiß ist selten. Man sollte allerdings beim Kettenwechsel wirklich die Schwinge ausbauen (Werkstätten machen das i.d.R. nicht) und - wie Mattes schreibt - mit Fett nicht sparen. Eine andere Möglichkeit ist, die Schwinge anzubohren und einen Schmiernippel einzusetzen. Das halte ich zwar nicht für unbedingt notwendig, kann aber auch keinesfalls schaden. Und wenn wir schon mal dabei sind: Zumindest bei der W650 kann in den rechten Schwingholm Wasser eindringen. Beim Radausbau daher mal die rechte Kettenspannerschraube komplett rausdrehen und schauen, ob noch alles rostfrei und leichtgängig ist, oder ob sich an der Schraube schon Rost gebildet hat oder gar ein Viertelliter Wasser raus läuft. Vor dem Reindrehen der Schraube den Holm innen mit Kettenspray ausprühen. Ob es das Problem auch bei der etwas anders gestalteten Schwinge der W800 gibt, weiß ich nicht. Nachschauen schadet auch hier sicher nicht.
Danke erstmal für die Einschätzungen. Die Einstellschrauben ließen sich problemlos rausdrehen, waren nicht sonderlich verrostet. Ich habe, nachdem ich das hier las, über die Gewindlöcher ebendieser Schrauben Korrosionsschutzöl eingesprüht, zumindest lief über das Rohr, in dem die Schwingenlager, liegen kein Öl wieder raus, es scheint da wohl keine Verbindung zu geben. Der komplette Lagersatz kostete im Netz so 50 -60€, inkl. Simmering. Habe mir hier mal Info‘s über den Lagerausbau angeschaut, man benötigt spezielles Werkzeug. Das habe ich nicht. Ich überlege ob ich die ja ausgebaute Schwinge nicht in die Werkstatt bringe um sie dort tauschen zu lassen. Ok, das kostet, aber Werkzeug auch und eine unsachgemäße Handhabung könnte noch teurer werden. Hier mal die Explosionszeichnung der W800 Schwinge: 8CDA9AB3-3A26-4105-8094-99F8D2BBBCDD.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
War spontan mit der Schwinge beim Fachkundigen. Dieser hat alles eingehend geprüft, meinte, klar könne er die Lager tauschen aber es wäre nicht notwendig. Die Nadellager wären völlig in Ordnung und das Kugellager hätte wohl einen kleine Kontaktroststelle. Dies wäre aber nicht dramatisch, empfahl mir, es so zu lassen. Sollte ordentlich Fett nehmen, wie hier empfohlen, und dann wäre das schon ok. Im Lager wäre sowieso so gut wie keine Bewegung. Ich sollte nur regelmäßig das Spiel überprüfen. Also habe ich die Schwinge wieder eingebaut, ist leichtgängig und wackeln tut nix.
Das "meist" stimmt! Ich hab' mir irgendwann mal 10 Dosen zugelegt. Das Zeug ist schon gut. Und da ich meine Ketten entweder per Nemo-Öler oder mit HKS-Czech fette, muss ich sagen:
Kettenspray muss man meist besorgen, Fluid film ist meist eh da
Mal noch eine Frage zum Schwingenlager: Neulich wollte ich noch kurz die Kette spannen, der linke Kettenspanner war aber dermaßen festgerostet, das mir die Schraube abriss. Da ich noch einen kompletten Kettensatz in der Werkstatt liegen hatte, entschloss ich mich, gleich die ganze Kette zu wechseln, wenn schon die Schwinge muss. Nun zu meinem Problem: Ich habe schon mehrmals die ganze Werkstatt auf den Kopf gestellt, finde aber das Kugellager nicht mehr, meine aber, es sei beim Schwingenausbau aus der Schwinge gefallen. Also, was jetzt fehlt: Kugellager, die 2 Simmeringe und der Sicherungsring für das Kugellager. Normalerweise dürften doch die Teile nicht einfach so lose aus der Schwinge rausfallen. Aber in der Schwinge sind nur noch die Nadellager. Welchen Zweck erfüllt eigentlich das Kugellager?
Weiterhin sind mir beim Schütteln mindestens 2 Fingerhut Sand und Splitt aus der Schwinge gerieselt, die sich unter den Verstärkungsblechen gesammelt hatte. Wieso sind die Bleche nicht so mit der Schwinge verschweißt, dass kein Schmutz in den Hohlraum gelangt? Genug Farbe um evtl. Korrosion zu verhindern kann eigentlich nur bei einer Tauchbadlackierung (vielleicht) reinlaufen. Ein Rätsel ist mir auch, wie die Schraube zum Kettenspannen von innen aus der geschlossenen Schwinge korrodieren kann. Das Problem scheint aber nicht so selten zu sein. @Hobby: Hast Du schon festgestellt, ob überhaupt soviel Wasser rauskommt, das es aus den Löchern laufen könnte. Deine Idee scheint mir sinnvoll, aber es kann sich doch höchstens minimal Wasser in den Holmen befinden - wo sollte dies eindringen?
Seltsam. Meine Werkstatt ist ja schon nicht gerade sonderlich aufgeräumt, aber dass ein solch großes Kugellager verloren geht, das kann hier nicht passieren Das Kugellager kann auf keinen Fall von alleine rausfallen, denn es ist durch einen Sicherungsring gesichert. Auch sitzen die beiden Simmerringe so fest, dass sie nicht von alleine rausfallen. Das Kugellager soll die Zugkräfte, die durch die Kette entstehen, kompensieren und die Nadellager entlasten. Das ist eine gute Konstruktion und mit regelmäßiger Pflege halten die Schwingenlager nahezu ewig.
Dass sich Schmutz zwischen den Verstärkungsblechen sammelt, ist leider normal. Sozusagen ein Konstruktionsfehler der W. Bei Schönwetterfahrzeugen kein Problem, bei regelmäißgem Schlechtwetterbetrieb aber im Auge zu behalten. In das untere Blech ein großes Loch bohren, so etwa 45mm Durchmesser, hilft auch. Dann ist der Bereich gut durchlüftet und Wasser läuft gleich wieder ab. Durchgehend verschweißen sollte man die Bleche nicht, das gibt Risse.
Dass die linke Schraube der Schwinge abreißt, ist sehr ungewöhnlich. Auf der Seite ist die Schwinge nämlich normalerweise dicht. Rechts hingegen ist die Schwinge an der Schweißstelle vorne nicht dicht und da gerät Spritzwasser vom Hinterrad hinein. Das kann man abdichten und, wie schon geschrieben, die Schwinge mit etwas Fett füllen. (oder hast du rechts und links verwechselt?) Im rechten Holm kann sich schon eine ganze menge Wasser sammeln, ein Schnapsglas voll kommt da schon mal raus.
Hallo Falcone, "Das Kugellager soll die Zugkräfte"...
Kann man das so stehen lassen? Wenn schon das Kugellager das Nadellager unterstützen soll müsste es ja auf der linken Seite sitzen , da wo die größten Zugkräfte auftreten. Und da das Kugellager keine axialen Kräfte aufnehmen muss (die Schwinge wird ja nur "einfach" verspannt), ist es vollkommen überflüssig. Da mach ich doch lieber das Nadellager eine Nummer größer und spare mir das Kugellager ein. Oder sehe ich da was falsch? Gruß Klaus
Habe eine Schnittzeichnung der Schwinge gefunden: Nehme alles zurück. Das Kugellager wird zwischen Nadellager und Distanzhülse verspannt und führt somit die Schwinge in ax. Richtung. Von wegen Spielausgleich mittels Scheiben und so. Wieder was gelernt. Gruß Klaus