Leider ist die Justiz in Eigentumsdelikten oft etwas langsam und noch öfter auch viel zu milde.
Langsam ist deswegen schlimm, weil in einer Verhandlung oft mehrere Einzeltaten des letzten "Bearbeitungszeitraumes" gemeinschaftlich verhandelt werden. Es werden dann Einzelstrafen pro Delikt ermittelt und daraus dann eine Gesamtstrafe gebildet, orientiert oft am schwerwiegendsten Einzeldelikt, also ein deutlicher "Mengenrabatt" gemessen an einer Einzeltat. Hinter einem Vorstrafeneintrag im Zentralregister stehen dann oft viele, viele Einzeltaten pro Eintrag.
Besonders schlimm ist das im Jugendstrafrecht, wo oft nur mit "Verwarnungen", milden Sozialstunden oder Kinkerlitzchenstrafen gearbeitet wird. Einfahren tut da kaum jemand. Zudem dauert es ewig von der Tat bis zum (milden) Urteil. Das führt zu negativen "Lerneffekten", die so nicht gewünscht sein können.
Gerade bei Jugendlichen sollte daher schnell, spürbar und zeitnah reagiert werden (vergl. Neuköllner Modell, Fr. Heisig), wenn Lerneffekte und Prävention gewünscht werden.
Damit vielleicht irgendwann auch weniger Gespanne geklaut werden.
Wieso? Es ist doch beschtimmpt so gewesen, dass der Dieb vor dem Kaspann gestanden ist und nachgedacht hat. Wenn ich das jezz fladere, krieg ich in diesem Bundesland drei Monate Zusatzstraf, wenns mich darwischen. Stehl ich jezz das Kaspann oder such ich mir eins in Belgien, wo mir sechs Monate drohen?
Und dann erscht hat ers gefladert. Tät er sieben Monate Schmalz kriegen, hätt er sich umgedreht und wär nach Belgien gefahren.
So ist das immer bei Einbrechern, Dieben, Räubern, Mördern.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“