Bei welchen Schrauben an der W800/-W650 zieht ihr wirklich mit den angegebenen Anzugsdrehmomenten an? Klar, jede Schraube hat ihren Moment (Nm) der im WH angegeben ist. Und für nix steht der ja nicht dort drin, aber im ernst - zieht Ihr überall mit vorgegebener Stärke an z. B. Bremssättel, Hinter- und Vorderradachse, Ritzel, Kettenblatt, Kupplungs- usw. Oder sollte es doch immer per Werkstadtbuch gemacht werden ?
Nur die Zylinderkopfschrauben ziehe ich mit Drehmo an. Vor allem bei den Achsen erscheint es mir sehr sinnvoll, sie nicht mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anzuziehen, insbesondere bei der hinteren. Das ist viel zu fest. Nach einem halben Jahrhundert Schrauberei kann ich auf dieses an sich sehr wertvolle Werkzeug gut verzichten, rate aber dennoch, bei Unsicherheit lieber einen Drehmo zu benutzen. Ich erlebe recht selten, dass Schrauben zu locker sind, aber oft, dass sie zu fest angezogen sind. Das schädigt Schraube und Gewinde, vor allem in Alu.
Ach ja - die beiden Schrauben an der Nockenwelle gleich hinter dem Tellerrad darf man keinesfalls mit dem angegebenen Drehmoment fest ziehen - da reißen sie ab.
Jetzt bin ich aber froh, dass das mit der Hinterachse jemand bestätigt. Konnte mir auch nicht vorstellen, dass eine gesicherte Kronenmutter so fest angezogen gehört. Und dann auch noch im Splintloch landen.
Da ich ja nicht so der Schrauber bin, ziehe ich zumindest sicherheitsrelevante Schrauben mit Drehmo an, alles andere handwarm. Oft zieht man ja ohne Drehmo die Schrauben viel zu fest an, das versuche ich mir abzugewöhnen.
Beim Reifenwechsel am Auto nehme ich immer den Drehmo weil man da gerne besonders fest anzieht und beim nächsten Wechsel man die Schrauben nicht mehr auf bekommt.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Zitat von Falcone im Beitrag #10Bei Alufelgen ist das gar nicht so leicht mit dem richtigen Drehmoment - und da ist es schon wichtig. Stahl ist kein Problem.
Richtig, deshalb sollte man sich an die Drehmomente des Hanbuches des Auto- oder Felgenherstellers halten. Bei meinem Astra J (2014) sind 140Nm angeeben, die Alufelgen haben einen Stahlring an jedem Schraubloch.
Meine Meinung zu Drehmomrntangaben und Motorrad, wenn man Erfahrung und Gefühl hat, kann man es ohne Drehmomentschlüssel machen. Da ich vieleicht übervorsichtig bin, halte ich mich an die Vorgaben im Handbuch an allen sicherheitsrelevanten Stellen.
meine Empfehlung wäre auch, bei den sicherheitsrelevanten Teilen erstmal einen Drehomentschlüssel zu nehmen. Der gibt dir schomal ein gutes Materialgefühl. Irgendwann geht das dann auch ohne. Vielleicht sogar besser. Aber das dauert.
Moin, so wie ich es hier lese, mach doch z.T. jeder sein eigenes (nach Bauch u. Erfahrung) Drehding. Gibt es denn in der Datenbank für die W800/W650 verbindliche Drehmomentangaben (Nm) bezüglich der sicherheitsrelevanten Teilen und welche wären die?
Wenn du in die Datenbank schauen würdest, würdest du sogar alle Drehmomente finden
"Sicherheitsrelevant" sind alle Teile, die nicht abfallen dürfen oder sollten. Wenn sich der Rückspiegel lockert und du beim festhalten in den Graben fährst, ist auch der "sicherheitsrelevant". Ich wüsste jetzt kein Teil, das je nach Auslegung nicht "sicherheitsrelevant" ist, nicht mal die Batteriepolschraube. Ein plötzlich herunterklappender Lenker ist natürlich weit unangenehmer als ein sich losrappelnder Scheinwerfer.