Ich bin hier neu und weil ich vorhabe eine W650 zu kaufen, habe ich auch gleich eine Frage. Welche Standzeiten haben die Kolben?
Bitte ehrliche Antworten, ich kann die Wahrheit vertragen. Denn 1980 - 2002 habe ich eine Triumph TR7, den Tiger, gefahren. Und die brauchte nun mal alle zirka 25 T km neue Kolben. Aber deswegen habe ich mich nicht von ihr getrennt.
Bekanntlich gilt die alte Formel ja immer noch: Langhub = höhere Kolbengeschwindigkeit = mehr Verschleiss. Aber eben auch mehr Spass.
Und deshalb erhoffe ich mir bei der W650 etwas aus der Kombination von britischem Konzept und japanischer Technik.
Seit 2013 fahre ich zwar wieder eine XT600k, aber da habe ich inzwischen Probleme mit der Sitzhöhe (ja, ja, das Alter)
Seit der Entwicklung des TR7 sind eben schon einige Jahre ins Land gegangen.
Laufleistungen von weit über 100000Km sind die Regel. Der Knuth aus Norwegen hatte auf dem letzten W Treffen eine Laufleistung von 260000Km ohne Motoröffnung vorzuweisen.
Die schlechte Nachricht, Christines W hat bei 60000 neue Kolben/Zyl. bekommen. Die gute Nachricht, das war wohl schon ab Wek verbaselt, ein Kolbenring hatte sich verdreht aber wie geschrieben, dann erst bei 60T ausgetaucht. Hat etwas (mehr dann) Öl verbraucht über die Jahre.
Lass dich nicht von diesem absoluten Einzelfall verunsichern. Über 200.000 km mit ersten Kolben sind nachgewiesen. Es gibt bei der W keine typische technische Schwachstelle am Motor. Selten mal auftretende Schäden lassen sich in aller Regel auf Fehler beim Fahrer oder in der Werkstatt zurückführen, als da sind: Zu wenig Öl, an der Königswelle rumgestellt, Fehler beim Ventile einstellen.
Erst einmal vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Dass es mal einen Ausreisser durch vermutlich einen Montagefehler gibt, kann vorkommen. Ist zwar kein wirklicher Trost für die Betroffene, sagt aber nichts über die Serie aus. Das sehe ich auch so. Und ist immerhin damit noch 60t km gelaufen, bei "etwas erhöhtem Ölverbrauch":•) ! Eine Laufleistung, über die sich Fahrer manch eines völlig intakten Modells noch vor wenigen Jahren aufrichtig gefreut hätten.
Womit ich wieder bei Triumph bin. Denn seit der selige Edward Turner anno 1937, oder war es 38 den "Speed Twin" ersann, hat sich an der Motorenkonstruktion nichts Grundlegendes geändert. Am Fahrwerk schon. "Rides like a bicycle" war kein hohler Werbespruch. Und das Ende waren dann die T140v (Bonneville) und TR7v (Tiger). Es kam dann ganz zum Schluss ein E- Starter dazu, unnötig wie ein Kropf und fast ein Sakrileg.
Wie mich ein Freund gestern Abend noch aufmerksam machte, hat der hohe Verschleiß nicht hauptsächlich mit der hohen Kolbengeschwindigkeit, sondern auch mit der konstruktionsbedingt mangelhaften Wärmeabfuhr zu tun. Turner wollte einen schmalen Motor und hat die Zylinder ganz eng zusammen gelegt. Kawa hat das offensichtlich besser gelöst. Ich bin gespannt auf die W650.
Fazit: Verkäufer nach dem wievielten Übermass zu fragen, würde vermutlich nur Unverständnis auslösen.
Bestgruss TR7
PS. Wer eine kleine Werkstatt hat, Freude an kurvenreichen Landstraßen und schöner Mechanik sowie Zeit und Spass beim gelegentlichen Schrauben, wird mit einer Triumph reich belohnt.
An der Debatte, was ein Oldtimer, Vintage oder was auch immer ist, werde ich mich nicht beteiligen. Ersatzweise möchte ich ein neues Fass aufmachen. Nämlich das des guten Aussehens. Darüber kann man noch viel besser streiten.:-)
Um damit gleich anzufangen: Ingos Triumph sieht nach meinem (!) Empfinden erheblich besser aus als die alte Trident mit dem Schuhkarton- Tank und den Raygun- Schalldämpfern im Originalzustand. Angeblich wurden die damals teilweise schon von den Händlern umgebaut bevor sie ins Schaufenster kamen.
Was mich aber ernsthaft interessiert: Kann man legal bei der W Geländereifen aufziehen, wie auf dem Bild zu sehen?