... sind einfach für den Müll. Ich habe heute bei Falconettes Guzzi die längst überfällige 10.000er Inspektion gemacht und dazu gehört auch Ventile einstellen. Eigentlich eine leichte Übung bei der hervorragenden Zugänglichkeit der Guzzi-Köpfe. Bislang (seit 1968) kann man bei den Guzzen einfach den Lima-Deckel abnehmen und kommt an die Kurbelwelle zum Durchdrehen des Motors. In einem Schauloch rechts am Gehäuse sieht man dann beim Durchdrehen je eine OT-Markierung für den jeweiligen Zylinder. Doch was ist das: Es gibt bei der Serie II keinen Lima-Deckel mehr, nur noch einen Räderkastendeckel. Und ich habe keine große Lust, den abzubauen. Also mal einen Blick ins Werkstatthandbuch. Dort gibt es das Thema Ventile-Einstellen bei den Wartungsarbeiten nicht mehr. Vergessen? Nur bei der Montage des Motors ist es beschrieben, aber da ist der Motor sowieso offen und steht auf der Werkbank, das nützt mir also nix. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist das Suchen des OT durch Drehen des Hinterrades bei eingelegtem großen Gang. Was mehr schlecht als recht funktioniert. Auch eine Anfrage im Guzzi-Forum bringt keine neuen Erkenntnisse. Also einen Holzstab in die Kerzenbohrung gesteckt und vorsichtig gedreht, bis der Freigang-OT der linken Seite zu sehen/fühlen war. Nun Ventile prüfenen. Beide noch im grünen Bereich. Dann auf die rechte Seite und schon mal am Hinterrad gedreht, um über den Verdichtungs-OT zu kommen. Ups, da war doch was: Ich hatte links das Stäbchen versehentlich stecken lassen, das sich auch prompt mit einem Knacks verabschiedete und dessen abgebrochenes Ende mir aus dem Brennraum entgegen grinste. Obermist! Durch ein 10er Kerzengewinde bekommt man so was auch nicht mehr herausgefummelt, keine Chance. Also musste der Kopf runter. Zum Glück geht so was bei Guzzi ja innerhalb 10 Minuten. Aber heftig geflucht habe ich trotzdem. Beim Aufsetzen des Kopfes habe ich dann auch noch vergessen, die Stoßstangen einzufädeln - also noch mal ... Ja, so manchen Tag steigt man besser erst gar nicht erst aus dem Bett Aber nun läuft sie wieder wie ein Uhrwerk. Keines der Ventilspiele musste übrigens korrigiert werden
Zitat von Falcone im Beitrag #1 Bislang (seit 1968) kann man bei den Guzzen einfach den Lima-Deckel abnehmen und kommt an die Kurbelwelle zum Durchdrehen des Motors. In einem Schauloch rechts am Gehäuse sieht man dann beim Durchdrehen je eine OT-Markierung für den jeweiligen Zylinder. Doch was ist das: Es gibt bei der Serie II keinen Lima-Deckel mehr, nur noch einen Räderkastendeckel. Und ich habe keine große Lust, den abzubauen. Also mal einen Blick ins Werkstatthandbuch. Dort gibt es das Thema Ventile-Einstellen bei den Wartungsarbeiten nicht mehr. Vergessen? Nur bei der Montage des Motors ist es beschrieben, aber da ist der Motor sowieso offen und steht auf der Werkbank, das nützt mir also nix.
Früher war so manch Ding halt doch besser! Einsparmaßnahme dem Rotstift zuliebe?
Nicht der Tag ist für den Müll, es ist unser Tun!
Gruß Monti
"In nichts zeigt sich der Mangel an mathematischer Bildung mehr als in einer übertrieben genauen Rechnung." Carl Friedrich Gauß (1777 - 1855) deutscher Mathematiker, Astronom und Physiker ..und wenn der das sagt, dann!!!
Zitat von Falcone im Beitrag #7Wie würdest du es denn machen?
Erst mal würde ich mich von der Vorstellung lösen, dass man das Ventilspiel nur exakt im Zünd-OT (ZOT) kontrollieren/einstellen kann. Das ist ohnehin nur die beste/sicherste Kompromissstellung, bei der das für Auslass und Einlass gleichzeitig geschehen kann (also ohne die KW zwischenzeitlich weiterzudrehen) und beruht auf der Tatsache, dass man bei jedem Ventil mehr als eine ganze Kurbelwellenumdrehung konstantes Spiel hat.
Aber wenn man partout diesen Punkt erwischen will, kann das bei einem klassischen oder echten V2 mit linksdrehender KW (in Fahrtrichtung gesehen) auch so gemacht werden:
1. Der linke Kolben befindet sich im ZOT, wenn der Einlass des rechten Zylinders voll geöffnet ist. 2. Der rechte Kolben befindet sich im ZOT, wenn der Auslass des linken Zylinders voll geöffnet ist.
Dafür braucht es kein Stöckchen, das man (in unserem Alter ) regelmäßig im Zündkerzenschacht vergisst. Freilich vergisst man auch diese Merkregel - allerdings ohne bleibende Schäden an Ego und Motor. Und man kann sie ausdrucken und übers Bett hängen.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Zitat von Falcone im Beitrag #1 Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist das Suchen des OT durch Drehen des Hinterrades bei eingelegtem großen Gang. Was mehr schlecht als recht funktioniert.
So hab' ich das bei der Cali seinerzeit auch gemacht. Was hat's gebracht? Nichts hat's gebracht. Da ließ sich nichts mehr änderen am übergroßen Auslassventilspiel....
Die von dir in einem anderen Zusammenhang benutzten Worte 'für den Müll' und 'Obermist' beschreiben seitdem mein Verhältnis zu dieser Motorradmarke ganz ausgezeichnet. Ich könnte sie nicht besser wählen.