ich habe bei meiner W800 nach ca. 15.000 Km mal das Ventilspiel kontrolliert: Einlass: 0,20;0,17;0,17;0,15 Auslass: 0,19;0,20;0,20;0,20
Soll ist: E: 0,08 - 0,13 A: 0,14 - 0,19
Eigentlich ist das Ventilespiel aller Ventile im oberen Bereich oder darüber und müsste eingestellt werden. Ist das so im Rahmen? Ich hatte mal gelesen das das Spiel bei der W eher enger wird, oder?
Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet überhaupt im Grenzbereich zu sein, nun ist der Motor aber auf und ich würde das jetzt selber einstellen weil ich keine große Lust habe das Motorrad mit abgenommenem Deckel in die Werrkstatt zu bringen. Wo würdet ihr die Shims kaufen?
Einlass würde ich auf jeden Fall machen und bei der Gelegenheit den Auslass auch. Bei mir wird das Spiel eigentlich immer größer und wie man sieht bei dir auch.
Es ist außerordentlich ungewöhnlich, dass alle Ventilspiele außerhalb der Toleranz sind. Ich gehe davon aus, dass da beim vorherigen Einstellen falsch gemessen oder auf falsche Daten zurückgegriffen wurde, zumal die Werte so gleichmäßig abweichen. Hast du denn richtig gemessen?
Ja richtig gemessen. Ich schätze die sind noch nie eingestellt worden. Wenn man falsch misst dann eher zu klein weil die Ventile nicht ganz geschlossen sind oder? Die Blättchen gehen ohne Kraft saugend durch. Wo kauft ihr die Shims O Ringe und die Deckeldichtung? Die Teile sollten doch identisch mit der w650 sein oder?
Wenn die Lehren saugend ohne Kraft durchgehen, ist´s ok. Wenn sie zum ersten mal eingestellt werden (also deine W jetzt 15.000 km runter hat), dann solltest du dir keine Gedanken machen. Einfach den entsprechenden Shim ein Maß dicker nehmen (außer dem einen am Einlass, den zwei Maße). Ich kaufe die Shims bei Geiwitz. Es gibt aber sicher auch noch andere Quellen. Dichtungen brauchst du keine. Die Dichtungen am Kopf (Deckeldichtung Schraubendichtringe)verschleißen fast gar nicht. Wenn man sie nicht kaputt macht, braucht man auch keine neue. ich habe nach 18 Jahren noch die ersten drin. Eventuell werden die O-Ringe an den Kerzenschächten beschädigt. Das kommt öfters vor. Da musst du leider auf Kawasaki-Ersatzteile zurückgreifen. Das Thema ist aber auch ausführlich in der Datenbank behandelt.
Ja, die Dichtungen sind in diesem Bereich identisch bei W650 und W800.
Du misst das Ventilspiel eines Ventils und misst anschließend die Dicke des Shims. Die neue Shimdicke ergibt sich aus dem Ventilspiel plus der jetzigen Shimdicke abzüglich des gewünschten Ventilspiels. Es kann sein, dass du den einen oder anderen Shim der anderen Ventile weiter nutzen kannst, die gewünschten Shims kannst du bei einem Händler kaufen und evtl die nicht mehr benötigten in Zahlung geben. Ich habe mir ein komplettes Set für unter 100,-€ gekauft.
ZitatDu misst das Ventilspiel eines Ventils und misst anschließend die Dicke des Shims. Die neue Shimdicke ergibt sich aus dem Ventilspiel plus der jetzigen Shimdicke abzüglich des gewünschten Ventilspiels.
Es kommt zwar auf´s selbe raus, klingt aber einfacher: Ventilspiel messen und dann die Stärke des Shims messen. Je nach Ventilspiel muss man in der Regel einfach den nächst dünneren Shim nehmen, da das Spiel normalerweise mit der Zeit kleiner wird. Der Unterschied der Shims beträgt 0,05mm.
Ich denke, einen gesamten Satz zu kaufen lohnt sich nicht. Die Erfahrung zeigt, dass Einstellintervalle von 25.000 km völlig ausreichen. Und da braucht man dann meist nur die nächste Shim-Stärke - und das nicht mal bei allen Ventilen. Man kommt also mit einigen wenigen benachbarten Stärken aus, die andere liegen ungenutzt auf ewig in der Box. Mit rund 10 Shims kann man durchaus 100.000 km fahren. Je nach jährlichen Fahrleistungen kann es sich also auch lohnen, Shims einzeln zu kaufen, auch wenn die teuer sind.
Auch ein Tausch passender Shims untereinander ist denkbar, wenn das zu den angestrebten Werten führt. Wurde bei der 12.000km Inspektion von der Kawawerkstatt teilweise so vorgenommen.
Ich habe mir damals ein Set gekauft, weil ich keinen Bock darauf hatte für viel Geld die Dinger beim Händler zu kaufen. Bei vielen anderen Mopeds passen die ja auch. Hat sich bei mir bezahlt gemacht.
Wisedrum, wie ich bereits schrieb. Es kann sein, dass du den einen oder anderen Shim der anderen Ventile weiter nutzen kannst
Bei zu großem Ventilspiel, auch noch bei so ziemlich allen Ventilen, kommt bei mir der Gedanke auf das bei einer früheren Ventilspieleinstellung ein einfache Grundregel nicht eingehalten wurde:
Den Motor vor der Kontrolle des Ventilspiels abkühlen lassen.
Wenn diese Regel nicht eingehalten wird kann es bei der Kontrolle des Ventilspiels zu falschen Ergebnissen (zu wenig Spiel) führen. Tja, und dann werden eben zu dünne Einstellplättchen eingebaut und der Motor hat eben in kaltem Zustand zuviel Ventilspiel.
Ist zwar nicht so schön aber schadet dem Motor ja auch nicht.
Aber was solls, korrigier das Ventilspiel und fahr weiter. Wenn Dir die Sache spanisch vorkommt kannst Du ja nach 5000 - 6000 km nochmal kontrollieren. Wahrscheinlich wird das Ventilspiel dann noch stimmen.
@lucas Wie ich schon schrieb: Wenn es die erste Kontrolle ist, musst du dir keine Gedanken machen. Dann ist alles gut. Ich kann es nicht belegen, aber habe über die Jahre so den Eindruck gewonnen, dass ab Werk das Spiel gerne am obersten Limit eingestellt wird, weil man vermutlich davon ausgeht, dass sich das Spiel (wenn überhaupt) noch am ehesten bei einem neuen Motor verändert, weil sich eventuell etwas setzen kann. So ist man auf jeden Fall bis zur 12.000-km-Kontrole auf der sicheren Seite. Erfahrungsgemäß ändert sich das Spiel danach nur noch sehr gering, so dass man die Intervalle deutlich überziehen kann.
Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Wurde das Ventilspiel noch bei der 12.000km Inspektion von der Fachwerkstatt bei einigen Ventilen korrigiert, lagen 24.000km danach alle satt im Toleranzbereich. Nun weitere 20.000km später mache ich mir noch keine Gedanken über eine weitere Kontrolle.