Zitat Der Norddeutsche will lieber durch Klinkerriemchen eine (nicht vorhandene) Doppelwand assoziieren.
Hmm, Meine Hütte ist oberhalb des Kellers aus diesem Kalksandstein. Darüber befindet sich ca. 10cm einer gelben Faser ( Steinwolle / Glaswolle?) Und darüber ein roter Vollklinker ( ca. 6cm). Einige wenige Fugen sind nicht gefüllt, offebar damit die Zwischenschicht ein wenig Durchlüftung erhällt. Ist das die von dir beschr. Doppelwand?
Ich bin der Iso. eigentlich sehr zufrieden das RMH kommt mit ca. 50kWh / m² aus. Gut am Niederrhein sind die Winter recht mild....
Die klassische Norddeutsche Doppelwand hat zwischen den Wänden einen leeren Luftraum. Da es dort mehr regnet wurde man so mit der Feuchtigkeit besser fertig. Die Dämmwirkung leidet dadurch, dass sich die Luft im Hohlraum bewegen kann.
Deine Konstruktion ist vermutlich eine hinterlüftete Fassade, das ist eine modernere Konstruktion und mit Vollklinker recht aufwändig und kostet natürlich auch Platz. Wird öfter gebaut (auch mit anderen Verkleidungen) und ist mechanisch recht robust.
Die kostengünstigste Variante ist einfach auf die Dämmung (statt Putzimitat) ganz dünne Klinkeriemchen zu kleben.
Schon früher wurden hier solche Gespräche geführt....und immer wieder kommen meist ältere Herren vorbei die von atmenden Wänden reden. Aber fang ja nicht an über Heizungen zu reden...
Meine Schwägerin hat in den 90ern ein Weber-Fertighaus bezogen. Die spricht heute auch sehr gern von atmungsaktiven Wänden. Und wenn man sie in die Enge treibt, hat sie "das von vielen Leuten gehört!"
Fertighäuser , wenn sie nicht aus Stein oder Beton gebaut sind und bei denen die Dämmung nicht aus Styrodur. ist, sind sehr wohl diffusionsoffen. Das als "atmen" zu bezeichnen ist natürlich übertrieben. Und über den Effekt kann man sich sicher streiten.
Lüften muß man natürlich trotzdem. Es gibt übrigens noch dutzende andere Möglichkeiten um ein Haus effektiv zu dämmen. Dämmung mit ungesund und gefährlich gleich zusetzen ist einfach nur Hirnrissig. Ob sich Dämmung für ein altes Haus lohnt oder rechnet hängt immer von Einzelfall ab. Wichtig ist aber, das dann nach einem Gesamtkonzept gearbeitet wird und alle Auswirkungen berücksichtigt werden.
Hallo, Wir haben vor drei Jahren neu gebaut. nach längerer Suche haben wir uns für System entschieden, bei dem Styroporbauteile mit Beton gefüllt werden. Wir haben also einen 15cm Stahlbetonkern, mit 10cm Aussen und 5cm Innendämmung. dazu Dreifachverglasung (ist heute wohl Standard. Dazu kommt eine Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmetauscher. Von dieser Anlage sind wir wirklich begeistert. Keine Zugluft und keine Feuchtigkeitsprobleme und immer frische Luft. Alles in allem sind wir sehr zufrieden.
Unser Haus wurde 1931/32 gebaut. Die Aussenwände sind doppelt gemauert. Zwischendrin ist ein Hohlraum, der in unserem Fall mit einer Art Schlacke gefüllt ist. Das Haus hat ein gutes Klima. Unsere Heizkosten sind nicht viel über denen meiner Schwägerin in ihrem Fertighaus. Und das bei ähnlichem Wärmebedarf und vergleichbarem Wohnraum. Allerdings hält unser Häusel im Sommer länger kühl, intelligentes Lüften vorausgesetzt.
ZitatDas als "atmen" zu bezeichnen ist natürlich übertrieben. Und über den Effekt kann man sich sicher streiten.
Lüften muß man natürlich trotzdem. Es gibt übrigens noch dutzende andere Möglichkeiten um ein Haus effektiv zu dämmen. Dämmung mit ungesund und gefährlich gleich zusetzen ist einfach nur Hirnrissig. Ob sich Dämmung für ein altes Haus lohnt oder rechnet hängt immer von Einzelfall ab. Wichtig ist aber, das dann nach einem Gesamtkonzept gearbeitet wird und alle Auswirkungen berücksichtigt werden.
Zitat von thomasH im Beitrag #22Unser Haus wurde 1931/32 gebaut. Die Aussenwände sind doppelt gemauert. Zwischendrin ist ein Hohlraum, der in unserem Fall mit einer Art Schlacke gefüllt ist. Das Haus hat ein gutes Klima. Unsere Heizkosten sind nicht viel über denen meiner Schwägerin in ihrem Fertighaus. Und das bei ähnlichem Wärmebedarf und vergleichbarem Wohnraum. Allerdings hält unser Häusel im Sommer länger kühl, intelligentes Lüften vorausgesetzt.
Da hast du Glück, damals wurde oft ziemlich billig gebaut, eher selten gedämmt und als Abkehr von der Gründerzeit war alles recht schmucklos. Damals wurden die Wände auch (im Vergleich zur Gründerzeit) dünner.
Schlacke kenne ich so allerdings nicht, früher war aber Bims relativ häufig.
Wichtig für das Klima ist aus meiner Sicht auch die Masse der Bauteile. Eine größere Masse bedeutet (wenn man sie nachts auskühlen lässt) eine länger anhaltende Kühle im Sommer.
Die Wirkung reicht aber nicht sehr tief in die Wand. Teppichboden und abgehängte Decken sind daher eher ungünstig.
Zitat von Rolf im Beitrag #25 Da hast du Glück, damals wurde oft ziemlich billig gebaut, eher selten gedämmt und als Abkehr von der Gründerzeit war alles recht schmucklos. Damals wurden die Wände auch (im Vergleich zur Gründerzeit) dünner.
Schlacke kenne ich so allerdings nicht, früher war aber Bims relativ häufig.
Wichtig für das Klima ist aus meiner Sicht auch die Masse der Bauteile. Eine größere Masse bedeutet (wenn man sie nachts auskühlen lässt) eine länger anhaltende Kühle im Sommer.
Die Wirkung reicht aber nicht sehr tief in die Wand. Teppichboden und abgehängte Decken sind daher eher ungünstig.
Ja, wir hatten Glück und 1989 beim Kauf einen guten Gutachter. Zu Beginn der Besichtigung war er sehr skeptisch. Die Skepsis ist im Laufe der drei Stunden immer mehr gewichen und zum Schluss hat er unumwunden zum Kauf geraten. Der Erbauer war Obersteiger bei Saarberg und hat das Doppelhaus mit seinem Schwager (ebenfalls Steiger erbaut. Offensichtlich hatte er Zugang zu guten Materialien. Die Träger der Garagendecke bestehen beispielsweise aus alten Eisenbahnschienen.