Für die W braucht man gar nicht allzu viel, um fast alles reparieren zu können. Insofern ist die Aussage, dass man das, was man zum reparieren braucht, sowieso nicht dabei hat, nicht zutreffend. Ich finde es lästig, wenn kleinere Pannen wie ein abgebrochener Blinker oder Hebel eine Fahrt merklich behindern und den Spaß am Urlaub trüben. Außerdem empfinde ich es in abgelegenen Gegenden von Vorteil, wenn man nicht lange erst Hilfe organisieren muss, sondern sich selbst helfen kann.
Hier ein Foto des W-Werkzeugs, das wir auf unseren Reisen dabei hatten. Wenn man nicht gerade den Motor zerlegen muss, lassen sich alle Reparaturen damit ausführen.
Inbus 3er / 4er / 5er / 6er / 8er 8er Ring/Gabel 10er Ring/Gabel 12er Ring/Gabel 13er Ring/Gabel 14er Ring/Gabel 17/19er Gabel 27er Ring Verlängerung Achsenschlüssel (Schraube/Mutter) kl. Schraubenzieher Griff mit Einsatz und 5 Bits sowie Nüsse 8/10/12 Mops kl. Seitenschneider Kerzenschlüssel
Leatherman und Schweizermesser habe ich zudem auch dabei.
Und hier die Mitnahmeliste der Dinge, die bei mir auf "Großer Fahrt" dabei sind:
Sicher ist sicher, aber warum Zündspule, CDI-Einheit und Regler? Ist damit zu rechnen, dass diese Teile so schnell den Geist aufgeben oder handelt es sich nicht vielmehr um langzeitstabile Bauteile?
Am besten, es fährt auf solchen Trips eine 2te W mit und im Bedarfsfall wird umgebaut. Ach so, tat es ja.
Gehe recht sorglos und wenig carepaketbestückt, zumindest bei weitem nicht so ausgestattet, wie in den Listen, an meine extended excursions ran und hoffe und bete, dass die Motorräder durchhalten. Notfalls gibt's Plan B, 'rauf auf den Karren und ab nach Haus'. Noch denke ich, was bisher lange sorgenfrei durchhielt, wird auch noch eine ganze weitere Weile funktionuppeln. An japanischen Motorrädern.....deren technischen Zustand ich, so gut ich es vermag und für nötig erachte, im Blick habe und umsorge.
Wer sich nie mit diversen Funktionsweisen und dem Austausch von verschiedenen Teilen, die über das 'Normale' an seinem Motorrad hinausgehen, auseinandergesetzt hat oder es musste, wird in der 'wilden Wallachei', sollte er sie bereisen, seinen bisher intensiveren, fehlenden 'Do It Yourself Schrauberkurs' vermutlich nicht im Alleingang am Straßenrand auf die Schnelle nachholen können, wenn's mal so richtig zickt.
Beim geübten Fachman ist das natürlich ganz anders.
.. bei meinem ersten längeren trip mit der wiederbelebten xt hätte ich letztes jahr druckluft in tüten gut gebrauchen können . in der fränkischen schweiz war am samstagnachmittag die suche nach einer tanke oder geöffneten werkstatt mit kompressor zum reifennachfüllen gar nicht so einfach.
andererseits: die reifenpanne während des schon länger zurückliegenden überführungstrips meiner norton hat trotz des mitführens einer dose druckluftschaumdingsbums eine dreistündige schlauchwechselarie erforderlich gemacht, weil das altersschwache ventil einfach vom schlauch abgerissen war.
Zündspule, CDI-Einheit und Regler waren seinerzeit angeschafft worden, weil die Erfahrung mit früheren Motorrädern zeigte, dass dies Bauteile sind, die durchaus mal kaputt gehen können und dann das Motorrad ernsthaft lahm legen. Auf der anderen Seite nehmen sie nicht viel Platz weg, so dass man vorsorgen kann. Aus heutiger Sicht sage ich, dass diese Teile bei der W nicht anfällig sind und man durchaus darauf verzichten kann, sie mitzunehmen - vor allem dann, wenn man sie vor einer Reise erst zu marktüblichen Preisen kaufen müsste. "Plan B" möchte ich halt so weit wie möglich vermeiden. Ich müsste ja dann denselben Urlaub noch mal angehen und dazu schwinden mir die Lebensjahre viel zu schnell
Bei heutiger fast überall möglicher Wischkasterlverfügbarkeit kann man natürlich auch als Laie mal im Forum "anklingeln" und sich entweder über die Datenbank selbst helfen oder man bekommt hier recht schnell Hilfe. Da bin ich mir doch recht sicher.
Auch ich habe übrigens Datenbank und Werkstatthandbuch gespeichert unterwegs dabei.
Ich habe mal eine zeitlang Kupplungs- und Bremshebel mit dabei. Als ich es hätte brauchen können, war die Schulter hin und ich lag im Krankenwagen. Später hat sich dann rausgestellt, dass ein Bremshebel wohl nicht gereicht hätte, weil der Behälter gerissen war.
Ich hab immer einen krummen Brems/Kupplungs-Hebel mit, damit ich einem W800 Fahrer aus der Patsche helfen kann. Ansonsten ACDC und Kabelbinder, mehr braucht kein Mann.
Ne, im Guzziforum dürfte man eher Ratlosigkeit ernten Das Werkstatthandbuch habe ich aber auch bei den Guzzis dabei, ebenso Werkzeug. Allerdings braucht man hier deutlich weniger. Während das Bordwerkzeug der W gar nicht so übel ist, gibt es bei den aktuellen kleinen Guzzis: NIX Die Breva hatte noch ein recht gutes Werkzeug.
Bei den KTM bin aber auch ich an der Grenze. Einerseits hat die ein gutes Werkzeug inklusive Flaschenöffner, andererseits kann man damit deutlich weniger beheben, als bei der W oder der kleinen Guzzi. Hier ist der Schandwagen wahrscheinlich viel eher vonnöten.
Ne, im Guzziforum dürfte man eher Ratlosigkeit ernten
Dafür geht es dort durchaus unterhaltsam zu, wie mir meine Leserfahrung in diesem Forum gezeigt hat. Das kann einem in Stunden der Not die Zeit bis zum Eintreffen von professioneller Hilfe versüßen und einen Teil der guten Laune zurückbringen als Guzzifahrer. Der Wert solcher Stimmumgsaufhellung sollte nicht unterschätzt werden, wenn er einen auch vermutlich im wahrsten Sinne des Wortes keinen Meter weiterbringen wird.
ZitatEin mit Kabelbindern befestigtes Federbein - kaum zu glauben!
Nu mach ma halblang. Die Mutter dort hat ja nicht viel zu halten. Ihre Größe ist alleine der Optik geschuldet. Andere Hersteller verwenden M6-Schräubchen. Das Federbein muss lediglich an seinem Platz gehalten werden, die Kräfte überträgt der Zapfen. Als Tatort-Gucker wüsstest du zudem, wie stabil solche Kabelbinder sind. Selbst übelstse Gangster wie Jürgen Vogel oder so können sie nicht zerreißen. Als Notreparatur bis zum nächsten gut sortierten Schraubenladen hält das auf jeden Fall.
Als ich Abstandshalter für Packtaschen montiert hatte, löste sich einige Zeit später eine von beiden Muttern und verschwand, von mir unbemerkt, auf Nimmer Wiedersehen. Wie lange ich ohne sie fuhr, weiss ich nicht. Recht lang. Bis ich deren Abwesenheit eines Tages bemerkte und für Ersatz sorgte. Vielleicht fuhr die W etwas 'schwammiger' als sonst, das Federbein jedenfalls blieb an seinem angestammten Platz, davon unbeeindruckt. So viel zum Thema 'alles ganz schlimm'.
Die richtige Frage wäre doch: Hat der Chrischtoph, nachdem er bei der Gepäckträgermontage vergessen hat, die Mutter festzuziehen, so richtig von der Irmi eins in die Fresse bekommen?