ich bin ein klitzekleines bischen weitergekommen. Ich habe eine M3-Gewindestande vorsichtig in das Loch gesteckt und rechts herum mit den Fingern gedreht und dann nach oben gezogen (nach dem Prinzi der Alchimedischen-Schraubpumpe). So konnte ich einiges an Granulat heraus bekommen. Jedoch scheint ein etwas gröberes Teilchen noch vorhanden zu sein, da sich das Gewinde manchmal verklemmt und sich nicht weiterdrehen lässt.
Als nächstes werde ich den Ölfilter abschrauben und das Öl nur da rausfließen lassen. Eine zweite und dickere Gewindestange (M10 oder so) werde ich danach durch diese Ölfilteröffnung/ -kanal vorsichtig stecken und versuchen bis zum X-Punkt vorzudringen. Evtl. kann ich da etwas in Bewegung setzten und mit der M3-Gewindestange weiteres Granulat nach oben befördern, bis hoffentlich alles raus kommt.
Erst wenn ich der Meinung bin, dass der Kompressor zum Einsatz gebracht werden muss, wird dieser mit 10 bar aktiv werden.
Sollte ich vor dem ausblasen das Öl aus der Wanne ablassen und sämtliche Ölleitungen abschrauben (Limadeckelbereich und im Ölwannenbereich, inkl. Sechskantventil und z.B. ein altes Bettlacken um den Motorblock wickeln)?
Das war jetzt nicht so gut. Du weißt ja: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Durch die Gewindestange drückst du den Schmutz erst nach unten und dann an die Seite, wo er nun von der durchströmenden Druckuft nicht mehr so gut erfasst werden kann. Und wenn du von der Ölfilterseite auch noch herumstocherst, dann drückst du den Schmutz eventuell noch in einen Seitenkanal. Dann hast du das nächste Problem. In so einem Fall sollte man Herumstochern unbedingt unterlassen. Druckluft hätte höchstwahrscheinlich den noch in der Bohrung hängenden Schmutz zusammen mit dem Restöl im Kanal rausgespült. Deswegen ja auch der Hinweis, ein Tuch drüber zu legen. Schade, dass du nicht das machst, was man dir aus langjähriger Erfahrung heraus rät.
Beim Durchblasen keine anderen Kanäle öffnen, sonst geht die Luft und ev. etwas Schutz auch noch dort hinein. Außerdem verteilst du den Druck auf mehrere, durchlässige Kanäle und minderst ihn damit deutlich. Du bläst dann ja überall in Freie, wo es dir nichts nützt. Einfach Lappen um die Druckluftdüse zum abdichten, in den Gewindestutzen pressen und Druck drauf. Und einen sauberen, weißen Lappen auf die Öffnung von der Ölleitung legen. Dann kannst du später sehen, ob Schmutz mit rauskam. Und einen Lappen über die Zylinderöffnungen legen.
nun habe ich den Kanal mit Luftdruck ausgeblasen und mit zwei M3-Gewindestangen geprüft, ob der Kanal auch frei ist, und er ist frei. Eine Stange habe ich von oben in den Motorblock (Druckleitungskanal) vorsichtig eingefürt und die zweite vorsichtig in den Ölfilterkanal beide haben sich berührt und es hat nichts geknirscht.
Sollte ich noch das Öldrucksicherheitsventil, der sich unterseitig im Motorblock befindet abschrauben und reinigen? Dieser scheint ja etwas weiter oben in unmittelbarer Nähe des Bereiches zu münden, in dem sich der Dreck befand.
heute habe ich die Ölwanne abgeschraube und diese inkl. Schalldämpfmatte, Filtersieb und der drei Ölleitungen gründlich gereinigt. Das ich das Ölüberdruckventil abgeschraubt habe war goldrichtig, da hier der "Nierenstein" hineingerutscht ist, der zuvor die Öldruckleitung verstopft hat.
Auch diese Mission habe ich erfolgreich abgeschlossen, dank den guten Tipps von Falcone.
danke für deine für mich beruhigende Fragestellung. Ich hätte nach meiner ganzen Aktion nämlich nicht mehr gewagt im Forum zu fragen was ich da vorgefunden habe.
Ja ich kann dir bestätigen, dass sich am Metallsieb so rostbraune eher ins rot gehende Krümel angesammelt haben, die sehr hart gewesen sind. Erst dachte ich oh Schreck an Rostteilchen (Späne oder so). Aber dann habe ich mich gefragt, wie im Ölbad was rosten können soll? Also musste es plausibel etwas anderes sein und ich habe mir eingeredet, dass es wohl Dichtungsmasse aus dem tiefsten Inneren der W stammen muss. Aslo Entwarnung, kein Motorschaden. Die Krümel habe ich vorsichtig mit den Fingernägeln vom Metalsieb gekratzt.