Hallo, an meiner W800 habe ich beim katlosen W650 Auspuff mittig im U-förmigen Interferenzrohr eine Aufnahme für die Lambdasonde angebracht. Beim normalen Fahrbetrieb mit der originalen Sonde und Lambda-Optimzer-Zw.stecker (micronsystems) läuft das alles problemlos.
Vor einem weiteren Tuningschritt möchte ich die Lambdawerte im Auspuff mittels Koso mini4 (Lambdasonde mit Messgerät) als Referenzwerte festhalten. Dabei ist mir klar, dass diese Werte idealerweise 20cm nach dem Auslass gemessen werden sollten. Aber aus optischen Gründen und wg. doppelwandigem Krümmerrohr fiel diese Möglichkeit weg. Mir ist ebenso klar, dass dann weiter hinten die Werte nicht mehr korrekt sind, aber es ging mir ja auch nur um den Vergleich vorher/nachher...
Dummerweise zeigt das Kosomini4 gar nichts an, soll heißen "---" (bedeutet: keine Verbindung hergestellt). Das änderte sich auch nicht, als ich statt der 3V Batterie auf 12V Bordspannung umgestellt hatte (beide Möglichkeiten gibt es beim Kosomini4). Wenn "L" (to Lean) oder "R" (to rich) statt Zahlenwerte für das Air/Fuel-Verhältnis angezeigt würde, wäre mir klar, dass die Werte an diesem Messpunkt zu verfälscht sind, aber so stehe ich erst einmal auf dem ... Schlauch, oder besser auf der Leitung?, da die Verkabelung korrekt ist und mehrfach überprüft wurde...
Bevor ich probeweise eine originale Sonde an die Kabel anlöte, meine Frage, ob jemand Erfahrung mit dem Kosomini bzw. Powercommander (Autotune mit Lambdasonde) bei Messung in dieser Konstellation hat...
Ich bin kein Experte und kenne das Teil nicht. Für mich hört es sich aber nach einem defekten Gerät an. Wozu brauchst Du diese Referenz? Willst Du die Messwerte während der Fahrt protokollieren und schauen, ob sie im brauchbaren Bereich sind, und danach dann das Mapping von Hand korrigieren? In der Loop sollte der Optimizer ja auf Lambda 12,7 korrigieren nach Herstellerangaben. Aber in dem Moment wo Du eine nicht originale Sonde zur Messung verwendest, die gleichzeitig die FI Regelung im Loop Bereich übernimmt, weiß man ja nicht wirklich ob das Gemisch so einreguliert wird wie bei der originalen Sonde, oder? Stelle ich mir auch ohne Prüfstand schwierig bis fahrtechnisch gefährlich vor (was ham wer denn gerade für ein Lambda bei Drosselklappe 100% und 5800 Umdrehungen, notieren wir das doch gleich mal...) .Es sei denn, er kann das über ne Software für's ganze Feld abspeichern.
Musst Dein Projekt vielleicht noch näher erklären...
Die Messsonde wird selbstverständlich parralel zur aktiven Lambdasonde verwendet. Es sind v.a. die Vollgaswerte interessant, die Hinweis geben, ob der Motor nachher obenrum weniger fett ist... Der Optimizer regelt ja nur den closed loop Bereich ein, der Rest geht über das Mapping der ECU bzw. PCV. Es ist natürlich ärgerlich, dass ein nagelneues Kosomini4 nicht seinen Dienst tut. Ich denke schon, das die Messsonde eigentlich auch im Auspuffmittelteil warm genug werden sollte.
Ach so stimmt, Du hast ja ne zusätzlich Aufnahme installiert neben der originalen. Ich finde es übrigens sehr aufschlussreich ein Mapping für eine (bis auf Remus) nicht getunte W mal genauer anzuschauen:
Im größten Teil des Kennfeldes wird im Schnitt eher abgemagert als fetter gefahren, nur die sehr magere C.Loop wird per Optimizer durchgehend um 15% fetter reguliert. Das heißt: Den Gesetzgeber scheint es wenig zu interessieren, was in den höher- und hochlastigen Bereichen abgestimmt wird, die Hersteller scheinen in Richtung Sicherheitsreserven für die Motorthermik zu gehen. Sprich da, wo die richtig hohen Verbräuche entstehen, auf den Autobahnen, laufen Motoren fetter als nötig reguliert in hohen Lastbereichen mit entsprechend hohen Verbrauchs- und Abgaswerten. Ein gut regulierter PC unterstützt hier also den Umweltschutz. Das muss man sich mal vorstellen.
Alles soweit gut und richtig, und da kann ich nur zustimmen. Doch klappt es halt zur Zeit nicht nicht mit der zugrundeliegenden Hardware... Werde nochmals rum- bzw. um-basteln müssen...
So, ich habe dann gestern erfolgreich eine Breitbandsonde (statt Sprungsonde) in das u-förmige Verbindungsrohr meines 650er Auspuff eingesetzt (zusätzliche Sondenmutter) und mit meinem Koso mini verkabelt. Die BS gibt es ja bei ebay schon ab 30.-, - egal welche von Bosch. Der fahrzeugspezifische Stecker wird sowieso abgeknipst. Sondenmasse und Signalkabel wie gehabt am Koso Display angeklemmt und die zwei zusätzlichen Kabel der Sondenheizung mit Plus / Minus am Bordnetz angeklemmt. Hilfe gabs wie immmer im Netz: http://uni-fit.de/cgi-bin/baseportal.pl?...n_Kabelbelegung Schön, wie dann endlich die Zahlenwerte am Display aufleuchteten. Der Wert bei Dauer-Vollgas mit 12,6:1 (A/F-Verhältnis) sieht mal nicht schlecht aus; auch im closed loop-Bereich wird nicht großartig unter Lambda 1 (14,7:1) heruntergeregelt. Was mich bei dem Ganzen wundert, ist dass die Messung im weit hintenliegenden Zwischenrohr doch so ideal auszufallen scheinen. Ich ging bisher davon aus, dass ein exaktes Vorgehen ein Anbringen der Einschweißmutter im Krümmer (ca. bei 20cm) erfordert. Aber die W800 hat ja auch die Sprungsonde in dem dünnen Auspuff-Zwischenrohr an ähnlicher Stelle angebracht. Nun, da ich ja nur einen Referenzwert gesucht habe für weiter anstehende Abstimmungen, sehe ich die Zahlenwerte als relativ. Sie dienen ja nur dem späteren Vergleich.
Hast Du den PC schon auf dem Prüfstand abgestimmt oder fährst Du mit einem mitgelieferten Map?
"auch im closed loop-Bereich wird nicht großartig unter Lambda 1 (14,7:1) heruntergeregelt. "
Ich hatte in #3 fälschlich von angestrebten AFR=12,7 für die C. Loop geschrieben; das ist der Wert für max. Leistung. Der Optimizer soll (Telefonat mit M.Systems) auf AFR=13,6 regeln, leicht angefettet für den Teillastbereich.
Dann ist die C.L. bei Dir ja noch relativ mager, wenn sie sich bei ca. 14,7 bewegt. Ich hatte den Optimizer sofort nach Installierung angenehm wahrgenommen, da hat sie schon besser geschoben.
Übrigens noch etwas für den Alltag: Die Lambdaregelung regelt in der CL nicht sofort nach Lastwechsel sondern lässt sich in der Warmlaufphase mehrere Sekunden Zeit, bei warmem Motor ca. 1 Sekunde. Nun soll nach Angabe meiner Betriebsanleitung die Map im Bereich der CL gar nicht abgestimmt werden, weil der Optimizer ja automatisch auf 13,6 regelt.
Tut er auch. Aber nicht in der ersten Sekunde nach dem Gas Geben. Ich habe jetzt die CL ab 1500/min mit Korrekturwerten von 5-10% versehen. Und siehe da: Ein ganz anderer Antritt nach dem Aufziehen! Wirkt druckvoller und spontaner, auch wenn das nur die erste Sekunde betrifft. Ich habe das getestet, indem ich die CL mit unsinnig magerer Korrektur von -40 versehen habe. Husten, Spucken, Heiserkeit. Im lauwarmen Zustand mehrere Sekunden, dann setzt die Regelung ein und sie läuft mit einem Schlag ruhig. Warm gefahren nur 1 Sekunde Husten und Spucken, dann läufts.
Es macht technisch ja auch Sinn, dass die Lambdawerte nicht sofort nach Lastwechsel abgefragt und verarbeitet werden. Bis sich am (nicht idealen) Standort der Sonde der richtige Wert eingestellt hat, braucht es natürlicherweise eine kurze Zeit und in dieser Zeit wird auch in der Loop nach Map gefahren um die Regelung nicht zu verfälschen. Und ich fand, es hat sich gelohnt, diese eine Sekunde mit abzustimmen.
Ja, da hast Du recht, die Anzeige braucht ein bisschen, bis sich der Wert im c.l. Bereich einpendelt. Aber unter 14 zeigte es nicht an. Der Unterschied mit dem Optimizer ist in der Praxis schon spürbar. Wie gesagt, sind dieses Werte alle mit ein bisschen Vorbehalt und relativ.