In die Auspuffendstücke der W650 haben die Endrohre vom VW-Käfer reingepasst. Die kann man sich dann passend kürzen und damit rumprobieren. Vermutlich haben die 800er Töpfe die gleichen Innendurchmesser.
Hallo Mister Gummi, die originalen Einsätze haben 32,5 cm Länge bei 25,4 mm Durchmesser. 25 mm sind besser erhältlich und gehen auch, das Ende kann man um Klapperei zu vermeiden leicht oval drücken im Schraubstock. Den für meine Begriffe besten Sound mit der Originalanlage erhältst Du mit diesem Umbau. Dadurch verlieren die freigesägten Töpfe dieses etwas frisiert Klingende, Blecherne und bekommen einen trockeneren, nüchterneren Bassklang. Das Soundvideo gibt halt nicht so viel her. Die Drehmomententfaltung entspricht gefühlt der Anlage mit rausgesägten Einsätzen. Ich kann mir vorstellen, dass es im hohen Drehzahlbereich ein Tick weniger ist, weil der Staudruck etwas höher ist. Ein Paar dieser Umbaueinsätze habe ich noch rumliegen. Wenn sie Dich interessieren, kann ich Sie Dir zum Testen leihen und bei Interesse zum Selbstkostenpreis abgeben.
Wenn man noch die originalen Einsätze hat, kann das Ende mit der Restmanschette abgesägt werden auf Rohrlänge 30 cm. Wenn nicht, wird man im Internet fündig unter: Rundrohr Stahl 25x1mm. Die "letzte Entwicklungsstufe", also Foto oben, wollte ich in komplett A2, habe ich jedoch nur in 25x2mm auftreiben können. Tat trotz dem theoretisch geringeren Durchlass dem Drehmoment keinen Abbruch. Was auch daran liegt, dass durch das Rohr nur noch ein kleiner Teil der Abgase geht (s.u.). Das kleine Anschlags-Schräubchen übrigens findet zwar nur magere 1mm Wandstärke bei ersterer Rohrversion vor, hält aber einwandfrei und war trotz nur behutsamem Anziehen nach etlichen KM nur mit deutlichem (Knack-)Widerstand zu lösen.
Die Federstreifen habe ich mir beim Schlosser zuschneiden lassen. Sie werden fürs Schweißen mit Gartendraht wild umwickelt (bis aufs zu schweißende Ende) und flach ans Rohr fixiert, exakt nach Maß und nach dem Schweißen zuerst ca. 15mm auf- und dann ans Rohr zurückgebogen. Sie behalten dann die gezeichneten 5mm Abstand, die für ordentlich Federkraft zum Verspreizen im Endrohr ausreichen. Ich habe sie für besseres Strömen der Abgase spitz angeschrägt.
Die Federstreifen klicken beim Einschieben nach dem Absatz im Endstück, der nach dem Raussägen übrig bleibt, ein und die Einsätze schlagen mit ihrem Schräubchen vorne am inneren Prallblech an. Die Federn sorgen für rappelfreies "Schweben" im Endrohr und ermöglichen den gleichmäßigen Ringspalt von 5mm Stärke zwischen Endrohrwandung und Einsätzen. Hier geht jetzt ein Großteil der Abgase hindurch, ein kleinerer Teil nimmt den originalen langen Weg durch verschiedene Röhrchen und Kammern. Die Einsätze sind jetzt nach hinten formschlüssig durchs Anschlagen der Federenden am Absatz gesichert und nach vorne durchs Anschlagen des Schräubchens am Prallblech. Sie haben aber in Längsrichtung ca. 8mm geplantes Spiel, das nötig ist, um sie wieder herauszuziehen: Dazu müssen sie vorne anschlagen und hinten werden zwischen Federenden und Innenwandung des Endrohrs 2 kleine Blechlein mit Spitze voran untergeschoben oder sachte eingeklopft. Das sind die "Rutschbahnen", die es ermöglichen, den Absatz im Endrohrinneren zu überwinden. Dann mit einer Rundzange den Einsatz rausziehen.
Das Prozedere ist in der Praxis höchst simpel: Einfädeln,Reinschieben, Klick, drin, 10 Sekunden. Rausmachen: 2 Blechlein reinklopfen, Rundzange ansetzen, raus: 30 Sekunden (wenn man's ein paar Mal gemacht hat) Das Material kostet im Netz wenige Euro und mein bewährter Schlosser im Dorf (ein wahrer Schweißkünstler) wollte auch nur nen 10er fürs Schweißen und fürs Zusägen der 4 Blechstreifen. Was ich noch nicht weiß ist, ob meine W Baujahr 2010 irgendwie andere Auspuffe hat wie die späteren und so vielleicht Maße abgeändert werden müssten. Habe aber keinerlei Verdachtsmomente, dass dem so wäre.
Falls die Käufer meiner 2 Paare jüngere Ws haben und Probleme bekamen, werden sie sich schon melden...
Schönen Abend,
Knallert
(der bei Interesse noch verraten könnte, wie auf einfachstem Wege dem Ganzen noch TÜV-taugliche DB-Eater angefügt werden könnten, die den Sound auf gefühlte 3/4 der Originallautstärke bringen)
Knallert, danke für den Beitrag. Für mich eine Ideal-Lösung die Serienanlage einfach und günstig "kerniger" zu bekommen ohne Shark & Co. Vielleicht gibt es ja doch noch eine kleine Serienfertigung der Einsätze ......, Grüsse, Daniel
Noch eine Anmerkung zum Thema: Passt es auch wirklich bei allen W800 Auspüffen sprich Baujahren:
Der Knackpunkt ist, dass die Einsätze im Rohr das Längsspiel von sagen wir großzügig 7-12mm bekommen. Wäre das Spiel zu klein, können die spitzen Blechlein nicht untergeschoben werden und es wird sehr spannend, wie die Dinger wieder raus gehen. Müssen sie andererseits auch nicht unbedingt, klingt ja hübsch.... Man muss nicht befürchten, dass die Einsätze durch das Spiel in den Töpfen rumrutschen; die Federn sind kräftig und verspreizen die Konstruktion sicher!
Zum Testen gebe ich jetzt ein Maß an, das an den Töpfen mit rausgesägten Einsätzen sehr leicht gemessen werden kann. Eine Messung mit noch unangetastetem Topf ist nicht möglich.
Man schiebe einen Zollstock in das Endrohr und ertaste das Prallblech, an dem das Stopp-Schräubchen anschlagen soll. Bis zum Absatz, der durchs Sägen ca. 1cm nach dem Topfende entstanden ist, sollten jetzt ca. 227mm plusminus 3 mm gemessen werden. Aber am Absatz, nicht Topfende! Wenn das Maß im Rahmen ist, müssen die Maße der Zeichnung nicht angepasst werden.
Schönen Tag an alle, jetzt wird's ja wohl bald wieder mit Fahren...