Ich hoffe, ich werde jetzt nicht gleich zum Fenster raus gestürzt, weil ich allzu blöd frage:
Ich möchte einen PC V einsetzten und bin mir nicht im Klaren darüber, ob ich damit zum Abstimmen immer auf den Prüfstand sollte oder ob der Prüfstand entfällt, wenn ich einen Autotune dazu installiere. Dass ich mit Autotune das SLS stillegen muss ist mir klar, beim PC V auch?
Gehe ich weiters richtig in der Annahme, dass ein abgestimmter PC V am besten funktioniert, wenn das Moped in etwa auf der Seehöhe bewegt wird auf der der PC V eingestellt wurde und der der Autotune für jene Vorteile bringt, die staändig unter massiven Höhenunterschieden "leiden" (was jetzt nicht heißen soll, daß ich Alpenpässe fahren als großes Leiden betrachte). Oder ist diese Überlegung völliger Bockmist?
Ich bin überfragt. Aber falls Ulf (der das sicher weiß) sich hier nicht melden sollte, kannst du auch einfach mal bei micron systems anrufen. Die sind dort sehr hilfsbereit und nehmen sich auch Zeit.
Seehöhe, Gebirgspässe... Spielen für die Abstimmung nach meinem Verständnis keine Rolle.
Das ist ja einer der Vorteile der EFI. Sie bekommt die Luftdruckunterschiede durch ihren Drucksensor in der Airbox mit, errechnet in Kombi mit dem Drosselklappenpoti die aktuell strömende Luftmasse, verquarkt das noch mit der Motor- und Umgebungstemperatur und verrechnet das dann mit den abgespeicherten Werten des Kennfeldes zu den korrekten Einspritzzeiten. Im Closed Loop Bereich des Kennfeldes wird dann noch der Restsauerstoffgehalt der LSonde mit in die Berechnungen gemischt. Im höherlastigen Bereich nicht, scheint vom Gesetzgeber nicht gefordert zu sein. Da sind viele EFI Kennfelder ja wohl eher Richtung fett abgestimmt, was man so liest; gibt halt auch ne Sicherheitsreserve für den Motor.
Laufen tut sie im Gebirge dann zwar holperfrei im Gegensatz zu den Vergasern aber weniger Luft=kürzere Einspritzdauer=zieht nicht so brachial, wie man das sonst von einer W gewöhnt ist.
Autotune: Es geht die Kritik um, dass es oft zu ungenau ist und der Prüfstand die besseren Ergebnisse liefert. SLS mit Autotune weiß ich nicht, für ausschließlich PCV musst Du es aber ganz sicher nicht stilllegen. Würde ich ohne Not sowieso nicht tun; für die W800 gelten nun mal strengere Abgasvorschriften als für die W650; Du gehst also das Risiko ein, das Du ohne SLS nicht durch die AU kommst. Wenn die Kiste dann mal mehr KM hat und andere Unzulänglichkeiten dazu kommen...
Wäre noch zu ergänzen, dass beim PC V für die W800 schon der Lambda Optimizer dabei liegt, der vor die originale Lambdasonde zwischengeschaltet wird und den cloosed loop-Bereich überbrückt und ein gut ansprechendes 13,6:1 AFR einstellt. Das ist wichtig für eine saubere Gasannahme. Dazu ist das Autotune in dem Bereich nicht in der Lage. Dort ist der c.l.-Bereich ausgespart. Du musst aber neben der originalen Lamdasonde noch die 18mm Breitbandsonde für das Autotune einsetzen - und dafür das beiliegende Einschweissgewinde verwenden. Nach den Einstellfahrten kann die Wideband-Sonde wieder entfernt werden. Das Mapping kann danach noch anhand einzelner Prüfstandsläufe verfeinert werden. Beides ergänzt sich. Das SLS verfälscht halt die eigentlichen Abgase durchdie Rückführung und liefert falsche Werte an der Lambdasonde.
@ sprinter: interpretiere ich das so richtig, wenn ich jetzt annehme, dass PC V am Prüfstand eingestellt sowohl ausreichend als auch die bessere Wahl ist? Klingt langsam auch so, als ob das ohnedies fast einfacher wäre.
Das Autotune ist sicher gut für die Grundeinstellung entsprechend der individuellen Änderungen an Deiner Maschine. Sonst müsstest Du am Prüfstand erst eine endlose Anzahl an Prüfläufen machen, die aber auch nicht die tatsächliche Fahrsituation auf der Straße wiedergeben. Am Dyno kannst Du nach einer Grundeinstellung mit dem Autotune dann noch Feinheiten einstellen: Gasannahme im mittleren Drehzahlbereich oder die eine oder andere Drehmomentdelle, die zu begradigen ist. Das Mapping des Autotune ist jedenfalls eine gute Grundlage. Änderungen am Dyno sind dann nur noch ein geringes Äbändern der Zahlenwerte. Die Kritik am Autotune bezieht sich vorallem auf die Unsicherheit bei der Ermittlung der Lambdawerte durch die Breitbandsonde. Untersuchungen zeigen eine große Abweichung der Werte, bis hin zu sprunghafter Anzeige, die völlig unrealistisch ist. Dabei kann eine geringfügige Änderung des Einbauortes und der Einbauposition (Winkel) schon einen großen Unterschied ausmachen. Das Autotune geht aber davon aus, dass die gemessenen Werte wirklich stimmen und passt entsprechend das Mapping der EFI an. Hier können bei verfälschter Grundlage wieder die Pferdchen verloren gehen... Da ist ein Prüfstandslauf sicher eine Beruhigung mit "objektiven" Leistungsdaten.
Interessant wäre es auch, wenn @Ulf etwas zum veränderten Zündungskennfeld des PC V für die W800 sagen könnte.
Ulf Penners Tuningfibel habe ich parallel mit der Fragestellung hier bestellt - ich möchte ja nicht stoisch in meiner laienhaften Orientierungslosigkeit verharren.
Für die beiden Artikel ein großer Dank an Sprinter. Habe mir das gerade reingezogen und sehe mich geläutert. Meine Ausgangsfrage ist damit mehr als ausreichend beantwortet und das weitere Vorgehen für mich klar.
@Sprinter, hast Du Deinen PC wie in den Artikeln propagiert auch zylinderselektiv mit der Mehrgasmethode einstellen lassen oder über den originalen LS Anschluss + Breitbandsonde?
Ich möchte meinen im Frühjahr programmieren lassen, habe bisher nur ein mitgeliefertes map.
Ich bin noch in der "Projekt-Vorlaufphase" und teste demnächst erst noch den Lambdaoptimizer separat, statt bisherigem blossen Eliminator. Step for step. Dazwischen mache ich noch einen Prüflauf. Bei den Franzosen konnte ich ohne gr. Aufwand auch einen rev x-tend key bestellen. Mal sehen was das bringt. -
Bei einer 2-1 Anlage reicht mir 1 Lamdasonde nach dem Y-Stück.
Nein ich bin klassisch vorgegangen mit div. Prüfstandsabstimmungen und erfahrener Umterstützung. Das Autotune kommt zum Vergleich am Schluss dran. Sicher ist sicher.
Ich freue mich sehr, wenn ihr handfeste und reproduzierbare Ergebnisse erzielt habt und die dann hier einstellt. Ich würde sie gerne in die Datenbank aufnehmen.
Leider habe ich ja selbst keine W800, deswegen kann ich wenig dazu beisteuern. Der einzige Powercommander, den ich in Betrieb habe, ist ein III - und das ist leider nicht vergleichbar.
Zitat von Falcone im Beitrag #14 Leider habe ich ja selbst keine W800, deswegen kann ich wenig dazu beisteuern. Der einzige Powercommander, den ich in Betrieb habe, ist ein III - und das ist leider nicht vergleichbar.
Wo hast Du denn den IIIer an die 650-er Vergaser gepfriemelt? Vielleicht an die Vergaserheizung, um die zu optimieren?
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