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3-Rad Offline



Beiträge: 34.848

07.02.2016 14:29
#31 RE: Gabelölproblem Antworten

Zitat
Irgendwann passt man sich eben den Gepflogenheiten an.



Ok, jemand der noch nicht mal weiß wie herum man einen Schraubendreher hält, muß das dann eben mit großer Fresse wieder ausgleichen.

Solange du dann beim nächsten Mal nicht wieder aufheulst, wegen Mobbing und so soll es mir recht sein.

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

07.02.2016 23:10
#32 RE: Gabelölproblem Antworten

Du checkst es leider inhaltlich zu wenig, um entsprechend zu würdigen, was in Beitrag #19 passiert ist. Da drin steht nicht mehr und nicht weniger als die physikalische Grundlage fürs Verständnis des Schiefziehens eines Zweirads bei Geradeausfahrt. Um all die armen Seelen, die von schief ziehenden Motorrädern geplagt sind, endlich zu erlösen. Weil ich für Ignoranz, die auf mangelndem Fachwissen beruht, aber Verständnis habe, nochmals eine - diesmal ausführlichere - Zusammenfassung:

Für den stabilen Geradeauslauf eines Zweirads sind fortwährende Lenkkorrekturen verantwortlich, die permanent und automatisch - d. h. ohne Zutun des Fahrers - durch die Kreiselkräfte der Laufräder ins Fahrwerk eingeleitet werden. Die Ausschläge des Lenkers sind dabei so klein, dass sie mit menschlichem Auge nicht wahrgenommen werden können, und schon gar nicht während der Fahrt. Grundvoraussetzung dafür ist ein perfekt laufendes Lenkkopflager ohne Rastungen (und der korrekte Luftdruck in den Reifen). So weit, so trivial.

Stabilisiert und gedämpft wird der selbstkorrigierende Effekt durch den Teewageneffekt des Nachlaufs. Damit die rückstellende Kraft bei diesem Effekt aber genau dann verschwindet, wenn das Motorrad auf der angepeilten Linie fährt, muss sich das Vorderrad exakt in der durch Lenkachse und Reifenaufstandspunkt definierten "Lenkebene" befinden (es sind gewisse zusätzliche Freiheitsgrade denkbar, deren Diskussion hier aber zu weit führen würde). Ist diese Voraussetzung nicht gegeben und läuft das Rad vom Aufstandspunkt an der nach "vorn" verlängert gedachten Lenkachse vorbei, so entsteht durch den Teewageneffekt ein höchst unwillkommenes zusätzliches Drehmoment um die Lenkachse, das von den stabilisierenden Kreiselkräften nicht mehr ausgeglichen werden kann und zu einem instabilen Fahrzustand führt. Mit dem Geradeauslauf ist es dann Essig.

So weit, so schlecht. Eine perfekte Lenkgeometrie der Vorderradgabel ist also Grundvoraussetzung für einen stabilen Geradeauslauf, und bereits leichte Abweichungen der beschriebenen Art vom Idealzustand wirken sich in der Praxis fatal aus. Besonders unangenehm eine minimale Torsion der Gabel, die man sich z. B. durch einen kleinen Sturz mit entsprechendem Schlag aufs Lenkerende einfangen kann. Meist bekommen hier mindestens eins der beiden Standrohre und die Radachse einen leichten Schlag ab. Instandsetzen mit den schadhaften Originalteilen ist für den theoriebefreiten Praktiker ein reines Glücksspiel und kann viele Stunden erfolgloser Arbeit verschlingen, weil dieser nicht beurteilen kann, in welche Richtung er welche Achse wie weit drehen muss, um Linderung herbeizuführen. Besser in diesem Fall der kostspielige Einsatz von Neuteilen.

Im gleichen Maße, wie der Einfluss der Gabel auf einen perfekt ausbalancierten Geradeauslauf unterschätzt wird, wird der Einfluss eines nicht exakt fluchtend eingebauten Hinterrades überschätzt. Ein Spurversatz der beiden Laufräder bewirkt lediglich einen leichten Schiefstand der Lenkung bei Geradeausfahrt. Die Radebene vorne bleibt dabei aber schön brav in der angesprochenen Lenkebene (Lenkachse, Radaufstandspunkt), und es entsteht kein Drehmoment um die Lenkachse durch den Teewageneffekt. Somit bleibt das Fahrzeug auch dann stabil.

Gruß
Serpel

Falcone Offline




Beiträge: 113.816

08.02.2016 08:28
#33 RE: Gabelölproblem Antworten

Und jetzt mal meine Überlegungen von der praktischen Seite her:
Schon eine minimal krumme Achse bekommst du nicht mehr durch das Vorderrad gesteckt.
Die scheidet also aus.
Bleibt die minimal krumme Gabel, deren Krümmung des Standrohres man so mit bloßem Auge nicht erkennt.
Jetzt frage ich mich, falls ich deine Ausführungen richtig verstanden habe, wieso sich das Vorderrad dann nicht auch aufgrund des Teewageneffektes von alleine gerade stellt? Ähnlich dem Effekt, wie du es von einem nicht fluchtenden Hinterrad annimmst?

Nach deinen Ausführungen müsste doch sowohl ein nicht fluchtendes Hinterrad wie auch eine leicht verdrehte Gabel dafür sorgen, dass das Motorrad zwar nun in zwei Spuren rollt, aber weiterhin geradeaus.

Ich denke jedoch, wenn das Motorrad erst mal in zwei Spuren rollt, fängt es auch an, nach einer Seite zu ziehen. Das zeigt mir einfach die Erfahrung. Ohne dass ich in der Vergangenheit die Sache theoretisiert habe, hat einfach ein genau positioniertes Hinterrad und eine völlig gerade montierte Gabel in der Regel Abhilfe gebracht.

Ich vermute nämlich, aufgrund des von dir beschriebene Teewageneffektes versucht das Vorderrad nämlich auch hier, sich gerade auszurichten.
Du schreibst: "Eine perfekte Lenkgeometrie der Vorderradgabel ist also Grundvoraussetzung für einen stabilen Geradeauslauf, und bereits leichte Abweichungen der beschriebenen Art vom Idealzustand wirken sich in der Praxis fatal aus.°
Genau das ist meiner Meinung nach durch eine leicht verdreht zusammengebauten Gabel gegeben.

Und da Maggi beschreibt, dass das Phänomen nach der Demontage der Gabel aufgetreten ist, ist es ebenso eine "Werkstattweisheit", dass sich beim Zusammenbau mit großer Wahrscheinlichkeit da ein Fehler eingeschlichen hat, wo man etwas verändert hat.

Ich weiß jetzt nicht, wie Maggi den mangelnden Geradeauslauf festgestellt hat.
Idealerweise müsste dies bei einem freihändigem Bergabrollen ohne Motorkraft geschehen.

Grüße
Falcone

3-Rad Offline



Beiträge: 34.848

08.02.2016 10:02
#34 RE: Gabelölproblem Antworten

Hallo Maggi,

Da der Serpel jetzt per Ferndiagnose einwandfrei bewiesen hat, das du beim Umbau deiner W mit deinen ungeschickten Apothekergriffeln sowohl Vorderachse als auch Gabelrohre verbogen hast, kommst du um einen Tausch nicht mehr herum.

Zufällig habe ich hier noch beides liegen, und würde dir die Teile für einen freundschaftlich Überzogenen Preis überlassen. Die alten Teile nehme ich natürlich ohne Kosten zur Entsorgung an.

3-Rad Offline



Beiträge: 34.848

08.02.2016 10:11
#35 RE: Gabelölproblem Antworten

Zitat
Da drin steht nicht mehr und nicht weniger als die physikalische Grundlage fürs Verständnis des Schiefziehens eines Zweirads bei Geradeausfahrt. Um all die armen Seelen, die von schief ziehenden Motorrädern geplagt sind, endlich zu erlösen. Weil ich für Ignoranz, die auf mangelndem Fachwissen beruht, aber Verständnis habe, nochmals eine - diesmal ausführlichere - Zusammenfassung:



Die physikalische Grundlage hab ich nie angezweifelt. Warum auch?

Ich frage mich aber, wie die Teile wärend des Umbaus ohne Unfalleinwirkung verbogen worden sein sollen?

Ich habe natürlich keine Maschinenbauausbildung. Deshalb kenne ich mich da nicht umfassend aus.

Was ich aber sofort und sehr verlässlich erkenne, ist ein arroganter Schwallerkopp, wenn ich ihn lese.

Gruß Norbert

3-Rad Offline



Beiträge: 34.848

08.02.2016 10:13
#36 RE: Gabelölproblem Antworten

Zitat
Meine W lief von Anfang an schief, und der Freundliche war nicht in der Lage, den Mangel selbst nach mehrmaligen Reklamationen zu beheben. Er hatte von Physik (ebenso wie 3-Rad) keinen blassen Schimmer und wollte sich nicht vorstellen, dass bei einem Neumotorrad Standrohr oder auch Radachse verbogen sein könnten. Nachdem ich auf einem Tausch der beiden Teile bestanden hatte (weil es physikalisch die einzige Möglichkeit ist), lief die Maschine astrein geradeaus.



Auch wenn der Mann scheinbar technisch eine Null war, wird hier ziemlich klar, das er ein guter Menschenkenner und Kaufmann war.

Falcone Offline




Beiträge: 113.816

08.02.2016 10:14
#37 RE: Gabelölproblem Antworten

Grüße
Falcone

Grisi Offline




Beiträge: 1.392

08.02.2016 10:39
#38 RE: Gabelölproblem Antworten

Super Stimmung hier, man merkt das Fasching/Karneval ist
deshalb nun mein karnevalesk angehauchter Problemlösungsvorschlag, fernab von Physik und jeglicher Schraubererfahrung:

vielleicht hat Maggis Kiste, seit dem Umbau einen Gabelholmhamster, der für die
Unwucht verantwortlich ist. Ich würde ja dem Hamster aus dem Giftschrank der Apo mal ein paar sedierende Kräuter in die Gabel mischen

Grüße
Grisi

3-Rad Offline



Beiträge: 34.848

08.02.2016 10:44
#39 RE: Gabelölproblem Antworten

Ja, das verstärkt die Dämpfung.

Maggi Offline




Beiträge: 48.773

08.02.2016 13:47
#40 RE: Gabelölproblem Antworten

So jetzt nochmal zur Klärung.

Die Gabel, Hinterrad und Vorderrad habe ich ja letztes Jahr als die Teile neu lackiert wurden ausgetauscht. Sprich die jetzt verbauten Teile sind Andere als vorher!
Das Motorrad fuhr mit den Originalteilen einwandfrei geradeaus und freihändig fahren war auch kein Problem.
Ich habe also beide Gabelbrücken, die Holme, die Lampenhalter und das Vorderrad samt Achse ausgetauscht. Danach bemerkte ich bereits das Leichte nach rechts ziehen, das mache ich daran fest, daß ich auf der rechten Seite am Lenker immer einen leichten Druck nach vorne ausüben muß damit die Karre geradeaus fährt. Während ich mit der alten Gabel locker freihändig fahren konnte geht das jetzt mit der Neuen kaum noch, ich kann praktisch nicht mehr die Hände vom Lenker nehmen.

Als ich jetzt die Holme mit neuen Federn versehen habe hoffte ich ein Ausbau und Einbau der Holme würde evtl. eine Verbesserung bringen, das war leider nicht so.

Ich werde jetzt auf jeden Fall noch einmal die Flucht des Hinterrades prüfen und dann könnte ich die alten Holme, das alte Vorderrad und die alte Achse mal wieder einbauen um zu sehen ob da irgendwo das Problem liegt. Das geht aber nicht mal eben so, weil ich auch die Bremsscheibe wechseln muß, da ja die Behringer verbaut ist.

--
Blog
Brille? Schielmann

manx minx Offline




Beiträge: 11.336

08.02.2016 13:48
#41 RE: Gabelölproblem Antworten

Zitat
vielleicht hat Maggis Kiste, seit dem Umbau einen Gabelholmhamster, der für die
Unwucht verantwortlich ist. Ich würde ja dem Hamster aus dem Giftschrank der Apo mal ein paar sedierende Kräuter in die Gabel mischen



sag ma, bist du jetzt total wahnsinnig geworden?

der hamster *muss*, und zwar aktiv, der is fuer das richtige ansprechen sowohl von federung als auch von daempfung essentiell wichtig! erst mit dem fellzusatz is die viskositaet im oel den vorgaben des herstellers entsprechend.

aber das is der typische heimschrauberfehler: den hamster vorschnell sediert und sich dann gewundert, wenn die gabel staendig auf block geht. drum obacht: auch wenn das fell zauselig aussehen mag beim gabeloelwechsel - der hamster ist nicht verschlissen!

Grisi Offline




Beiträge: 1.392

08.02.2016 14:01
#42 RE: Gabelölproblem Antworten

Zitat:
sag ma, bist du jetzt total wahnsinnig geworden?


Wahnsinn ist eine meiner Kernkompetenzen, aber nicht erst seit jetzt, das hat spätestens mit dem Anmelden im W-Forum 2012 angefangen

Grüße
Grisi

ingokiel ( gelöscht )
Beiträge:

08.02.2016 14:01
#43 RE: Gabelölproblem Antworten

Text ohne Ende, ich hab umgeschaltet!

Falcone Offline




Beiträge: 113.816

08.02.2016 14:03
#44 RE: Gabelölproblem Antworten

Ok, Maggi, es besteht also tatsächlich die Möglichkeit, dass an der Gabel ein Bauteil verzogen ist.
Das war mir jetzt nicht so klar.

Umbauen wäre natürlich eine Möglichkeit, prüfen eine andere.
Am empfindlichsten sind normalerweise die Gabelbrücken (Regel ist das aber keine) - und da die untere.
Die Achse ist ja schnell mal überprüft: Rollen auf einer ebenen Fläche, z.B. einer Glasplatte.
Die Standrohre zu überprüfen, ohne die Gabelholme zu zerlegen, ist schon schwieriger. Eventuell bringt auch hier ein Abrollen auf einer Glasplatte etwas oder auch das mehrfache Anlegen eine Haarlineals. Blöd ist nur, wenn der "Knick" genau am Übergang Standrohr ins Tauchrohr ist. Allerdings lässt sich so ein Standrohr dann etwas schwerer in das Tauchrohr schieben. Beim Ölwechsel hätte dir etwas auffallen müssen, da du ja durch mehrmaliges Einschieben die Gabel entlüftet hast.
Als letztes müsstest du noch die Gabelbrücken ausbauen und prüfen. Die obere ist ja relativ leicht abgenommen. Auch auf eine Glasplatte legen und auf Lichtspalte hin prüfen.
Die untere kannst du vielleicht ohne Ausbau prüfen, wenn du eine Glasplatte von unten dran hältst. Mal versuchen.

Grüße
Falcone

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

08.02.2016 14:31
#45 RE: Gabelölproblem Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #44
Ok, Maggi, es besteht also tatsächlich die Möglichkeit, dass an der Gabel ein Bauteil verzogen ist.
Das war mir jetzt nicht so klar.

Das hatte er von Anfang an so kommuniziert.

Bei dem dramatischen Verzug, den Maggi schildert, bleibt nur, die Gabel komplett zu zerlegen und sämtliche Teile auf Maßhaltigkeit zu prüfen. Auch und insbesondere die untere Gabelbrücke.

Gruß
Serpel

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