Ich wollte bei meiner 800er von Anfang an irgendwas mit meinen FI-Abdeckungen machen. Links sowieso, rechts störte mich, dass die Abdeckung nicht weit genug hoch reicht und Käbelchen und Stecker dem Regen überlässt. Und überhaupt der Chrom. Ich entschloss mich aus einer Laune heraus zum selber dengeln. Das ging so: Ein Alublechstreifen, den ich zwecks der vertikalen Kontur der zukünftigen Abdeckung am Moped bog (alles Elektromechanische sollte gleichmäßig abgedeckt sein) diente mir zum Anzeichnen des Bandsägeschnitts an einem Hartholzklotz, der die Positiv- und Negativform fürs Biegen eines Alubleches ergeben sollte. Siehe Bild. Die Druckform wurde über einen kräftigen Schraubstock zugestellt.
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Hier ist das Blech (Alu, 2mm) mal angelegt:
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Nach mehrmaligem Zustellen, wieder Ausrichten, wieder Zustellen...
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Rausgenommen (Bild ist von nem Ausschussstück mit falschen Bohrungen):
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Jetzt mussten noch die Ränder umgebogen werden; dazu kam der Rohling wieder in die Formen und schaute jetzt aber um 15mm raus. Dann mit Hartholztreiber und Hammer mit vielen gleichmäßigen Schlägen dengeln. Das ging erst sehr leicht, bald setzte aber Kaltverfestigung ein; aus plastischer Verformung wurde zunehmend elastisches Zurückfedern des Bleches. Also Ausbau, erhitzen mit der Lötlampe, abkühlen lassen und wieder einsetzen. Nach 3 mal Erhitzen war's fertig und der gegenüberliegende Rand war dran.
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Kleine Unregelmäßigkeiten ließen sich gut wieder rausklopfen, deshalb musste am Schluss auch nix geschliffen werden. Sah jetzt so aus:
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Jetzt mussten die Positionen der Bohrungen bestimmt werden. Dazu brauchte es mein Moped; in die vorhandenen Gewindelöcher der originalen Abdeckungen (links nebeneinander, rechts übereinander) kamen in der Länge abgestimmte Holzstöpselchen, auf die ich ein Kleckschen weißen Lack auftupfte. Luft anhalten und gaaanz gleichmäßig die Abdeckung in gewünschter Lage auf die Stöpsel drücken, die Lackkringel zeichneten die Bohrungen an. 3 mal schief geworden, Lack abwischen... Irgendwann stimmte es. Dachte ich. Aber das rechte saß nach der Montage dann doch 1 cm zu weit hinten und da hat erst noch ein bisschen Elektromechanik rausgeschaut. Sch... Aber da war ich schon geübt und ne halbe Stunde später war's wieder so weit. Sohn freute sich über das lustige Blech, das Papa in den Schrott geworfen hatte.
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Bohren. Danach brauchte es Halterungen bzw. Distanzstücke zwischen Gewindelöchern und Blech. Rechts konnte ich das Originale umbauen, für links brauchte ich eine neue.
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Verschraubung: Am Schönsten wäre eine eingeprägte Senkung für die Schrauben gewesen, aber das hätte viel Arbeit bedeutet. Also Löcher (rechts schräg, wegen der Lage am Moped) mit dem Akkuschrauber gesenkt und 4 Edelstahlschrauben in der Tischbohrmaschine im 1. Gang +Flex die Köpfe schmal geschliffen. Große Köpfe hätten zumindest rechts unten aus der schrägen Abdeckung deutlich rausgeschaut.
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Das Ganze zum Lackierer und schließlich am Moped (von rechts habe ich gerade kein Bild, aber sieht ja gleich aus).
Doch noch ein kleiner Tip zu den Holzstöpselchen und dem weißen Lack: Du hast doch Bohrmaschine und Flex! Also ein im Durchmesser passenden met. Stift eingespannt und mit der Flex zum Körner spitz geschliffen. Macht die Arbeit in Zukunft etwas leichter weil doch jetzt die vielen Aufträge auf dich zukommen. Leider kannste an mir nix verdienen. Habe Vergaser.
Stimmt. Einfacher, präziser und man kann's mal dran halten ohne dass gleich falsch angezeichnet ist. Zuspitzen tue ich mangels Drehbank auch gerne im höchsten Gang an der Tischbohrmaschine mit langsamen Feilenstrichen. Geht für den Alltagsgebrauch recht ordentlich.