So Leute. Für alle, denen die Bilder ganz gut gefallen habe, versuche ich mich nun mit der Erstellung eines Reiseberichts. Bitte habt Geduld mit mir. Erstens ist es mein erster Bericht und zweitens wird es wohl etwas dauern, bis alles in der Kiste ist!
In den letzten Jahren hat sich etwas Entscheidendes in unserem Leben verändert: Ich habe Zeit! Das hatte Folgen auf den Renovierungsstau unseres kleinen Häuschens und auch auf unsere Jahresfahrleistung. Wenig bis gar keinen Einfluss hatte es allerdings auf unsere Urlaubsgewohnheiten. Für uns stand immer fest: „Wenn wir mal in Rente sind, geht’s los!“ Das ist mit Verlaub gesagt der größtmögliche Planungsfehler, den man im Leben machen kann!!! Zur richtigen Rente dauert es noch ein bisschen (wir sind beide 51) und wer weiß, welche Steine uns die Gesundheit bis dahin in den Weg legt oder was sonst so alles passiert, auf das wir keinen Einfluss haben. Also ist im September 2014 in einem netten kleinen Café in den Corbières der Entschluss gefasst worden, uns in den Sommerferien 2015 (Jutta ist Lehrerin) komplett von zu Hause abzumelden. Die Frage nach dem Wohin war schnell geklärt. Wir haben schon viele Wochen an Ostern oder im Herbst an der Küste in der Nähe von Narbonne verbracht. Bislang sind wir immer über das Rhônetal angereist. Vor zwei Jahren haben wir uns spontan dazu entschlossen, über Millau durch das Massif Central in Richtung Clermant-Ferrand zu fahren und waren von der Gegend, durch die wir gekommen sind begeistert: die Auvergne. Da wir uns aber nicht vorstellen konnten, die gesamten Sommerferien dort zu verbringen, musste noch ein zweites Ziel gefunden werden. Das war nicht allzu schwer. Nach der Lektüre der Bücher über „Bruno – Chef de Police“ wollten wir sowieso irgendwann einmal ins Périgord und die relative Nähe zur Auvergne machte uns die Entscheidung leicht. Jeweils für zwei Wochen zuerst ins Périgord, dann in die Auvergne und schließlich als Zugeständnis an die Wassernixe noch den Rest ans Meer. Der Rest bestand dann zwar nur noch aus einer Woche, aber wir wollen jetzt mal nicht undankbar sein.
Die nächsten Wochen verbrachte ich mit dem Studium diverser Reiseführer und Karten. Mit der Zeit kristallisierte sich heraus, was wir uns alles ansehen wollten und somit konnte ich das Gebiet eingrenzen, in dem wir günstigstenfalls wohnen sollten, um nicht allzu lange Anfahrten zu haben. Nun ging es auf die Suche nach geeigneten Ferienwohnungen. Diese sollten ruhig gelegen sein aber nicht am A... der Welt liegen. Schließlich wohnten wir jedes Mal noch ein gutes Stück dahinter. Aber ruhig!!! Aaaahhh...
Schließlich war da noch der Tipp auf einer Seite über die Höhlen im Périgord, die Eintrittskarten am besten schon im Mai vorzubestellen. Ich habe den Tipp beherzigt und bis auf die Karten für Lascaux II alles von zu Hause bereits im April gebucht. Es war eine weise Entscheidung!
In den vielen Jahren, in denen wir mit unseren Kindern Urlaub machten, haben wir (eigentlich ja besonders ich) es schätzen gelernt, das Motorrad auf dem Anhänger mit zu nehmen. So ist man am Urlaubsort flexibel und hat kein Problem mit der Unterbringung des Gepäcks. Für uns kam eine reine Motorradreise nicht in Frage, da wir uns vor Ort auch die ein oder andere Stadt ansehen wollten und auch diverse Wanderungen geplant hatten. Nachdem wir im Lauf der Planungen unseren Multivan verkauft haben, stellte sich natürlich die Frage nach dem Zugfahrzeug. Wir haben uns für den Audi A2 entschieden. In erster Linie deswegen, weil er halt einfach schon mal da war. Das Auto ist sehr flexibel. Die beiden hinteren Sitze kann man ebenso wie den oberen Ladeboden heraus nehmen. Das Gewicht des Gepäcks lag nur ca. 50 kg über dem der Sitzanlage. Die Suche nach einer Anhängekupplung gestaltete sich anfangs schwierig. Freie Werkstätten winkten ab und das ortsansässige Audi-Zentrum wollte knapp 2000 Euro dafür. Schließlich erinnerte ich mich an einen Spezialisten im Nordsaarland, der dann tatsächlich für die Kupplung mit E-Satz und Einbau 950 Euro in Rechnung stellte. Der Audi war also bereit. Als Motorrad kam nur die schon bewährte F 650 GS Twin in Frage. Das mit 70 PS ausreichend motorisierte Motorrad ist trotz relativ geringem Gewicht (mit Koffern 215 kg) groß genug für uns Beide. Außerdem ist das Fahrwerk auch auf den miesesten Straßen noch super bequem und mit 16 Litern Tankinhalt ist erst nach 400 km Schluss. Für den Motorradtransport war ein Barthau Plattformanhänger vorhanden, dessen 230 kg Leergewicht ich dem A2 nicht zumuten wollte. Ich machte mich auf die Suche nach einem leichten ungebremsten Anhänger. Die erste Wahl fiel auf einen Stema 500. Es stellte sich allerdings heraus, dass dieser zu hochbeinig war. Mein Vertrauen in dievStraßenlage war nicht sehr groß, weshalb ich mich zum Kauf eines Neptun-Anhängers entschied. Mit seinen 115 kg Leergewicht kam er mit der F zusemman auf 330 kg. Nachgerechnet ergab das folgende Zahlen: Der A2 mit seinen 75 PS darf ungebremst 490 kg ziehen. Wir wiegen ca. 160 kg. Hinzu kommt das Mehrgewicht Gepäck zu Sitzanlage von 50 kg und 330 kg Anhänger. Das macht zusammen 540 kg. Die maximale Zuladung für den Audi liegt bei 435 kg. Das Gespann lag also nur ca. 100 kg über dem Gewicht, den ich dem Solo-Audi zumuten dürfte. Theoretisch sollte das unauffällig funktionieren und so war es auch. Der Testlauf in den Osterferien verlief zu unserer Zufriedenheit. Im Schnitt lag der Verbauch auf den gefahrenen 4500 km bei 6,7 Litern Benzin.
Im Mai waren die Planungen abgeschlossen. Bis zum 1. August war es allerdings noch etwas hin. 1. August??? Da war doch was? Uiii... Ferienbeginn in Frankreich und wir wollten über 1000 km quer durch die Republik. Das machte mir Bauchschmerzen und kurzerhand entschlossen wir uns dazu, die ersten 600 km bereits am Freitag, dem 31.7. abzuspulen und eine Zwischenübernachtung nördlich von Vichy einzulegen.
Wie schon erwähnt haben wir wegen des großen Urlaubsruns in Frankreich entschieden, die Anfahrt in zwei Etappen zu bewältigen. Wir wollten den größten Teil des Weges schon am Freitag hinter uns bringen, damit wir den Samstag nicht im Stau verbringen müssen. Dazu haben wir uns ein Domizil auf etwa der halben Distanz gesucht und auch gefunden:
Le manoir de Presle, ein Chrambres-d'Hôtes etwas nördlich von Vichy, ruhig gelegen. Das Haus gehört zwei Holländern, die ihr Berufsleben und wohl auch ihre ersten Ehen hin geworfen haben und hier versuchen, ihren Lebenstraum wahr werden zu lassen. Er war Physiotherapeut und hat sich im Laufe der Zeit in die Geschichte und die Abgrenzung zur Orthopädie eingearbeitet. Zu dem Thema hat er wohl Referate an den Universitäten in aller Welt gehalten, bis ihm das alles zu viel wurde. Wir haben jedenfalls einen sehr kurzweiligen Abend bei einem guten Essen mit den Beiden verbracht. Teil ihrer Philosophie ist es, anstatt selbst zu reisen, die Menschen zu sich einzuladen und Anteil an deren Lebensgeschichten zu haben. Ein sehr interessanter Ansatz, wie ich finde.
Auf dem Hinweg sind wir durch Digoin gekommen und ich habe mich daran erinnert, in den 90ern schon einmal dort gewesen zu sein. Bemerkenswert ist die Kanalbrücke über die Loire.
Nachdem wir uns mit den zwei Holländern noch beim Frühstück verquatscht haben, sind wir erst gegen 11:00 Uhr los gefahren. Die Zeit sollte gut reichen. Zuerst hieß es allerdings, sich durch das Hinterland über kleinste Sträßchen zur Autobahn durch zu kämpfen. Die Trude (so wurde vor Jahren das Navi von unserern Kindern getauft) war dabei nicht gerade hilfreich und es hieß mehrmals auf kleinster Straße plötzlich: "Wenn möglich, bitte wenden!" Na ja...
Endlich auf der Bahn gab es hinter Clermont-Ferrand schon mal einen Ausblick auf die Chaîne des Puys, eine Vulkankette in unserem übernächsten Urlaubsgebiet. Ohne größere Staus ging es bis Périgueux und von dort zu unserer Ferienwohnung in der Nähe von St Paul de Serre Trude hat uns hier wieder auf den Nachbarhof geschickt, wo uns der Hausherr in perfektem Englisch erklärte, wir hätten weiter unten rechts abbiegen müssen. Trude war das überhaupt nicht peinlich und ich durfte meine Fahrkünste mit dem Hänger demonstrieren und auf abschüssigem Terrain wenden. Endlich am Ziel wurden wir herzlich von Tracey begrüßt. Tracey ist Engländerin. Eine von vielen Engländern hier in der Gegend. Zu Zeiten, als das englische Pfund sehr günstig stand, haben sich viele Insulaner in dieser Gegend ein Häuschen (oft auch etwas größer) zugelegt und sich schließlich für immer hier nieder gelassen. Der Landstrich hat ja auch eine gewisse englische Tradition, auch wenn der hundertjährige Krieg schon ein paar Jahrhunderte zurück liegt. Aber zuerst ein paar Bilder:
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 2 les Menauds 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Die Wohnung wurde vor drei Jahren in die alte Scheune hinein gebaut. Die Nähe zur Natur bringt es mit sich, dass man Nachts schon mal von Tiergeräuschen geweckt wird. Uns hat das nicht gestört.
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 2 les Menauds 8.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Und hier ein Blick von der "Hauptstraße" hoch zu dem Weiler les Menauds, in dem das Häuschen liegt:
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 11 x Haus 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 11 x Haus 2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und die Zufahrt zur Siedlung:
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 11 x Haus Zufahrt 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 11 x Haus Zufahrt 2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein paar Fotos unserer "Mitbewohner":
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 13 x die Schlong 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
2015 Périgord, Auvergne, Gruissan Tag 13 x de Frosch.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Tracey und Jean-Francois haben uns Sonntag zu einem "Apéritif" eingeladen. Das ist eine tolle französische Sitte. Normalerweise wird ein Aperitif gereicht und hierzu ein paar Häppchen. Wie gesagt: Normalerweise. Die zwei Beiden haben sich viel Mühe gegeben und ein kleines Vorspeisenbuffet aufgefahren. Nachdem wir uns auf Französisch als Sprache geeinigt haben, haben wir uns sehr gut unterhalten und sind sehr angeheitert gegen 23:00 Uhr hinweg geschwankt. Mit dem Französisch ist das im Périgord so eine Sache. Durch die zahlreichen Engländer haben die meisten Franzosen sehr gute Englischkenntnisse und die Erfahrung gemacht, dass neben den Briten auch die Holländer und die paar Deutschen dankbar sind, sich mit Französisch nicht die Zunge verknoten zu müssen. Jedenfalls schwenkt jeder sofort auf Englisch um, sobald er einen deutschen Akzent zu hören glaubt.
Zur Erklärung: Ich habe die Bilder in richtiger Rechtschreibung gespeichert und auch hochgeladen. Also Périgueux mit dem schönen Accent aigu. Das gefällt der Hompagesoftwar leider gar nicht und ich muss jetzt zuerst die Bilder umbenennen und dann neu hochladen.
Unser erster richtiger Urlaubstag führt uns in die nahe gelegene Hauptstadt des Périgord: In den meisten Reiseführern wird der Stadt keine besondere Attraktivität zugestanden, obwohl sie eine bis in die Römerzeit zurück reichende Vergangenheit hat. Wir waren begeistert. Man hat den Eindruck, dass jeder Meter aus alter Zeit stammt und die Steine der Häuser schon jahrhundertelang an ihren Plätzen sind. Das ist wohl größtenteils auch so, da die Gegend von den Kriegen mit uns netten Deutschen verschont geblieben ist und so eine sinnlose Zerbombung schlicht nicht stattgefunden hat. Später, nachdem wir mehrere andere Orte gesehen haben, hat sich das mit der Attraktivität relativiert. Dort unten gibt es halt jede Menge Orte, gegen die Périgueux nicht anstinken kann. Egal, wir fanden's schön:
Besondere Erwähnung verdient die Kathedrale Saint Front, die uns sehr gut gefallen hat. Die Kirche wurde zwischen von 1892 und 1895 von einem gewissen Paul Abadie restauriert, der sich hiervon für eines seiner späteren Bauwerke inspirieren ließ. Und irgendwie hat uns die Kathedrale auch an eine andere Kirche erinnert. Na, dämmert's?
Bei strahlend blauem Himmel und schon sommerlichen Temperaturen starteten wir am frühen Vormittag zur ersten Tour mit dem Motorrad. Ziel war der cingle de Trémolat. Das ist eine Schleife in der Dordogne, die schon sehr beeindruckend ist. Leider konnte ich die Totale mit meiner Kamera nicht vom Boden aus fest halten und hatte auch gerade keinen Heli zur Hand, weshalb ich mir erlaube, hier eine Luftaufnahme aus dem Netz zu verwenden:
Da wir mit blossem Auge nicht erkennen konnten, was das für ein Punkt in der Mitte des Flusses war, haben wir mal das Tele bemüht und siehe da: Eine Badeinsel!
Wir sind dann weiter nach über die Dordogne nach Cadouin, ein schöner kleiner Ort um eine alte Abtei herum. Auf dem Vorplatz gibt es viele kleine Läden, die kunsthandwerkliche Gegenstände, aber auch billigen Touriramsch verkaufen. Auch einige nette Restaurants sind vorhanden, wo wir uns einen schönen und auch sehr guten Salat bzw. Vorspeisenteller gegönnt haben.
Natürlich war auch die in dieser Gegend allgegenwärtige Markthalle vorhanden:
Nach der kleinen Rast mussten wir feststellen, dass die Sonne nicht untätig war und wir inzwischen deutlich über 30 Grad hatten. Wir wollten in Richtung Vézère und uns dort die schönen Orte wie beispielsweise Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil ansehen. Die Sonne hatte aber kein Einsehen - wir hatten nun knapp unter 40 Grad - und so ist nur diese Bildchen geblieben:
Und auch zur Besichtigung des im Innern sicher kühlen Maison forte de Reignac fehlte uns die Lust.
Wir sind schließlich weiter der Vézère entlang und haben sehnsüchtig zu den Badestellen geschaut, hatten aber leider keine Badeklamotten mit
Nach der Tour vom Vortag mit ihren 300 km bei hochsommerlichen Temperaturen waren wir froh, dass der Himmel heute etwas bedeckter war und für unseren Ausflug angenehmeres Wetter zu erwarten war. Leider stellte sich das später als Trugschluss heraus. Die Temperaturen lagen zwar nur um 30 Grad aber es war fürchterlich schwül. Da jedoch Kultur angesagt war, blieb das Motorrad zu Hause und wir freuten uns an der Klimaanlage des Krafteis. Wir wollten die jardins de Marqueyssac besuchen. Der erste Eindruck war schon überwältigend. Von der Eingangsterasse hatte man einen tollen Blick auf die umliegenden Burgen:
Überhaupt sucht die Burgendichte hier ihres Gleichen. Wir waren noch nie in einer Gegend, in der sich so viele Burgen in so einem Zustand fanden wir hier. Ich vermute, man braucht Jahre, um alle zu besichtigen. Bemerkenswert!
Der Garten selbst war aufgeteilt in zwei Abschnitte. Teil 1 bestand aus einer schön gestalteten Buchsbaumanlage.
Diese geht langsam in Teil 2 über, der sich an einem Bergrücken entlang zieht und immer wieder einen schönen Ausblick auf das Tal der Dordogne bietet
La Roque-Gageac haben wir uns später noch näher angesehen. Wenn man von den Touris und den großen Parkplätzen an den Enden des Ortes absieht, ist das ein schönes Örtchen. Wir haben uns ein gutes, aber teures Eis gegönnt und sind dann etwas durch die Gassen und die Bananenallee gelaufen
Und Vorsicht! Der ein oder andere Orang wurde dort schon gesichtet
Alles in allem ein schöner Tag mit vielen Kilometern in beeindruckender Umgebung!|addpics|ky-1e-a313.jpg,ky-1f-9196.jpg,ky-17-6742.jpg,ky-18-d485.jpg,ky-1d-d0c6.jpg,ky-19-a307.jpg,ky-1a-eceb.jpg,ky-1b-4e1d.jpg,ky-1c-4bc9.jpg,ky-1g-ed52.jpg,ky-1j-38a4.jpg,ky-1i-f367.jpg,ky-1h-0c61.jpg,ky-1k-42dd.jpg,ky-1l-ddb8.jpg,ky-1m-8e42.jpg,ky-1n-2eb0.jpg|/addpics|
Bei wieder strahlend blauem Himmel haben wir heute Bergerac besucht. Die Stadt gilt nicht als touristisches Highlight. Aber wieder einmal ist uns aufgefallen, dass es gerade die französischen Städtchen, die nicht im Focus der Tourismusbranche liegen, einen Charme haben und eine Ruhe ausstrahlen, die wir einfach mögen.
Rund um diese Kirche war an diesem Tag Markt
Mittendrin eine mobile Fahrradwerkstatt
und ein guter Saxophonist
Wir haben am Rande des Marktes ein Plätzchen in diesem Café ergattert. Eigentlich war es kein Café, sondern eine Bäckerei mit ein paar Stühlen innen und außen. Im Innern haben sich jede Menge älterer Damen um zwei Tische gedrängt, wohl Einheimische, die ihren Kaffee dort nahmen und Neuigkeiten austauschten. Hier bekamen wir die besten Croissants, die ich je genießen durfte und einen vorzüglichen Kaffee mit bester Aussicht auf das Markttreiben
Beim Schlendern durch die Altstadt sind uns immer wieder die Statuen vom freundlichen Cyrano de Bergerac begegnet, obwohl der mit der Stadt eigentlich nichts zu tun hat.
Nach einem Abstecher im Maison du Vin - Bergerac ist eine Weinstadt - standen wir plötzlich am Ufer der Dordogne
Auf dem Heimweg sind wir durch das für seine Weißweine bekannte Montbazillac und haben dort einen Blick auf das Schloss Montbazillac geworfen
Heute ist grandioses Kradierwetter und so machen wir uns in aller Frühe auf in Richtung Norden ins Périgord vert. Es ist eine sehr waldreiche, hügelige Gegend mit vielen Kurven an Flüsschen und Bächen vorbei, ein richtiges Motorradparadies.
Kurz vor Bourdeilles fahren wir an Kalksteinwänden vorbei und man merkt, dass hier der Fluss im Lauf der Zeiten ganze Arbeit geleistet hat.
Bourdeilles an sich ist schön
aber wir wollen noch ein paar Kilometer weiter nach Brantôme Die Abtei Saint-Pierre ist leider so groß, dass wir sie nicht in ihrer Gesamtheit auf's Foto bekommen.
Ein schöneres Motiv gibt sowieso die durch den Ort fließende Dronne ab
Angesichts der Menschenmassen in der Altstadt verkneifen wir uns weitere Fotos und leider auch einen Café, nehmen einen Schluck aus der Wasserflasche und suchen das nächste Ziel. Wir entdecken Châlus, das auf der Michelinkarte zwei Sterne hat. Dort angekommen finden wir erst einmal ein nettes Café (in dem wir wieder auf Englisch angesprochen werden), aber nichts, was die zwei Sterne rechtfertigen könnte. Zu Hause erfahren wir dann, dass in Châlus Richard Löwenherz bei der Belagerung 1199 von einem Pfeil getroffen wurde und daran verstorben ist. Das erklärt die vielen Engländer, allerdings nicht die Sterne auf der Karte.
Zurück geht es wieder durch liebliche Landschaften und immer wieder gibt's Schlösser wie dieses
Insgesamt ist das Périgord vert ärmer an großen Highlights, wo dann aber der Bär tanzt. Dafür ist es Landschaft, einfach nur Landschaft. Leider fehlen die Ausblicke und ein Tag im Wald reicht uns, weshalb wir die Gegend für den Rest des Urlaubs abgeschlossen haben. |addpics|ky-2h-fa65.jpg,ky-2k-85fb.jpg,ky-2j-6790.jpg,ky-2i-eb22.jpg,ky-2m-cf27.jpg,ky-2l-1284.jpg,ky-2o-e882.jpg,ky-2n-e35a.jpg,ky-2p-8bb4.jpg|/addpics|