Ich hatte das irgendwo schon mal angesprochen, nun aber weitet sich das Problem aus und möglicherweise hat jemand eine Idee. Folgendes ist passiert:
Der NSU Prinz zog bei heftigem Bremsen leicht zur Seite. Die Bremse war vor rund 10 Jahren beim führenden NSU Restaurator im Zuge einer Restauration aus Neuteilen eingebaut worden und hatte , wenn es hochkommt, 5000 Kilometer gelaufen. Bei der Überprüfung sind alle Beläge einwandfrei, kein Verlust von Flüssigkeiten. Zur Sicherheit hinten rechts entlüftet, dann vorne links gescheitert. Nach einigen Pumpdurchgängen baut sich dort kein Druck mehr auf, obwohl der Vorratsbehälter voll ist. Im Behälter finde ich gelartig klare Linsen in brauner Suppe, verschlissene Flüssigkeit, aber Gelperlen habe ich noch nie gesehen. Ich tippe auf ein Gemisch verschiedener Bremsflüssigkeiten und bestelle sicherheitshalber schon mal den Hauptbremszylinder neu, falls der Mist da auch schon drin ist.
Ein Anruf beim Restaurator ergibt, daß hier grundsätzlich nur DOT 4 verwendet wurde. Der Vorbesitzer erklärt, sich nie um die Bremse gekümmert zu haben und auch nie etwas nachgefüllt zu haben. Also eher kein Gemisch verschiedener Flüssigkeiten.
Heute wollte ich nun den Hauptbremszylinder wechseln und zugleich das Leitungssystem reinigen. Dazu mußte zunächst der separat an der Seitenwand montierte Vorratsbehälter abgebaut werden. Bei der Entleerung finde ich an dessen Boden eine rund 5 mm starke rund 5 cm im Durchmesser breite , klare, fest zusammenhängende Gelscheibe, die sich in alle Richtungen ziehen und drücken läßt. Die Zuflußleitung zum Hauptbremszylinder ist zu, da konnte nichts nachlaufen. Preßluft klärt das. Damit ist klar, warum der Bremsdruck vorne links weg ist, wenn nichts nachlaufen konnte. Allerdings ist der Druck mit freier Leitung und neuer Flüssigkeit auch nicht wieder korrekt herstellbar.
Ab und an, wenn man lange genug wartet, baut sich ein wenig Druck auf, aus dem Entlüftungsnippel am Radbremszylinder kommt dann etwas schleimiges Zeug. Es dauert aber viel zu lange, bis Flüssigkeit nachgelaufen ist.
Demnach ist das gesamte System bereits verschleimt.
Habe gerade erst mal alle Radbremszylinder nachgeordert, nun muß das alles einmal ordentlich gemacht werden. Die Leitungen werde ich per Preßluft ausblasen und spülen.
Was aber ist das??? Noch nie habe ich sowas gesehen, zumal der Wagen ziemlich ordentlich gebremst hat. Man konnte durchaus vier schwarze Striche malen.
Hat jemand eine Erklärung?
C4
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
06.08.2015 13:57
#2 RE: Gelartige Substanz im Bremsflüssigkeitsbehälter
Damit bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Aller Erfahrung nach sind aber fünf Jahre völlig ausreichend. Die hier gezeigten Beispiele haben den "Saft" sicherlich weitaus länger intus gehabt. In meinem Fall geschätzte 30 Jahre. Zudem wahren früher die Bremsflüssigkeitsreservoire nicht immer luftdicht verschlossen.