Hallo meine technikaffinen W-Treibenden, meine eine W ist gerade in der Werkstatt, weil sie im kalten Zustand trotz Choke sofort wieder ausgegangen ist, nur widerwillig lief und auch im warmen Betrieb bei Drehzahlen um die 2800/min gelegentlich ruckelte. Dé Pâulle hatte die gleichen Symptome durch neue Vergasergummis behoben bekommen. Seine Waltraud ist ja nun auch etwas betagter, wie meine. Also meine sind dicht (wie sich das für Gummis gehört); das habe ich mit Startfix geprüft. Drehzahl bleibt konstant. Die Vergaser sind ultraschallgereinigt, die Hauptdüse, Nadeldüse, Leerlaufdüse sind frei. Die Luftfilter sind neu, die Luftleitungen können frei atmen. Sogar die Zündkerzen sind neu.
Nun stellt der freundliche fest, daß die Schubanreicherung nicht genügend Unterdruck bekommt und sucht in Richtung Ventile.
Jetzt will ich gar keine großen Probleme wälzen, sie ist ja (hoffentlich) in guten Händen. Aber habt ihr noch andere Ideen, Vermutungen? Kann man die Schubanreicherung eigentlich ausbauen, oder ist das Gummi/Membran eingeklebt?
PS mittlerweile kann ich den Vergaser in einer Stunde aus und wieder einbauen, war also nicht ganz umsonst
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Ja, die Schubanreicherung kann man ausbauen. Ich habe mit der aber noch nie ein Problem gehabt. Frag mal Surfi´n Bird, der dürfte was dazu wissen. Ulf natürlich auch.
Ja, diesen uralten Thread hatte ich auch gefunden. Aber der Wänna von damals wollte doch eher die SA deaktivieren. Mein Problem ist eher: Ich brauch sie aber sie will nicht richtig.
Komisch ist, daß das im letzten Jahr erstmalig aufgetreten ist, nachdem mir die W in Alberts Transporter umgekippt ist. (nach links) Vorher lief sie perfekt, danach nur noch, wenn sie am Gas hängt. Der Werkstattmensch meinte aber, das wäre Zufall und hätte nichts miteinander zu tun. Ich befürchte, daß ich mir irgendwas kleines zerbröselt habe, was ich aber bis jetzt noch nicht identifizieren konnte. Rätselnde Grüße
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Kawa nennt das Teil unter dem linken kleinen, abschraubbaren Deckel im Werkstatthandbuch "Schubbetriebsanreicherung". Da findet sich eine Membrane drunter. Eventuell löst die wirklich solche Probleme aus, wenn defekt. Aber, wie gesagt, das ist mir noch nicht untergekommen.
keine Witze, bitte. Theoretisch kann man die W aus Alberts Transporter so rausbekommen, wie man sie reingestellt hat. Wenn man's denn kann. Aber war der Umfaller Ursache oder ist das nur eine Einbildung?
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Also ich bin ja beileibe kein technisch versierter Schrauber, aber wenn ein Problem auftritt, nachdem die Maschine umgefallen ist, wäre das meine erste Ursachensuche. Wenn es nun heißt, dass es dieses Unterdruckdingens sein soll, kann man „deines“ nicht einmal kurz mit dem einer intakten Maschine testen?
ich hab mich mit dem Teil noch nie befasst. Ich kenne die Systeme aber eher so, daß im Schiebebetrieb die Spritzufuhr gekappt wird. Das sollte mit deinen Symptomen nicht passen.
ich würde ja niemals nicht am Schraubergott zweifeln, aber ist eine ANREICHERUNG nicht eher ein Mehr als eine Verminderung? Im kalten Zustand oder Schiebebetrieb soll sie doch fetter, also mit mehr Benzin bedüst werden. Oder bin ich nun völlig auf dem falschen Dampfer?
Und bei der Ursache Wirkungs Logik sehe ich das wie ihr und weise alle Werkstattmenschen auch drauf hin. Die wischen das aber immer schnell vom Tisch. Aber schonmal Danke bis hierher. Ich warte mal, was der nächste Anruf für Erkenntnisse (und Kosten) bringt.
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das wäre nicht die erste schlechte Übersetzung, die ich in einem WHB finde. Aber Schiebebetrieb ist normalerweise der Bereich in dem der Motor vom Hinterrad "geschoben" wird. Also beim Gas zumachen während der Fahrt. Und da geht es normalerweise darum keinen (unverbrannten) Sprit in den Auslaßtrakt kommen zu lassen. Stichwort Schubabschaltung.
Der W wird beim Schubbetrieb die Luft gekappt und damit kommt tatsächlich (fast) nur noch Sprit in den Motor. Abgasgesetze sind ja sowas von scheißegal, wenn in diesen Betriebszuständen nicht gemessen wird . Der Hersteller glaubt, daß der Kunde möchte, daß die W im Schubbetrieb die Klappe hält und damit wird sowas eingebaut. Damit dann das SLS nicht noch Luft reinschiebt und es richtig ballert, kriegt das SLS auch noch ne Schubabschaltung oben drauf. Also man kann es auch bei Motorrädern richtig kompliziert machen und das ganz ohne Elektronik .
@ Skinny, das kleine Deckel abdrehen und nachschauen ist keine Kunst für einen, der schon Vergaser aus und einbauen kann. Paß nur auf, daß das Federchen nicht wegfliegt.
Für mich ist einfach schön, daß bei 0,753 mm Gas der Motor zwischen Brabbel und zartem Angasen läuft und nicht entweder gar nicht oder "ruck" (zugegeben nur ein Miniruck, aber mich stört sowas).
ZitatNun stellt der freundliche fest, daß die Schubanreicherung nicht genügend Unterdruck bekommt und sucht in Richtung Ventile.
Das ist wirklich sehr merkwürdig, denn feststellen kann man das nur im Schubbetriebe bei mehr als mindestens 2500/min. Wer mißt denn da und wie ?
Wenn die Schubanreicherung gar nicht funktioniert, dann merkste nix. Die Karre läuft einfach nur - und zwar ziemlich gut .
Wenn die Schubanreicherung ständig eingeschaltet ist, läuft der Motor auch fast normal, geht aber im Leerlauf aus. Das Leerlaufsystem bekommt dann nämlich keine Luft mehr. Also kurz gesagt, ich halte es für unwahrscheinlich, daß die beschriebenen Motorstörungen daher rühren.