Ganz einfach : Das , was am meisten danach schreit , auf die Strasse zu kommen !
Endlich habe ich es geschafft , einen neuen Kabelbaum zu basteln, der originale war mir dann doch einfach zu kompliziert ... UND ÜBERRASCHUNG : alles funktioniert ! Jetzt warte ich sehnsüchtig auf den mattschwarz neu lackierten Tank mit airbrush , die komplett überholte Zündlichtmaschine , die der Osterhaus für mich auf 12V und Minus auf Masse umrüstet sowie das Abenteuer der Abnahme ... Mit der Befestigung des Tacho bin ich noch nicht so ganz glücklich , vielleicht hat ja einer von Euch eine bessere Idee als einen Halter von MZ ? Mit Ausnahme der Scheinwerferbirne habe ich übrigens alle Lampen durch LED-Lampen ersetzt , dann sollte es auch mit erhofften 50W des Dynamos reichen , eine längere Nachtfahrt ohne Anzünden einer Kerze zu schaffen ! ( Ich brauche das mit den LEDs dem Abnahmetechniker ja nicht auf die Nase binden ) Ich hoffe jedenfalls , daß keiner auf die Idee kommt , die Leuchtmittel zu kontrollieren , die sind wahrscheinlich mit dem Starrheck und der Gabel schon leicht überfordert !
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Letzte Woche ist die komplett überholte und auf 12V geänderte Zündlichtmaschine angekommen und heute habe ich den neu lackierten Tank abgeholt . Natürlich konnte ich mal wieder nicht warten , die Teile einzubauen , die Zündung einzustellen , Öle einfüllen , Sprit in den Tank und ....
SKULLY LEBT !!!
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Wolfgang hat mir die "Ausgangsbasis" organisiert , muß ihn mal fragen , ob er mir das Teil durch den TÜV bringt . Den Sattel habe ich von Hitchcock in England wie auch alle Ersatzteile für den Redditch-Motor . Den Enfield-Treibern , die nicht selber schrauben wollen , kann ich Wolfgang Diewald aber nur empfehlen .
Nach langer Abstinenz hier möchte ich Euch nun endlich berichten , daß Scully TÜV hat und zugelassen ist . Der Prüfer hatte die geniale Idee , daß Scully schon immer so ausgesehen haben muß und ich lediglich wegen eines Rahmenbruches denselben ersetzen mußte , am Rahmen darf ja bekanntlich nicht geschweißt werden , und denselben durch einen gebrauchten , wenn auch mit neueren Papieren ersetzen mußte ... Leider gestaltet sich aber die Abstimmung des Vergasers als ziemlich schwierig , beim Beschleunigen ruckelt und "kotzt" der Motor "wie Sau" ... Auch die Kolbenringe und Ventilführungen mußte ich nochmals ersetzen , da sich die Maschine mit den zuerst verbauten Teilen als regelrechter Nebelwerfer gebärdete . Nachdem ich nun schon seit drei Wochen vergebens versuchte , dem Motor Manieren beizubringen , hat sich ein befreundeter Harley-Spezi , der einen modernen Motorenprüfstand hat , bereit erklärt , der Ursache auf den Grund zu gehen , es könnten ja auch noch andere versteckte "Mucken" wie Zündung oder Steuerzeiten ursächlich sein .
Die erste Probefahrt war , abgesehen von o.a. Schwierigkeiten , einfach genial : der Schwingsattel bügelt das starre Heck einfach weg und nachdem ich mich an die doch etwas andere Gabel gewöhnt habe , läßt sich die Maschine unglaublich präzise lenken , wenn auch "mit Nachdruck" .
Besonders spannend ist es zu sehen , wie die Gabel während der Fahrt arbeitet und die Gesichter den Leute , an denen ich vorbei gefahren bin , waren einmalig ( so à la " watt is datt denn " ??? ) Aber niemand hat mir harte Gegenstände hinterher geworfen und die meisten hatten ein Grinsen auf den Lippen
Zitatbeim Beschleunigen ruckelt und "kotzt" der Motor "wie Sau"
Ein anderer Vergaser wird es sicherlich richten. Mit dem wird das nix werden, befürchte ich, Auch wenn´s nicht so schön und stilecht aussieht, ein Dellorto mit Beschleunigerpumpe dürfte dich weiterbringen. Und teuer sind die nicht mal.
Schau dir mal die Welle an, die den Nocken für den Zündkontakt antreibt. Das ganze Teil ist eine eher ungewöhnliche Konstruktion, die vom Nockenwellentrieb kommend (angeflanscht), freischwebend einmal die gesamte Motorbreite überbrückt, um dann von der gegenüberliegenden Seite den Zugang zum Kontakt zu ermöglichen. Aber das kennst du ja sicher. Die Welle ist etwas lieblos gelagert und hat je nach Modell mal mehr und mal weniger Spiel, was sich dann sehr undefiniert auf den Zündzeitpunkt auswirken kann. Die gesamte Einheit gibt es aufgearbeitet und mit Standardlagern versehen auch für teures Geld als Ersatzteil.
Ich würde Dir absolut recht geben , wenn es sich um einen der moderneren Motoren mit automatischer Zündverstellung handeln würde , meiner ist allerdings ein 1952er original Redditch-Motor mit manuell zu verstellender Zündung von Lucas (MO1L). Ich habe nach Handbuch die Zündung bei max. Frühzündung 12mm vor OT eingestellt , wobei sich der Motor wenn auch widerstrebend , starten läßt und dann auch im Standgas zufrieden vor sich hin tuckert . Wenn ich auf "spät" stelle , tut sich rein gar nichts , der Motor schüttelt sich nur unwillig und droht abzusterben . Ich werde jetzt mal versuchen , die Zündung bei 12mm vor OT bei "SPÄT" einstellen , dann habe ich noch die Möglichkeit , bei höherer Drehzahl noch mehr Richtung "Früh" zu gehen , ein Versuch ist es ja mal wert !??
Da stimmt doch dann aber was nicht mit der Zündmarkierung - oder mit deinen Einstelldaten? Auf "Spät" muss er doch problemlos starten und im Leerlauf rund laufen. Wenn du den Daten nicht traust, solltest du die Zündung auf "spät" so einstellen, das du bei warmem Motor im Leerlauf einen einwandfreien Rundlauf hast. Mit dieser Einstellung als Basis kannst du dann die Zündung schrittweise auf "früh" stellen. Wenn der Motor unter Last aus niedriger Drehzahl am Berg anfängt zu klingeln, war es genug. dann die Früheinstellung um ein Grad zurücknehmen. Auf diese Weise hast du erst mal eine Grundeinstellung.
Ich find die "Scully" auch optisch sehr gelungen....Viel Spaß mit dem Teil....
PS: Jetzt brauchst du nur noch einen Vollbart, ein kariertes Holzfällerhemd und ein selbstgedrehtes Umbauvideo. Die richtige Karre zum auffallen hast du ja....
LG PeWe
"...Ich fahre so langsam, dass man mich nicht blitzen muss – mich kann man malen!"
Endlich kann ich Erfolg melden : Auf den Verdacht hin , daß Scully vielleicht den Amal-Vergaser nicht mag , habe ich meinen Keller durchforstet und einen alten Micarb, der vor Jahrzehnten auch in einer 350er Enfield immer brav funktioniert hat , gefunden . Ich hab mir gedacht , daß , wenn die Maschine damit immer noch gleiche Manieren haben sollte , es definitiv an der Zündung liegen müßte . (Danke für den Anstoß , Falcone ) Das Ding also angeschraubt und geflutet , mehrmals gekickt und - nichts . Kerze ausgeschraubt , in den Stecker damit , an den Motor gehalten , gekickt - nichts ! Sch... NGK ( am Montag hat sie wenigstens noch gezündet ) ! Dann probehalber eine uralte Marchal 360 mit Doppelelektroden von einer meiner alten Französinnen eingebaut , und endlich das ersehnte Erfolgserlebnis : Der Motor sprang beim Anlassen mit der Startmaschine ( es war mir inzwischen zu blöd geworden , immer zu Kicken bis zum Infarkt ) ziemlich schnell an , dreht ohne eine Qualmwolke aus dem Auspuff , ohne Knaller und Ruckler wunderschön hoch und klingt auch mechanisch kerngesund . Dann habe ich eine Probefahrt gemacht , zunächst im Quartier , falls Scully wieder streiken sollte , dann ein paar Kilometer auf der Landstrasse und was soll ich sagen - einfach super !
Das Starrheck trampelt auf schlechter Strasse schon ordentlich , aber die schlimmsten Schläge federt der Schwingsattel weg und das Ansprechverhalten der betagten Girdergabel ist zwar gewöhnungsbedürftig und braucht etwas mehr Kraft als eine modernere Telegabel , ist aber ziemlich gutmütig und sehr präzise zu lenken . Zu sehen , wie sie während der Fahrt einfedert ist einmalig und macht fast süchtig und mit einer Höchstgeschwindigkeit um 110 km/h sollte das Gesamtpaket auch kein Problem sein . Ich mußte mich ziemlich beherrschen , den neu gemachten Motor mit seinen neuen Kolbenringen nicht gleich voll hochzudrehen , aber das kommt noch ! Die Kerze war bei der Kontrolle hell rehbraun , ich denke , ich könnte sie drin lassen , was meint Ihr ?
Jetzt freue ich mich auf viele schöne Ausfahrten und die erstaunten Gesichter bei Treffen !