Als Selbstständiger verdien ich eben nicht jedes Jahr gleichviel, deswegen werde ich jedes Jahr neu veranlagt und meine 3monatige Vorrauszahlung entsprechend den Einkünften des Vorjahres angepasst.
Mit nem einigermassen guten Steuerberater und dem eigenen Wissen über die wahrscheinlich zu erwartenden Gewinne des laufenden Jahres, kann man in etwa abschätzen wieviel man tatsächlich auf die Seite legen muß um bei der nächsten Einkommenssteuererklärung keine böse Überraschung zu erleben.
Ging mir vor 2 Jahren auch so, dass wir uns verkalkuliert hatten und dann eine fette Nachzahlung anstand. In der Folge habe ich meine Vorrauszahlungen auf einen relativ hohen Betrag fixieren lassen. Ist halt besser noch ein bißchen was rauszukriegen als nachzahlen zu müssen.
So funktioniert halt das System und wenn man das nicht will sollte man eben nicht selbstständig sein.
Ein Freund (auch selbstständig) hat vor einiger Zeit seine hohe Steuerlast beklagt und gejammert. Als ich meinte dass er dann ja wohl auch ordentlich Gewinn gemacht habe hat er nur verlegen gegrinst......
Gruß
Günter
Zephyr
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gelöscht
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01.03.2015 15:16
#18 RE: Vorauszahlung und Unfähigkeit im Finanzamt
Zitat von seeräuber im Beitrag #17Irgendwie ist mir nicht klar wo dein Problem ist
Problem habe ich keines.
Als Selbstständiger verdien ich eben nicht jedes Jahr gleichviel, deswegen werde ich jedes Jahr neu veranlagt und meine 3monatige Vorrauszahlung entsprechend den Einkünften des Vorjahres angepasst.
Mit nem einigermassen guten Steuerberater und dem eigenen Wissen über die wahrscheinlich zu erwartenden Gewinne des laufenden Jahres, kann man in etwa abschätzen wieviel man tatsächlich auf die Seite legen muß um bei der nächsten Einkommenssteuererklärung keine böse Überraschung zu erleben.
Ging mir vor 2 Jahren auch so, dass wir uns verkalkuliert hatten und dann eine fette Nachzahlung anstand. In der Folge habe ich meine Vorrauszahlungen auf einen relativ hohen Betrag fixieren lassen. Ist halt besser noch ein bißchen was rauszukriegen als nachzahlen zu müssen.+
Das weiß jeder Selbstständige was Du hier zum besten gibst. Und ich bin schon sehr sehr lange Unternehmer.
So funktioniert halt das System und wenn man das nicht will sollte man eben nicht selbstständig sein.
Solange Du sowas sagst hast Du rudimentäres für einen Unternehmer nicht verstanden.
Ein Freund (auch selbstständig) hat vor einiger Zeit seine hohe Steuerlast beklagt und gejammert. Als ich meinte dass er dann ja wohl auch ordentlich Gewinn gemacht habe hat er nur verlegen gegrinst......
Genau. Und Du findest das in Ordnung das er vielleicht die Hälfte seines selbst verdienten Geldes weggenommen bekommt?
Hm, ich habe den letzten Steuerbescheid nochmals überprüfen lassen, und siehe da, auf einmal, mit den gleichen Voraussetzungen, kamen ganz andere Zahlen raus. Die erste Nachzahlung war nämlich irre hoch und für uns schlicht unverständlich und auch nicht bezahlbar- ich überweise doch nicht mal grad eben den halben Jahresumsatz(!) ans Finanzamt!
Ich hab da eher den Eindruck, dass die manchmal die Nachzahlungen oder Vorauszahlungen erwürfeln.
die falsche Berechnung des Finanzamtes mit dem hohen Vorauszahlungsbetrag gründet sich nicht auf meine Einnahmen als Selbständiger, dort ist alles in "trockenen Tüchern". Die Falschberechnung betrifft die Einnahmen meiner Frau aus nichtselbständiger Arbeit. Die haben ganz einfach einige Dinge "unterschlagen" in ihren wilden Berechnungen, die sie nun erneut durchführen dürfen, denn mein Steuerfuzzi hat um einen korrigierten Steuerbescheid gebeten und die "Aussetzung der Vollziehung".
Gruß Monti
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Ich bin zwar nur selbstständig und kein Unternehmer mit Betrieb, hab von daher auch weniger Scherereien mit Steuerbehörden, aber eines hab ich noch nie verstanden bzw konnte ich noch nie leiden: dauerndes Selbstbemitleiden und Jammern wie schlecht es einem als Unternehmer doch geht, und da hat seeräuber durchaus Recht: wem es zuviel wird, der kann aufhören und einen angestellten Job annehmen (falls man überhaupt Teamfähig ist) oder seinen Betrieb in ein anderes Bundesland oder ins Ausland verlagern. Es passt nämlich nicht zusammen wenn man erst den großen Zampano und einen auf dicke Hose macht und dann anfängt zu jammern wie schlecht doch alles ist und wie wenig Geld für einen selbst übrig bleibt. Nur meine Meinung.
Och, wenn da was mehrfach neu berechnet wird und jedesmal mit den gleichen zahlen ein anderes ergebnis rauskommt, darf ich auch glauben, dass da einer würfelt....
dann ist es doch schön für dich, prüfe deine Steuerbescheide niemals und zahle "wie ein Mann", auch dann, wenn dieser Steuerbescheid an den Haaren herbeigezogen und jedweder Grundlage entbehrt. Wenn es dich doch glücklich macht...
Nur, erwarte ein solches Verhalten nicht von mir.
Möchte nicht wissen wieviele falsche Steuerbescheide ergehen und die Steuerpflichtigen zahlen brav.
Gruß Monti
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Nee Monti, ich lass das schon prüfen und zahl auch wahrscheinlich nicht zuviel, aber ich komm mit den Menschen in der Regel auch klar. Aber das was dir immer alles an Unrecht geschieht kann ich mir bei mir selbst nicht vorstellen, da hab ich schon den Verdacht dass es irgendwie bei der Kommunikation mit den Mitmenschen etwas danebengeht. Soviel Pech, Unglück und Elend kann ein Mensch allein ja fast gar nicht haben. Tut mir leid.
Eigentlich betrifft es diesmal nicht mich direkt, denn von meiner Seite ist alles ok (Wunder gibt es immer wieder!) Der falsche Steuerbescheid betrifft die nichtselbständige Tätigkeit meiner Frau, aber da wir zusammen veranlagt werden kommt's halt wieder auf mich zurück.
Gruß Monti
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Zephyr
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gelöscht
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Beiträge:
18.03.2015 17:49
#28 RE: Vorauszahlung und Unfähigkeit im Finanzamt
Zitat von Zephyr im Beitrag #7Monti, tröste Dich, Du bist nicht alleine:
Der Bescheid vom Donnerstag: Nachzahlung rund 8500 für 2013. Daraus resultierend höher Vorauszahlungen. Und obendrauf die "Gebührennote" des Steuerberaters, rund 1900,- , also mal eben über 10000 im Eimer .
Heute kam es dann ganz dick: Der Steuerberater hatte die Erklärung wie besprochen eingereicht, ich hatte die Firmenkasse zwischenzeitlich etwas geplündert, um genug Bares zu haben. Nun hat das Amt nach rekordverdächtiger Zeit den Bescheid erlassen :
Nix 8500, 22000 Euro innerhalb 4 Wochen zahlbar .Jippie, es gibt was zu holen !!! Da hat es die dann nichtmal mehr gestört, daß zwei Zinsbescheinigungen nicht im Original beigefügt waren , sonst eine Todsünde .
Im ersten Moment war ich etwas ungehalten, aber es ist nachvollziehbar. 2013 war das erste volle Jahr meiner Solaranlage. Dieses 2013 wurde jetzt bearbeitet, die Einkünfte waren so hoch, daß eine Nachzahlung von rund 10 000 fällig wird. Das ist ok. Dazu dann gleich mal eine Vorauszahlung für 2014 plus Soli macht 22 000.
Und das ist sogar richtig. Dennn auch diese "Vorauszahlung" habe ich ja in Form von Einkommen bereits 2014 vereinnahmt, ohne dafür Steuern abgeführt zu haban. Das wird nun sofort gemacht, da das Geld ja schon geflossenn ist und dieser Anteil dem Finanzamt legal zusteht. Dazu kommen dann ab Juli Quartalsvorauszahlungen von jeweils 3500,- für 2015. Alles korrekt, aber doch überraschend. In Summe immerhin rund 30000 weniger in der Kasse in diesem Jahr.
Es zeigt die Fehler und Grenzen eines intransparenten Systems auf, das ohne steuerberatende Berufe für den Steuerpflichtigen kaum zu durchschauen ist. Klar ist Geld geflossen, aber wer hält denn solche Summen vor?
Mir wäre ein System lieber, das von jedem eingehenden Euro erstmal 30 oder 40% abzieht und nachher ein paar Korrekturen verrechnet. Das wäre mir lieber, als immer mit solchen Eventualitäten und brutalen Schwankungen kalkulieren zu müssen.
Ich weß, daß jetzt wieder ein paar von "Gejammer auf hohem Niveau" reden werden. Aber darum geht es mir nicht. Gerechtfertigt, also gerne bezahlt. Was aber, wenn ich keine Reserven gehabt hätte und damit nicht gerechnet hätte? Über dieses System sollte man nachdenken, auch wenn man nicht unmittelbar betroffen ist.
Sehr schön die Situation beschrieben, dem ist fast nichts hinzuzufügen.
Auf meinen neu berechneten Steuerbescheid des FA warte ich indes immer noch.
Was aber, in deinem Beispiel, wenn zwar 2013 die "Gewinne" sprudelten, aber in den darauffolgenden Jahren das Gegenteil eintrat und mit einem dicken "Minus" endeten, dann schlägt die Forderung aus 2013 eventuell das "Standbein" weg.
Gruß Monti
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