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Dieses Thema hat 20 Antworten
und wurde 783 mal aufgerufen
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Seiten 1 | 2
Frielinger Offline



Beiträge: 965

27.01.2015 21:36
#16 RE: Europaweite Ausschreibung von Rollstühlen Antworten

Da ich ja schon häufig mit den Fragen rundum eine Rollstuhlversorgung befasst war und bin mal kurz meine unwesentliche Meinung dazu. Für die üblichen "AOK-Rollis", wie sie häufig für alte Menschen z.B in Altenheimen erforderlich sind, um die Mobilität in gewissem Maße aufrecht zu erhalten, werden nahezu astronomisch abenteuerliche Preise aufgerufen. Nepp übelster Sorte und daher für die europaweite Ausschreibung, um den Preis auf "Normalmaß" zu reduzieren durchaus abgemessen. Für die Anpassung von Rollis für eigenmobile Betroffene, die ständig selber fahren ist die europaweite Ausschreibung das pure Gift. Hier ist möglichst ortsnahe Versorgung von einem Sanitätshaus, das seinen Job wirklich versteht, von elementarer Bedeutung. Und dieses wirkliche Fachwissen ist nicht zwingend bei jedem örtlichen Sanitätshaus vorhanden. Daher sehe ich sowohl die eine Lösung(europaweit) als auch die andere Lösung (nur örtliche Versorgung) kritisch. Wirkliches Fachwissen ist daher zwingend erforderlich und leider nicht immer vorhanden. Den endgültig richtigen Weg haben wir auch noch nicht gefunden, aber wir kennen jetzt einige Sanitätshäuser und Werkstätten, die wissen was und wie es zu tun ist und können daher bei Bedarf den einen oder anderen Tipp für den norddeutschen Raum von uns zu geben

Schöne Grüße von der wilden Heide vom

Frielinger

gerry Offline




Beiträge: 3.995

28.01.2015 08:41
#17 RE: Europaweite Ausschreibung von Rollstühlen Antworten

Bei der Ausschreibung geht es nicht darum einen Rollstuhl zu kaufen.

Wenn jemanden einen Rollstuhl kaufen will, kann er das selbstverständlich da tun wo er will - das ist jedem selbst überlassen.
Bei der Ausschreibung geht es um die Rollstühle, die den Patienten von der Krankenkasse kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Den nur wenn die Kasse zahlen muss macht ja die Ausschreibung Sinn.

Und genau diese Rollstühle werden dann demnächst zentralisiert. Wie Du mit dem Patienten dahin kommst ist dann Dein Problem und wenn sie ihn verschicken kannst Du selbst sehen wie Du klar kommst, wenn er zu klein, zu groß, zu niedrig, zu hoch etc. ist.

Gruß Gerry



zzzz

Nisiboy Offline




Beiträge: 5.695

28.01.2015 09:08
#18 RE: Europaweite Ausschreibung von Rollstühlen Antworten

Dass man Rollstuhl und Rollstuhl unterschiedlich betrachten sollte, macht Sinn, die Erfahrung fehlt mir.
Was ich mir gut vorstellen könnte, ist, dass da im wirtschatlichen Leben in D Platz für eine eigene Branche ist. Sanitätshäuser gehen häufig einher mit Orthopädischen Einlagen machen usw. Dass das eine eigene Geschichte ist, kann ich irgendwie noch verstehen. Wenn man mitkriegt, wieviele Menschen mit Fußfehlstellungen unterwegs sind...

Aber wenn das so läuft, wie in unserer Apotheke, dass da eine Grundberatung über die Apotheke erfolgt und zweimal in der Woche (einmal vor- und einmal nachmittags) ein Rollstuhl-Spezi vor Ort ist, dann scheint mir das ein effizientes Modell zu sein. Und die Nachfrage ist sicherlich steigend.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein flächendeckendes Netz rechtfertigen würde.

Grüße aus dem Norden

Nisiboy

TR7T Offline



Beiträge: 367

28.01.2015 09:55
#19 RE: Europaweite Ausschreibung von Rollstühlen Antworten

Zitat von Nisiboy im Beitrag #14
Also da muss ich mich mal einmischen: Was Sanitätshäuser für Rollatoren und Rollstühle verlangen ist nicht nur teuer oder sehr teuer, sondern sehr, sehr sehr teuer.
Fall 1: Als ich mit unserem Nachbar los war, um mit ihm einen Rollator zu kaufen, waren wir in einem Sanitätshaus und haben ein Angebot bekommen für über 300,-. Dumm nur, dass exakt dasselbe Modell in der Apotheke! 129,- gekostet hat. Die Erklärungen über Handhabung usw. waren prima und für die Garantiebedingungen gleich. Natürlich haben wir den da gekauft.

Fall 2: Rollstuhl. Auch hier waren wir in der Situation, einen besorgen zu müssen, weil das Pflegeheim keinen stellt (ist eigentlich auch logisch und ok). Wie selbstverständlich kriegt man einen Zettel vom Heim vorgelegt, wo man bei dem Sanitätshaus, mit dem sie einen Vertrag haben, unter verschiedenen Modellen einen Rollstuhl aussuchen kann. Die Preise waren irgendwas zwischen riesig und gigantisch. Ok, vielleicht mit dem Service, dass der aufgebaut und angepasst geliefert wird, aber im Ernst: Ich habe für einen Bruchteil des Geldes, es war ungefaähr der Betrag, den die Krankenversicherung für eine Jahresmiete bezahlt hätte, einen tip-top nigelnagelneuen gekauft. Das Zusammenschrauben schafft jeder halbwegs erfahrene Ikea-Schrauber in einer halben Stunde und gut is.

Bei der Erinnerung an die Kosten für schlichte Verbrauchsmaterialien könnte ich immer noch an die Decke gehen (wie deren Preise...)
Aus meiner Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass diese Branche extrem davon profitiert, dass für viele der Kunden die Abrechnungsparameter überhaupt nicht transparent sind. Dass da die Krankenkassen mal nach Alternativen suchen, finde ich logisch und überfällig.
Vor allem, wenn man vergleicht, wie es in anderen Branchen aussieht.

Unser Krankenkassensystem ist einfach ein Riesenmist. Wenn das so funktionieren würde, wie alle anderen Versicherungen, d.h. ich nehme eine Leistung in Anspruch, bekomme eine Rechnung und reiche diese bei der Versicherung ein, dann sähe die Welt anders aus.



Sehr Richtig

In der Schweiz hat diese Branche eine Riesenlobby. Die Kosten in CH für solche "hilfsmittel" (wie Rollstühle, Hörgeräte, Verbrauchsmaterial etc.) betragen das doppelt oder sogar vielfaches was in DE verlangt wird. Es ist völlig unverständlich, dass diese Leistungen nicht nach den WTO-Regeln ausgeschrieben werden müssen. Das Problem der regionalen Verfügbarkeit kann über das Lastenheft (Leistungsbeschreibung) als KO-Kriterium gelöst werden.

Muck Offline




Beiträge: 8.502

28.01.2015 14:39
#20 RE: Europaweite Ausschreibung von Rollstühlen Antworten

Zitat von TR7T im Beitrag #19
In der Schweiz hat diese Branche eine Riesenlobby.

Nicht nur in der Schweiz, wie ma sieht.

Geld hat im Medizinbereich bisher keine Rolle gespielt. Also wurden für die Geräte Fantasiepreise verlangt und Jahrzehnte lang anstandslos bezahlt. Da aber die Krankenhauskosten explodieren, müssen die Kassen jetzt doch ein bissl aufs Geld schauen. Also holen sie sich dort was, wo es am offensichtlichsten verschwendet wird.

W 800 Heinz Offline




Beiträge: 340

28.01.2015 16:33
#21 RE: Europaweite Ausschreibung von Rollstühlen Antworten

Zitat
Geld hat im Medizinbereich bisher keine Rolle gespielt. Also wurden für die Geräte Fantasiepreise verlangt und Jahrzehnte lang anstandslos bezahlt. Da aber die Krankenhauskosten explodieren, müssen die Kassen jetzt doch ein bissl aufs Geld schauen. Also holen sie sich dort was, wo es am offensichtlichsten verschwendet wird.



Ich bin immer wieder erstaunt wie Leute die überhaupt keine Ahnung von der Reha Branche( nicht Medizintechnik für Krankenhäuser) haben hier sich profilieren müssen und so einen Schwachsinn verbreiten das einen schlecht wird.
Mit etwas Branchen Kenntnis könnte man wissen die AOK NO zum Beispiel für einen Rollator 74,90 bezahlt dieses ist eine Mietpauschale für 6 Jahre. Mit dieser Mietpauschale ist die Beratung,Anschaffung ca. 40,00 ,Lieferung, Einstellung und der Service sowie alle Rep. in den nächsten 6 Jahren abgegolten!!!!
So nun Du das sind ja furchtbare Phantasiepreise!!!!Damit wird man richtig reich und bei Rollstühlen sind die Preise nicht viel anders und auch die Versorgungszeiträume.

Danke Gerry du hast verstanden worum es geht.

Es geht hier nicht um irgend welche Polizeijacken sondern um die gute Versorgung von Kranken und Behinderten( Menschen) und nicht um irgendwelche tote Dinge!!!!

VG Heinz

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