Drosselklappensensor und Gangsensor. Beide beeinflussen die Zündung: Der Drosselklappensensor abhängig von der Stellung der Drosselklappe im Vergaser, der Gangsensor abhängig von den eingelegten Gängen 1 bis 3.
Der Drosselklappensensor sitzt am rechten Vergaser, auf dem Foto das schwarze Kunststoffteil, dass mit zwei Schrauben drehbar befestigt ist.
Der Drosselklappensensor ist ein Potentiometer.
Der Gangsensor ist ein Schalter mit vier Kontakten, über die durch die sich drehende Schaltwelle in Kontaktstift bewegt wird, der die entsprechenden Kontakte mit Masse verbindet.
Leider ist nicht bekannt, auf welche Weise genau diese Beeinflussung geschieht.
Bekannt ist, dass die Beeinflussung des Gangsensors dazu dient, die Abgaswerte während des EU-Messzyklus´ zur Ermittlung der Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte gering zu halten. Ein Erfahrungswert ist, dass es nicht nachteilig ist, den Gangsensor zu eliminieren. Dabei werden die den Gängen 1 bis 3 zugeordneten Kabel getrennt, das Signal für den Leerlauf muss weiter bestehen bleiben.
Grundsätzlich sollte der Drosselklappensensor ohne Notwendigkeit nicht ausgebaut werden, denn jeder Ausbau verändert seine Position, so dass er hinterher wieder mit Messwerkzeug einjustiert werden muss.
Der Drosselklappensensor wird bei eingeschalteter Zündung von der Zündbox mit 5 Volt beaufschlagt. Bei laufendem Motor muss die Ausgangsspannung des Drosselklappensensors im Leerlauf 0,9 bis 1.1 Volt betragen Bei ausgeschaltetem Motor und eingeschalteter Zündung muss die Ausgangsspannung am Drosselklappensensor bei vollständig geöffnetem Gasgriff 4,06 bis 4,26 Volt betragen.
Aufgrund von Erfahrungen und bekannten Kurven ähnlicher Motoren, insbesondere der Triumph Bonneville, kann man davon ausgehen, dass der Drosselklappensensor die Zündkurve im Teillastbereich auf Früh regelt, im Vollastbereich aber wieder zurück auf Spät nimmt.
Zündkurven abhängig von der Drosselklappenstellung Orange: Zündkurve bei 50% Drosselklappenöffnung Grün: Zündkurve bei 100% Drosselklappenöffnung
Durch einfaches Weglassen des Drosselklappensensors ist ein Wechsel zwischen den Zündkurven nicht mehr gewährleistet. Es ist auch nicht bekannt, wie die Zündbox reagiert, wenn sie gar kein Signal mehr vom Drosselklappensensor erhält.
Vermutlich wird die Zündbox bei defektem oder fehlendem Drosselklappensensor auf eine für den Motor möglichst „ungefährliche“ Zündkurve gehen, also eine Art Notlaufprogramm. Eine gesicherte Erkenntnis gibt es dazu aber nicht und auch von Kawasaki war dazu nichts zu erfahren
Man kann davon ausgehen, dass der Motor keinen Schaden nimmt, wenn er über den gesamten Bereich mit der Zündkurve für die vollständig geöffnete Drosselklappe läuft (grün in der Grafik). Im Teillastbereich steht dann jedoch nicht die volle Leistung zur Verfügung.
Ebenfalls kann man davon ausgehen, dass ein Motor, der auch im Vollastbereich mit der Frühzündungskurve der nur teilweise geöffneten Drosselklappe (orange) betrieben wird, Schaden durch Überhitzung nimmt.
Beim Einbau anderer Vergaser, z.B. beim Umbau auf Flachschiebervergaser, sollte man daher entweder eine Möglichkeit finden, den Drosselklappensensor wieder am Vergaser anzubauen (was nicht ganz einfach ist) oder ihn angeschlossen lassen und z.B. unter der Sitzbank verstauen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Verstellung auf der Stellung „vollständig geöffnet“ fixiert wird.
Nachteil ist jedoch, dass so der Motor beim Starten zurückschlagen kann, was den Freilauf des E-Starters belastet.