in einem anderen Forum geht es zur Zeit heftig ab mit der Erklärung für ein Phänomen der Flußschiffahrt. Da werden heftigst Argumente ausgetauscht - allerdings noch halbwegs in aller Freundschaft.
Also frag ich doch mal hier so zum Einstimmen :
Wenn ich ein Schiff mit abgestelltem Antrieb auf einen Fluß stelle, was macht es ?
Treibt es einfach nur mit der Strömung stromab?
Treibt es langsamer, als der Fluß ?
Treibt es schneller, als der Fluß ?
Und wenn ja, warum ?
Serpels vor, noch ein Tor, ich bin gespannt, ob sich das hier auch so ausdehnt.
Oder man nehme einen Raddampfer ohne Maschine, befestige das eine Ende eines Seiles an der Räderwelle, das andere in größerer Entfernung am Ufer des Flusslaufes.
Der Effekt ist frappierend.
Gruß, Caboose
. Das ist ja das Übel: Jeder schließt von sich auf andere und beachtet dabei nicht, daß es auch anständige Menschen gibt!
Das Schiff wird so lange beschleunigt, bis die Summe der Strömungwiderstände gegenüber Wasser sowie Luft der Hangabtriebskraft entspricht. Da der Luftwiderstand in der Regel deutlich kleiner sein dürfte als die Hangabtriebskraft, verbleibt mithin dem Wasser die Aufgabe, das Schiff zu bremsen, damit es nicht irgendwann halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht. Bei vernachlässigbarem Luftwiderstand ist das Schiff somit immer schneller als die Strömung.
Zitat von Pit aus Detmold im Beitrag #3@ Caboose: hat da wer auch Martin Gardner im Bücherschrank stehen?
Der sagt mir nun nichts, abgesehen davon, dass ich gerade nach ihm ,gegurgelt' habe.
Mein Sohn hatte einmal solch ein Modell gebaut. Es sah einfach verblüffend aus, wie das Schiffsmodell auf einem Bach recht flott gegen die Strömung fuhr.
Gruß, Caboose
. Das ist ja das Übel: Jeder schließt von sich auf andere und beachtet dabei nicht, daß es auch anständige Menschen gibt!
Na denn, es ging um die Frage, wie die alten Rheinschiffer ihre Schiffe gesteuert haben, wenn sie stromab fuhren. Rauf gings mit Pferden an Treidelpfaden, runter gings mit dem sog. "kalten Druck". Es war damals billiger, Kohle aus dem Saarland ins Rheinland zu schaffen, als sie aus dem Ruhrgebiet stromauf zu bewegen.
Aus den Berichten liest man, daß die unbeladenen Schiffe kaum steuerbar waren, während die beladenen dem Ruder brauchbar folgten.
Zitat von Wännä im Beitrag #9Aus den Berichten liest man, daß die unbeladenen Schiffe kaum steuerbar waren, während die beladenen dem Ruder brauchbar folgten.
Genau. Weil sie mit Ladung schwerer sind als ohne und sich damit das Kräftegleichgewicht erst bei höherer Relativgeschwindigkeit einstellt.
Zitat von Serpel im Beitrag #5Das Schiff wird so lange beschleunigt, bis die Summe der Strömungwiderstände gegenüber Wasser sowie Luft der Hangabtriebskraft entspricht.
Ich würd mal sagen, erst gilt die Trägheit der Masse beim Beschleunigen. Heißt das Schiff ist zu Beginn langsamer als der Fluss.
Dann gleicht sich das an und beide sind gleich schnell.
Schließlich wird die Masse des Schiffes für eine kurze Zeit sogar schneller als der Fluss (so gefühlt als Auswirkung der Trägheit der Masse, die beim Beschleunigen wie ein Gummiband wirkt).
Dann werden die Reibungskräfte das Schiff ausbremsen. Es wird dabei wieder so schnell wie der Fluss, dann langsamer (Gummibandeffekt) und
Zitat von Serpel im Beitrag #5Das Schiff wird so lange beschleunigt, bis die Summe der Strömungwiderstände gegenüber Wasser sowie Luft der Hangabtriebskraft entspricht.
Aso! Und was hat das jetzt mitm Gewitter zu tun? Wenn da nämlich der Blitz einschlägt, liegt alles in Schutt und Asche!
wenn flüsse überall gleich schnell währen, wäre es so ... aber da flüsse ohne betoniertes flussbett mal tiefer und mal flacher, mal breiter mal schmaler sind, mal lange zeit fast geradeaus und mal in kurven, mal steileres gelände und mal große ebenen durchlaufen gibt es eigentlich keinen fluss mit konstanter geschwindigkeit. im durchschnitt wird ein treibendes boot knapp über fließgeschwindigkeit unterwegs sein, momentan kann es aber auch erheblich langsamer oder schneller sein.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. fuck you NSA