Zitat Aber auf Dauer himmelst du doch damit das Getriebe!
Wo hingegen ein ein Schaltautomat für wenige Millisekunden die Zündung unterbricht und dadurch die Last von den Zahnrädern genommen wird.
Ne, keine Angst. Die Kunst ist, dass die Drehzahlen angepasst werden, entweder durch minimales Warten oder durch etwas Gas geben. Wenn die beiden Zahnräder nahezu gleich drehen, flutschen die Gänge auch ohne Kupplung rein. Rauf geht das erst mal besser als runter - es geht aber grundsätzlich in beide Richtungen. Kaputt geht da so schnell nix, selbst wenn es mal fürchterlich kratscht, reiben nur die Mitnehmer der Räder seitlich aneinander. Hört sich schlimmer an, als es ist. Die Last wird auch schon durch das Gaswegnehmen weggenommen. Das ist genau der gleiche Effekt: Der motorseitige Vortrieb bleibt aus - das Getriebe wird schaltbar.
Zitat 2. Manchmal gibt es vor roten Ampeln große Supermarktparkplätze oder Firmengelände, wo man während der Rotphase im ersten Gang Warteschleifen drehen kann.
Geil !
Also in den Bergen gibt es aber auch eindeutig zu viele rote Ampeln! Ich war ja auch kürzlich in Helvetia mit dem Auto und habe gestaunt, wie viele Baustellen auf den Bergstraßen sind.
Aber mal technisch jetzt, kann man die BMW überhaupt anlassen, wenn ein Gang drin ist ?
Bei einem PKW bzw. dem Getriebe meiner Zündapp leuchtet mir das mitm Drehzahl anpassen ein, da ja "1. Gang - Leerlauf - 2. Gang - Leerlauf - 3. Gang ... usw." geschalten wird.
Bei den meisten Motorrädern hat man aber doch nur zwischen ersten und zweitem Gang einen Leerlauf, also "1. Gang - Leerlauf - 2. Gang - 3. Gang - 4, Gang usw.". Wie soll man in diesem Fall die Drehzahl ohne Kupplung anpassen? o.O
so ist das nicht. Prinzipiell muß zwischen jeden Gängen ein Leerlauf sein, sonst würde beim Schalten das Getriebe blockieren.
Die andere Sache ist, daß sich dieser Leerlauf nicht rasten läßt und die Schaltwalze entweder in die eine Richtung ganz durchgeht oder eben wieder zurück. Das ist so gewollt, damit kein Gang "halb" drin ist und die Belastungen der Schaltklauen auf zu kleine Flächen verteilt werden.
Aber dennoch gibt während des Umschaltens einen kurzen Moment, in dem sich das Getriebe im Leerlauf befindet. Und diesen kurzen Moment zu nutzen - das ist die Kunst.
Von einer echten Drehzahlanpassung im Sinne von Zwischengas kann man dabei auch nicht sprechen. Kritisch ist, in der Phase des Schaltvorganges die Kupplung noch mal wieder loslassen und mit Gas irgendwelche Drehzahlen vorgeben. Der Moment ist sehr kurz und die Gefahr hoch, einen richtigen Getrieberatscher zu erzeugen.
Der Trick vom klacklosen Hochschalten liegt einfach in der Ausnutzung der Ruckdämpfer im Antriebsstrang, die man mit der richtigen Reihenfolge dazu bekommt, die Getriebewelle quasie in ihrer Drehzahl "zurückzuwerfen", so daß der nächste Gang geräuschlos oder geräuscharm reingeht.
Dazu läßt man noch ein ganz klein bißchen Last anliegen beim Trennen der Kupplung und hat den Fuß schon am Hebel. Sobald die Welle zurückgefedert ist, klappt der Gang rum und es paßt - sogar mit eingekuppeltem Motor, was bei der BMW-Speedshift eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.
Nach einiger Übung kann man sich dann an das Runterschalten wagen und während der Betätigung einen kurzen Gasstoß erzeugen. Dazu muß man aber die Reaktion des Motors genau kennen und dieser muß auch brav mitspielen. Verschluckt er sich, gibt es dabei einen Megaklack !
Zitat von Wännä im Beitrag #18Also in den Bergen gibt es aber auch eindeutig zu viele rote Ampeln! Ich war ja auch kürzlich in Helvetia mit dem Auto und habe gestaunt, wie viele Baustellen auf den Bergstraßen sind.
Aber mal technisch jetzt, kann man die BMW überhaupt anlassen, wenn ein Gang drin ist ?
Moin Wännä,
was den meisten Flachländern nicht bekannt ist: die Berge arbeiten, und das nicht zu knapp. Deswegen ist es um ein Vielfaches aufwändiger, Gebirgsstraßen in Schuss zu halten. Da muss praktisch permanent gebaut werden, um mit den Bewegungen der Berge einigermaßen mitzuhalten. Da wir in Graubünden relativ wenige Einwohner sind mit einem vergleichsweise langen Straßennetz, sind bei uns die Straßenverkehrssteuern deutlich höher als in tiefer gelegenen Kantonen.
Starten mit eingelegtem Gang hab ich natürlich versucht. Allerdings nur einmal - die Geräuschkulisse und das Gehoppel waren derart unerträglich, dass ich den Startknopf ganz schnell wieder losgelassen habe. Außerdem kann gut sein, dass nach wenigen Umdrehungen die Elektronik ohnehin abgestellt hat. Kann ich aber nicht genau sagen, ging alles so schnell, und einen zweiten Versuch wollte ich nicht wagen.
Zitat von Wännä im Beitrag #20Nach einiger Übung kann man sich dann an das Runterschalten wagen und während der Betätigung einen kurzen Gasstoß erzeugen. Dazu muß man aber die Reaktion des Motors genau kennen und dieser muß auch brav mitspielen. Verschluckt er sich, gibt es dabei einen Megaklack !
Mit kurzem Gasstoß hab ich zuerst auch versucht. Ist allerdings unzuverlässig, da man den nicht wirklich dosieren kann. Viel besser und einfacher ist, wie ich weiter oben beschrieben habe: Antriebsstrang mit Gas unter leichtem Zug halten, Schalthebel mit leichtem Druck im Fuß vorbelasten, Gas langsam schließen. In dem Moment, wo der Antriebsstrang ohne Last ist, flutscht der nächste Gang automatisch rein, egal ob rauf oder runter. Mit mehr und mehr Übung geht das immer schneller und trotzdem relativ geschmeidig. Sogar Runterschalten funktioniert zunehmend ruckfrei.
Mit Kupplung fährt sich’s trotzdem angenehmer - diese Erfahrung hab ich heute gemacht:
Bald zwanzig Jahre in der Schweiz, aber die Geschäftsleute hier verblüffen mich immer noch. Anruf heute Morgen um neun bei Stucki in Schmerikon, meinem Freundlichen: "Fritz, geschd isch dä Kupplungszug grisse, häsch Ersatz?" "Chlar, wenn chusch?" "In zwoi Schdund, wenn des basst!?" "Bis späteschdens zwölfi, ok."
Um zehn vor zwölf kam ich mit der Maschine die Straße hochgeschoben, und der Chef eilte mir persönlich entgegen, um mit anzupacken. Der Kreisel nach der Autobahnabfahrt war zu stark frequentiert gewesen, und ich hatte die Maschine abgewürgt. Rein in die Werkstatt und "zack", fingen die schon zu schrauben an. Wow! Nach drei Viertel Stunden hatte ich das Motorrad zurück - mit frischem Hinterradpneu, der ohnehin fällig gewesen war. Die gebrochene Rückholfeder am Ausrückhebel wurde bei der Gelegenheit ebenso gemacht wie die Bremse entlüftet, die Kette geschmiert und der Gasgriff neu justiert und gängig gemacht. Und das alles zu einem bemerkenswert fairen Preis. Das nenn ich Service!
Hi, Ich habe für solche Fälle immer ein Ersatzzug und Schraubnippelset dabei. Damit konnte ich unterwegs schonmal einer liegengebliebenen Zephyrfahrerin helfen.
Zitat Obwohl ich weiß, dass ich’s sicher nicht tu, aber das wäre für die Zukunft eine lohnenswerte Anschaffung.
Seltsam: Das hatte ich mir vor ein paar Tagen auch vorgenommen. Drei Gaszüge besorgen, für jeden Hobel einen. Man weiß ja nie, wann bzw. wo man ihn braucht. Bei der Honda mit 25 Jahren auf'm Buckel wäre der Zug als erster fällig. Rein theoretisch.
Zitat von Serpel im Beitrag #24 die Kette geschmiert
Und auch gespannt?
Wie lange hält eigentlich so ein Kupplungszug? Bei deinem Mototrrad weiß ich, dass es 30.000 Kilometer runter hat und nun ist der Zug hin. Meine W hat irgendwas über 60.000 Kilometer hinter sich und noch den ersten Kupplungszug. Ist das Zufall? Spielt das ständige Reinigen mit der Waschlanze tatsächlich eine Rolle. Gibt es was, das "in die Hülse" des Zugs gelangen kann und ihn so nach und nach aufschrabbelt?
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