Hallo zusammen, seit ich meine W im Stand umgeschmissen habe ist der Lenker leicht verbogen. Viel schlimmer ist aber das: Wenn ich den Lenker loslasse, will die Maschine stark nach links. Dachte zuerst, dies sei wegen der abgefahrenen Reifen. Hat sich aber mit den neuen Heidenau nicht verbessert. Kann sich die Gabel verbogen haben beim kippen und kann ich das irgendwie ohne Spezialwerkzeug messen? Gruss!
verbogen glaube ich nicht, eher wie Du schon schrubst, verzogen.
Mach mal die Schauben der Gabelstandrohrklemmung an der OBEREN Gabelbrücke lose, nimm die W vom Hauptständer runter und feder die Gabel ein paar mal durch. Also nach vorne schieben und die Bremse ziehen, so das die Gabel einfedert. Wieder Aufbocken, Schrauben festziehen, probefahren und wieder berichten.
Ist schon klar Buggy, ich wollte nur verhindern, daß Dani zuviel auf einmal losschraubt. Gabelbrückenschrauben oben und unten auf einmal lösen könnte u. U. ein klitzekleines Problem hervorrufen.
werd das in nachher gleich mal in der werkstatt machen. jetzt doofe frage: was ist den genau mit der unteren gabelbrücke? resp. was ich nicht verstehe. wenn ich z.b. die gabelholme ausbaue und dann wieder alles zusammen klopfe. wie zentriert sich den alles schön mittig? geht ja nicht erst die gabelholme ungefähr in der richtigen flucht fixieren und dann soll spräter die vorderradachse genau zentriert passend durgeschoben werden können. fragen über fragen.
Aber - ich besitze ein äußerst sensibles Wahrnehmungsvermögen, wenn es um den Geradeauslauf eines Motorrads geht. Deswegen kann ich dich gut verstehen, dass du das wieder zu 100% in Ordnung bekommen möchtest.
Folgende zwei Geschichten:
1. Meinen Scrambler legte ich zum ersten Mal (aus einer dummen Laune heraus) am Flüela ab. In einer Linkskurve schmierte das Vorderrad weg und die Maschine legte sich mehr oder weniger sanft zur Seite ab. Sichtbar krumm war im wesentlichen nur der Lenker, aber die Maschine zog zum Gotterbarmen schief. Da gab’s nur eins: Fachmännische Reparatur beim Freundlichen. Und man glaubt es nicht: Nicht nur die Holme waren leicht verzogen, auch die Radachse war krumm. Obwohl es beim Sturz keine Feindberührung gab. Nachdem diese Teile durch Neuteile ersetzt waren, lief das Motorrad wieder wie neu. Insbesondere auch freihändig geradeaus.
2. Kurz darauf legte ich ihn erneut auf der Ligurischen Grenzkammstraße ab (wegen Erschöpfung) - nicht schneller als 20 km/h und wieder ohne Aufprall auf ein Hindernis. Wieder war der Lenker verbogen und wieder zog die Kiste schief. Allerdings nur ganz unmerklich, so dass die in der Werkstatt meinten, das sein normal. Mich störte das seither beim Fahren aber ganz gewaltig (man kann sich in so was richtig rein steigern), und ich weiß, dass nur eine erneute Zerlegung und eine penible Vermessung der einzelnen Teile den durchschlagenden Erfolg gebracht hätte.
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn du wirklich an einer vollständigen Behebung des Schadens interessiert bist, wird du nicht umhin kommen, die Gabel in ihre Bestandteile zu zerlegen und diese zu vermessen (Holme über plane Unterlage rollen und so weiter). Und vergiss das Lenkkopflager nicht, das kann auch ne Macke abbekommen haben.
Gruß Serpel
PS. Zu deiner Frage: Wenn du die Teile in korrekter Reihenfolge zusammenschraubst, müsste sich das eigentlich von selbst "zentrieren", schließlich haben die Klemmungen null Toleranz. Verspannungen müssen dabei natürlich ausgeschlossen werden.
wenn du alles einschliesslich der unteren gabelholme loest, dann rauscht die maschine natuerlich vorne in die knie bzw., mit hauptstaender und hinten gewicht drauf, rutschen dir die gabelholme raus, logisch. wenn du alles bis auf die untere gabelbruecke lockerst, dann stellt die untere gabelbruecke sicher, dass die gabelholme in der richtigen laenge fixiert bleiben, das ganze ist aber nachgiebig genug, dass du die stellung der gabel richten kannst.
hmm ok das hab ich nun verstanden. aber folgendes übertriebenes beispiel:
ich bau den linken gabelholm mit dem achsenauge leicht nach vorn ein, den rechten mit achsen auge nach hinten. nun will ich die achs durchstecken...geht logisch nicht, den zuvor sollte man laut anleitung ja die gabelholme mittels klemmung fixieren. wie wird die vorderachse VOR dem einbau des rades richtig zentriert?
Ob die Gabel verzogen ist, kann mann relativ einfach feststellen. Schau von der Seite auf die Gabelholme und Du kannst visuell sehen, ob die Rohre parallel zueinander stehen. Wenn ja, liegt das Übel wo andeers. Wenn nein, dann löse die obere oder die untere Gabelbrücke und noch die Achse. Nun kannst Du mit etwas Kraftaufwand am Rad, Motorrad auf Mittelständer, die Standrohre wieder ausrichten. Ich habs immer so gemacht und es hat immer funktioniert. Wenn diese Massnahme nicht funktiniert, dann sind die Standrohre verzogen oder eine bzw. beide Gabelbrücken verzogen. Es ist unter Umständen hilfreich, wenn jemand dabei auf dem Krad sitzt.
ich habe vorhin die obere Gabelklemmung und den Kotflügel gelöst. Dann eingefedert wie oben beschrieben. Bisschen besser aber noch nicht weg. Zieht immer noch nach links beim Freihandfahren.
Versuche es am abend nochmal mit zusätzlich gelöster Achse.
@3-Rad , das tut mir Leid. Nein ich bin sehr froh um Eure Hilfe. Ich möchte nur lernen und besser verstehen, darum meine Fragerei. Was ich eben abgesehen vom Problem nicht verstehe ist, wie die Flucht der Radachse eingestellt wird. Die Gabelholme sind doch frei drehbar in der Klemmung. Trotzdem muss man die Holme mit der Klemmung festziehen BEVOR man das Vorderrad einbaut. Ich hab da einen riesen Knopf.
Die Achse selbst würde ich garnicht lösen, sondern nur die beiden Achsklemmungen ... dann Vorderrad zwischen die Beine und Lenker kräftig nach links/rechts einlenken ... wieder auf Mitte ausrichten und mehrmals kräftig einfedern. Wenn nach dem Festziehen aller Schrauben dann immer noch was schief zieht ist (mind.)ein Teil dauerhaft verzogen.