ok, dann mal erst punkt 1: gabel noch drin, laeuft aber immer noch aus der spur:
motorrad aufbocken, und dann kommt die gute alte dachlatte ins spiel. die wird seitlich ans hinterrad angelegt (und mit spanngummi fixiert), so dass sie vorn neben dem vorderrad raussteht. dann wird der lenker so ausgerichtet, dass beide enden der oberen gabelbruecke gleich weit vom tank entfernt sind. anschliessend wird der abstand zwischen dachlatte und vorderrad an beiden latte-rad-schnittpunkten gemessen.
nu wird das ganze auf der anderen seite auch nochmal produziert, wobei die dachlatte vor dem anlegen um 180 grad um die laengsachse gedreht* wird. damit kannst du verlaessliche messwerte bekommen, selbst wenn die dachlatte krumm ist.
und nun kuckst du dir deine messergebnisse an: links vorne 24mm abstand, hinten 32mm / rechts vorne 32mm, hinten 24mm: geradeauslauf weicht nach links ab.
links vorne 24mm abstand, hinten 32mm / rechts vorne 24mm, hinten 32mm: dachlatte ist krumm, aber geradeauslauf ist ok.
links vorne 14mm abstand, hinten 14mm / rechts vorne 24mm, hinten 24mm: geradeauslauf ist zwar da, aber hinterrad und vorderrad sind nicht in einer flucht.
(* zum verdeutlichen: mal dir vorn auf die stirnflaeche der dachlatte einen kleinen pfeil. wenn du den pfeil beim anlegen immer zum motorrad hin zeigen laesst, dann passts)
Das ist natuerlich eine hinterhofmethode, die keine akkuratesse auf den hundertstel millimeter zulaesst, aber fuer den hausgebrauch langt es. es haengt aber von eingermassen sauberem arbeiten ab. vor allem vor allen messungen am rad nochmal abchecken, dass die gabelbruecke noch links und rechts denselben abstand vom tank hat.
Zitat Die Gabelholme sind doch frei drehbar in der Klemmung. Trotzdem muss man die Holme mit der Klemmung festziehen BEVOR man das Vorderrad einbaut. Ich hab da einen riesen Knopf.
Der untere Teil der Gabelholme ist nicht starr mit den oberen verbunden, so das du diese beim einstecken der Achse frei drehen kannst.
den einen gabelholm in die gabelbruecken, eingermassen ausrichten und an einer der beiden gabelbruecken fixieren (aber nicht anknallen), den anderen ebenso. achse reinstecken und gabelholm so weit wie mit augenmass moeglich ausrichten, dass die achse auf den anderen gabelholm zeigt. auf der anderen seite dasselbe, so dass die achse sich ohne widerstand vollstaendig einfuehren laesst. das ist schon mal die halbe miete, aber trotzdem mal seitlich draufschauen, ob die beiden holme in einer flucht sind. wenn sie nach unten sichtlich nicht in einer flucht sind, gibt es eigentlich nur zwei moeglichkeiten: die beiden gabelbruecken sind gegeneinander verdreht oder eins bzw beide gabelrohre sind verbogen. der sitz der gabelbruecken laesst sich mit einer holzplatte ueberpruefen (soweit das gesamte lampengeraffel ab ist und die lampenhalter nach hinten gedreht sind): alle vier enden der gabelbruecken muessen am brett anliegen.
wenn das der fall ist und trotzdem die abweichung in der flucht sichtbar ist, dann sollten tatsaechlich die holme vermessen werden. (aber nachdem du die holme sowieso schon draussen hattest, hast du die natuerlich schon vor der ganzen aktion mal ueber den kuechentisch gerollert, um sicherzustellen, dass sie grad sind)
alles auf blick hin grad? dann das rad rein, und dann wie oben bei punkt 1 weitermachen. wie gesagt, fuer den hinterhofschlosser langts, und wem das zu ungenau ist, fuer den bleibt ja noch die werkstatt des vertrauens.
Mir wurde auch schon mal eine mit Umfaller angeboten.
Auspuff, Raste, Motordeckel und Bremshebel verkratzt. Stellte sich das raus, das der Umfaller bei Tempo 50 war. Als Unfall ließ der Herr das nicht gelten, da ja kein anderer Verkehrsteilnehmer beteiligt war.
Der Kauf ist dann auch nicht zustande gekommen und seit einem Jahr wird sie immer mal wieder für einen unverschämten Preis angeboten.
Um das noch mal klarzustellen: Wenn die Gabel nur etwas in sich verdreht ist und nichts krumm oder verzogen, läuft das Motorrad immer noch freihändig einwandfrei geradeaus, nur der Lenker steht schief. Das richtet man mit der Friedo-Methode. Zieht das Motorrad aber beim Freihändigfahren zu einer Seite, ist etwas krumm. Das stellt man mit der ManxMinx-Methode fest. Ein schief eingebautes Hinterrad bewirkt aber auch schon, das das Motorrad nach einer Seite zieht. Das sollte also zuerst mal stimmen.
Zitat gibt es noch so einen trick für das "schräg" eingebaute hinterrad?
hat der martin ja schon beantwortet
toi toi!
und immer die arbeitsschrittfolge beachten: 1. werkzeug zurechtlegen, telefon aus, familie verbannen. 2. denken 3. mit bedacht und ohne eile arbeiten 4. alles nochmal checken 5. werkzeug wegraeumen 6. werk anschauen 7. freuen