Tagsüber ist es fast zu heiß für längere Touren mit dem Mopped. Also besser früh losfahren, wenn es noch schön kühl ist. Und da nachts momentan alle Fenster und Türen hier offen sind, damit das Häuschen etwas abkühlen kann, wurde ich - für meine Zeit etwas zu früh - von unserem Hund geweckt. Morgenstund ... Wieder mal Kaiserwetter ohne eine Wolke am Himmel, und ich war in diesem Jahr noch nicht die endgeile Valvestino-Strecke gefahren. Also nix wie los! Diesmal ohne Navi, da es nur zwei Abzweigungen zu merken gab. Die Kurven rauf von Gargnano nach Navazzo sind vom Allerfeinsten! Aber da diese Straße gut ausgebaut ist, hab ich wieder die XBR genommen. Mit der Estrella wär's dann vielleicht doch etwas zu gemütlich geworden. Am Valvestino-Staudamm wird immer ein kleines Päuschen eingelegt. Da ist immer jemand zu schnacken. Diesmal zwei Radler, die von Landeck zum Lago unterwegs waren. Mit Gepäck. Aber wirklich nur 'Handgepäck'! Anschließend zwei Yamaheizer mit fetten 1300er Hobeln. Wie alt ist die denn, wollten sie wissen. Auf meine ehrliche Antwort (25) meinten sie, die sieht aber älter aus. Macht nix! Herrlich gings - wie immer - am Stausee entlang, der endlich etwas mehr Wasser führt als in den Vorjahren. Hier hätte man sich über die Fluten in Deutschland gefreut! Da geht noch einiges mehr rein. Kurz hinter dem Bollone-Gasthaus gehts rechts ab nach Turano und von dort weiter nach Persone. Herrliches Knattern ohne jeden Verkehr. Gleich am Ortseingang von Persone sehe ich den Abzweig, den ich mir vorgenommen habe. Neuland! Ich will versuchen, ob ich von dort nach Magasa komme, obwohl die Strecke auf der Karte eher für Mountain-Bikes oder Crosser taugt.
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Das Sträßchen schraubt sich bergauf, und Gegenverkehr gibts zum Glück keinen. Etwas holprig wirds, als ein bergseitiger Bach in etwa acht schmalen Rinnen (da wurde der Asphalt bzw. Beton unterbrochen, jeweils vielleicht 15 cm breit) auf die Talseite geführt wird. Oben gibts ein kleines Hochplateua mit Weiden und einzelnen Gehöften. Dafür hört der Asphalt bzw. Beton auf. Und ich muss mich zwischen zwei Wegen entscheiden.
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Da ich kein sehr entscheidungsfreudiger Mensch bin und die Einsamkeit der Landschaft mich beeindruckt, pausiere ich an einer Bank und hole die Karte raus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer der beiden Wege mich nach Magasa führt. Theoretisch müsste es der obere sein, während der andere nach Turano zurückführt. (?) Die bilder bringen es nicht so rüber, aber ich trau mich nicht, einen der beiden Wege einzuschlagen und drehe um. Kein Problem, denn von Persone geht ein feines Sträßchen nach Capovalle, das ich noch nicht gefahren bin.
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Und jetzt gibts was für die niederen Triebe hier. Ich weiß, dass Schadenfreude die größte Freude ist. Hinter Persone erwische ich einen kurzen Blick auf ein Straßendetail, das ich gern ablichten möchte. Das muss ein Stück der Strecke Capovalle-Lago di Valvestino sein.
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Also in die Eisen, an den Rand, Gang, Seitenständer, absteigen, ein paar Meter zurückgehen und fotografieren. Und in der Zeit, wo ich auf'n Auslöser drücke legt sich die XBR auf die Leitplanke. Der Scheißßßßßßßßß-Klapp-Seitenständer mal wieder! Manno! Und Lenker mit Kupplungshebel sowie weiterem Gedöns verhaken sich gründlich mit der Leitplanke. Bombenfest! Und ich höre mehrmals eine Frauenstimme: Is O.K.? Aber ich sehe niemanden. Nirgends. Mit roher Kraft allein ist die Maschine nicht zu lösen. Und Hilfe kommt auch keine. Schließlich gelingt es mir, sie etwas zurückzuziehen und gleichzeitig aufzurichten. Fragt mich nicht, woher ich Hering die Kraft genommen habe. Aber sie stand wieder und hatte anscheinend auch keine Blessuren.
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In Capovalle durfte ich dann sehen, wer gewinnt, wenn ein SUV und ein Kleinwagen sich treffen. Der Kleinwagen sah übel aus. Ich konnte mich zwischen den Kontrahenten durchschlängeln. Ein Foto wollte ich nicht unbedingt machen. Es ging zurück, und diesmal gabs auch zwei Bilder vom Lago di Valvestino. Ohne gehts nicht. Aber für wirklich schöne Bilder ist diese Mittagszeit nicht geeignet.
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Tja, das wars dann schon fast. Viele Motorradfahrer, auch viele Biker unterwegs. Die Strecke nach Gargnano runter ist natürlich nicht ganz so schön wie bergauf. Für den genialen Blick auf Gargnano hat man fahrenderweise leider keine Zeit. Außerdem ziehts mich zum See, denn ich hab Badesachen dabei und will noch schwimmen gehen, nachdem ich gestern festgestellt hatte, dass der See nicht mehr so eisig ist wie vor wenigen Wochen. Deshalb halte ich an einer sehr schönen Ecke des Sees, Al Pra, dem feinsten Nordwindplätzchen für Surfer. Die Limonaia hat man wieder aufgebaut /restauriert. Vor wenigen Jahren war das eine Ruine. Un dextra für den Maggi hab ich die beiden letzten Bilder per Fotoshop geradegerückt. An den Pinien kann man sich ja (leider) sehr gut orientieren. Geschwommen bin ich dann allerdings erst in Campione, warum auch immer. Schön wars!
Zufriedene grüße
Soulie
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Inzwischen hab ich auf meiner Lieblingskarte nachgesehen und festgestellt, dass beide Wege ins Nirwana führen. Gut, dass ich umgedreht war. Nach einer Bergprüfung stand mir nicht der Sinn. Aber die Krönung der Tour kam einen Tag später, als ich, diesmal aus einer ganz anderen Richtung gekommen, wieder am Valvestino-Stausee vorbeikam und dort einen jungen Italiener mit einem alten Mopped (Gilera Saturno Sport Baujahr 1951) traf. Mit dem bin ich dann nach einem Schwätzchen und ein paar obligatorischen Fotos nach Gargnano geknattert, und diese Fahrt war unvergesslich! Der ungefilterte Klang des alten Eintopfs war einfach göttlich!
Zitat von Soulie im Beitrag #8Aber die Krönung der Tour kam einen Tag später, als ich, diesmal aus einer ganz anderen Richtung gekommen, wieder am Valvestino-Stausee vorbeikam und dort einen jungen Italiener mit einem alten Mopped (Gilera Saturno Sport Baujahr 1951) traf. Mit dem bin ich dann nach einem Schwätzchen und ein paar obligatorischen Fotos nach Gargnano geknattert, und diese Fahrt war unvergesslich! Der ungefilterte Klang des alten Eintopfs war einfach göttlich!
Bella Italia!
Und der Typ hieß Gabriele und kam aus Brescia, gell?!