ich plane, im Juni eine Alpentour zu machen. Im Juni, um dem Urlaubsstau in den Alpen zu entgehen. Urlausbtechnisch heißt das aber, dass mir höchsten 5 Tage zur Verfügung stehen. Abfahrt: Bonn. In Konstanz (Bodensee) ist wegen "gesellschaftlicher Verpflichtungen" auf der Hin- und Rückfahrt jeweils eine Übernachtung angesagt. Ich plane deshalb, zumindest die Rückfahrt Konstanz - Bonn auf der Autobahn abzureißen. Mir bleiben also rund 3 Tage für eine Alpentour, beginnend und endend in Konstanz. Ich wär' für Tipps sehr dankbar, was sich da routentechnisch anbietet.
Auf der Wunschliste stehen: Auch mal ein richtig "hoher Berg", Kurven!, dolle Landschaft, aber auch keine zu langen Transferstrecken dahin, nur um den EINEN Pass mal befahren zu haben. Übernachtungen will ich spontan herbergsvatermäßig angehen. Es sollte Zeit bleiben, auch mal an einer Stelle für ne viertel Stunde mit offenem Mund den grandiosen Blick zu genießen. Ansonsten, früh raus und nicht zu spät mit der Herbergssuche anfangen. Sind 350 km/Tag dann realistisch?
Du wirst in der Schweiz in kurvenreichen Bergstrecken erfahrungsgemäß bei flotter Fahrt mit der W einen Schnitt von 55km/h schaffen. Das wären dann also ca. 6,5 Stunden reine Fahrtzeit am Tag. Natürlich ist das zu schaffen, bei entsprechender Kondition. Wenn du dir aber mal was anschauen willst, solltest du eher 250 bis 280 km einplanen.
dein Vorhaben hängt ganz vom Wetter ab. An erster Stelle wichtig, sich auf nichts zu versteifen. Wenn grad Staffeln von Kaltfronten übers Land ziehen, sollte die innere Flexibilität da sein, die Übung einfach abzubrechen oder erst gar nicht anzufangen.
Ansonsten:
Zitat von susu im Beitrag #1Es sollte Zeit bleiben, auch mal an einer Stelle für ne viertel Stunde mit offenem Mund den grandiosen Blick zu genießen. Ansonsten, früh raus und nicht zu spät mit der Herbergssuche anfangen. Sind 350 km/Tag dann realistisch?
350 km pro Tag sind absolut realistisch.
Viele, die noch nie in den Alpen waren, haben irgendwie Bammel davor. Das ist absolut unbegründet - die Straßen sind gut ausgebaut und man kann dort fahren wie überall. Mit ganz wenigen Ausnahmen wie etwa Splügen Südrampe oder Stelvio oder Gavia Südrampe oder ... () Fahrtechnische Herausforderung sind dabei die Rechtskehren, die man möglichst weit links anfahren sollte, aber auf Grund von Gegenverkehr nicht immer kann. Da heißt es ein wenig vorausschauend fahren.
350 km entsprechen einer guten Tankfüllung, die pro Tag locker durchrauscht. Das mach ich an einem (knappen) Nachmittag oder Abend. Ohne Pausen und so sind auch 800 km drin, wenn man ganz in der Frühe losfährt.
Hier mal ein Vorschlag (gut geglückter, wie ich finde), die 350 km pro Tag zu verplanen!
Zitat von Falcone im Beitrag #4Du beachtest ja auch keine Geschwindigkeitsbeschränkungen ...
Das ist jetzt soo nicht richtig.
@susu: Die Schwierigkeit dabei ist ja immer, auf möglichst kurzer Strecke möglichst viele Pässe unterzubringen, ohne was doppelt zu fahren. Viel besser geht nicht von Konstanz aus in drei Tagen.
Erfahrungsgemäß wirkt sich die Wetterentwicklung, die nun folgt, weit stärker aus als das, was davor war. Außerdem hat es diesen Winter in den Bergen nicht extrem viel geschneit, es ist lediglich im März nicht viel geschmolzen. Aber das tut es um diese Jahreszeit ohnehin noch nicht.
Stelvio öffnet als einer der letzten immer erst so Anfang Juni.
Danke Serpel, schöne Tour. War schon ewig nicht mehr in den Alpen. Werd ich in diesem Jahr mal gaaanz gemütlich )nachholen (Siehe neuer Bussenkatalog 2013 )
Ich finde 350 km am Tag in den Alpen schon eine ganze Menge, wenn man nicht nur Asphalt, sondern auch Basalt (ok, eher Gneis und Granit usw.) sehen möchte. Bei wirklich schönem Wetter sitze ich gern draußen auf einer Bank, freue mich einfach und lasse die letzten Eindrücke wirken. Das ein oder andere Foto muss geschossen werden, auch ist es ein Riesenunterschied, ob man eine Gegend das erste Mal befährt oder zum 12. Mal den Pass nimmt.
Von daher wäre mir die Serpelsche Strecke etwas zu lang. Aber die grobe Streckenführung finde ich auch völlig o. Ich würde sie an der ein oder anderen Stelle modifizieren (Muotathal statt Klausen, zwischen Edolo und Tirano lieber den Mortirolo, dafür von Tiefencastel direkter nach Splügen..., aber das ist wohl sehr geschmäcklerisch)
Ich finde, dass gerade, wenn man allein unterwegs ist, ein Navi wirklich hilfreich ist, weil die Art der Ausschilderung von Land zu Land doch sehr unterschiedlich ist. Oder man fährt einfach frei nach Schnauze, darf sich abends aber beim Revue-passieren-lasen nicht ärgern, wenn dann eine besondere Strecke auf der Strecke geblieben ist.
Für jemanden, der auch mal gern "einkehrt", sich die Landschaft anschaut und genießt, fotografiert und ein Schwätzchen mit die Einheimischen halten will halte ich 350 am Tag definitiv für zuviel.
Was die Tagesdistanzen angeht, da scheiden sich die Geister. Hab nämlich gerade noch mal im Westalpenfred geschaut und auch Axel meint, dass 300 bis 400 km am Tag machbar sind
Wenn man Übernachtungen vorgebucht hat, fällt das z.B. viel leichter. Fährt man jedoch ohne feste Übernachtungen, sollte man spätestens um 18 Uhr mit der Suche beginnen.
@susu Falls Du diese Seite noch nicht kennst: http://alpenrouten.de/ Auf der Seite kann man die in Frage kommenden Regionen anklicken und erhält einen guten Überblick, welche Strecken passen könnten.