Zitat von pelegrino im Beitrag #30Ich verstehe das auch nicht - zum einen müßten die Japaner beim Thema Radioaktivität doch besonders sensibel sein, mehr als jede andere Nation auf der Welt . Zum anderen scheinen die wirklich sehr obrigkeitsgläubig zu sein .
Komisch, das kommt mir alles so fürchterlich bekannt vor. Ich denk mal die älteren fressen noch alles und die Jüngeren haben aufgegeben. Was willste ändern wenn dich keiner lässt?
Ich hab gestern noch einen Bericht gesehen über einen der Fukushima Fifty, also die die dort im AKW aufgeräumt haben. Tepco hat Ihn entlassen und er ist nun obdachlos, kann sich nicht mal eine Untersuchung leisten. Sie lassen Ihre Helden im stich!
die Beschreibung der Gesellschaft und Situation der Arbeitslosen, "nicht-arbeitslosen" und Rentner sieht für mich aus wie ein Blick in den Spiegel unserer Republik mit einem Ausblick auf die näxten Jahre. All die Minijobber, Aufstocker, 1-€ Jobber bei uns schönigen unsere Arbeitslosentatistik. Nur dem Großteil unserer Rentner gehts im Moment im Gegensatz zu denen in Japan noch ganz gut. Und ich finde es bezeichnend, daß solche Reportagen wie die genannte über den Arbeiter bei Tepco hier nur im Spartenkanal ARTE gezeigt wird...
Ein Protest gegen die Atomkraft ist in Japan eher verhalten - gerade gestern Abend in den Nachrichten zu sehen. Ein paar Tausend Leute auf der Straße, durchweg friedlich, aber anscheinend ziemlich ohne Wirkung. Im nächsten Beitrag ein Bericht über Spanien und die Einsparungen der Regierung - die Straßen voll, wütende Proteste, anscheinend ein Vielfaches an Leuten auf der Straße.
Liegt das an den unterschiedlichen Mentalitäten?
Mir wäre mein Leben, meine Gesundheit und die meiner Kinder wichtiger als alles Andere.
Bis denne der Dackel
Kole Feute un Nordenwind givt´n krusen Büddel un´n lütken Pint
Zitat Liegt das an den unterschiedlichen Mentalitäten?
nicht unbedingt. von 1945 bis in die siebziger hinein gab es in japan krawalle, die hatten sich gewaschen. die wirden aber alle systematisch plattgemacht, und der deal war dann fuer die meisten ganz einfach: klappe halten und wohlstand geniessen oder aufmuepfen und dann eben schauen, wo man bleibt. nur dass der deal inzwischen eben nicht mehr aufgeht. aber muendigkeit ist den leuten in der schule systematisch aberzogen worden, deswegen faellt die revolution diesmal mangels interesse wohl aus.
japan hat sich in der neueren geschichte zweimal grundlegend neuerfunden, einmal ab 1868 und einmal ab 1945. im augenblick zeichnet sich da nix weiter ab. es sei denn, wir kriegen doch noch einen krieg mit china, oder chubby in nordkorea dreht doch noch auf.
Ich habe hier ein Interview mit einem Atomphysiker von Greenpeace gehört, der dort war und Strahlung gemessen hat und meinte, dass man guten Gewissens im Umkreis von ca 60 Kilometern nicht mehr wohnen könne, tatsächlich aber nur ein Umkreis von 20 km gesperrt sei, Bauern aber schon wieder versuchen, auf ihren Feldern was anzubauen, und wenn das dann verstrahlt ist, bekämen sie Entschädigungen, wenn unterhalb der Grenzwerte, dann nicht. Und von den Problemen mit der langsmaen und umständlichen Bürokratie und den dadurch quasi nicht stattfindenden Wiederaufbau berichtete er auch.
Ich hab gelesen das die Menschen die aus Fukushima kommen von den eigenen Landsleuten stigmatisiert werden. Ein "falsches" Autokennzeichen reicht da schon aus.
Zitat von Sonnenfürst im Beitrag #22Das wäre die eine Möglichkeit Magicfire,allerdings kann der Mensch auch mal richtig nachdenken und den Profit an die 2 Stelle schieben,das hilft ungemein.Nur hat man das immer noch nicht gelernt.....
Moin,
es wäre schön einfach, wenn es so wäre. Ich kenne auch Mitarbeiter von AKWs, die weder gerne auf ihre Arbeit gehen, noch überzeugte Atomströmer sind. Aber es ist halt der Job und woanders ist auch Käse usw. usw.
Die Unfälle, die geschehen sind, sind nicht in erster Linie auf Profitgier zurückzuführen. Der Vorfall in Harrisburg vielleicht noch am ehesten. Profitgier ist, wenn ein Mitarbeiter sagt: "Chef, dat Dingen muß neu, dat funxeniert nit!" und der Chef sagt "Häste Jeld dorfür ? Dann koof et !"
Bei AKWs der westlichen Welt ist nun wirklich an nichts gespart worden. Auch viele unsinnige Investitionen sind schon untergebracht worden, weil z.B. ein namhafter deutscher Elektrokonzern der Meinung war, daß generell etwas größere Lampen die Sicherheit steigern und sich so "mal eben" ein paar Milliönchen nebenbei verdient hat. Der Kunde bezahlt, niemand möchte es daran fehlen lassen.
Aber die Komplexität solcher Anlagen ist schon enorm und die Grenzfälle, die dann letztlich zum Unfall führen können, sind die Ausnahmen. Der Umgang mit dem AKW in Grenzsituationen ist wenig erprobt. Die Mannschaft trainiert fleißig nach Vorgabe alle möglichen Fälle, die aber trocken ausgedacht wurden und nur sehr wenig Katastrophen-Erfahrungs beinhalten. Der Atomströmer wird danach bewertet, daß er zum jedem Zeitpunkt sich richtig und vorschriftenkonform verhält. Da bleibt wenig Raum für "ich hab mir mal gedacht, es wäre besser . . . . "
Blöde ist auch noch zusätzlich, wenn z.B. einer der Tepco-Leute gesagt hätte: "nach solch einem Erdbeben kommt bestimmt noch Wasser, laßt uns schon mal alles für den Stromausfall vorbereiten und das Kondensatorventil öffnen (und offen blockieren) "
und wenn dann dadurch tatsächlich nichts passiert wäre, dann wäre dieser Mann kein Held und es gäbe keine Zeitungsmeldung und nix, sondern der Vorfall würde niemals die Grenzen des Werkszauns verlassen. Dieser schamhafte Umgang mit der Materie ist einem vernünftigen Krisenmanagement und einem Bewußtsein in der Bevölkerung nicht gerade dienlich.
zitat muck : Dir is aba schon klar, dass der davon lebt, dass sich die Leute fürchten vor Atom, Gen, Herstellung und Verarbeitung von fossilen Treibstoffen? ------------------------
dafür wird er ja auch unter anderem von mir bezahlt
aber mal im ernst muck : wenn ich eine aussage zum atomgepansche von einem regierungssprecher und eine aussage dazu von einem greenpeacesprecher habe,
wem glaubst du sollte man vertrauen ? und glaub mir : die wahrheit liegt hier nicht in der mitte !!!
Gestern war im ZDF ein Bericht über das " abtragen der stahlenden Erde " damit dort möglichst schnell wieder gewohnt werden kann. Ab in riesige Plastiktüten damit, einen Meter tief verbuddelt und nen Spielplatz drauf gebaut. War schlimm ,fand ich. Da kann man nur hoffen das es nicht aus dem Ruder läuft Sie haben halt keinen Platz,erst recht nicht für die Massen an Müll die zu entsorgen sind , aber so gehts nicht.
Zitat von Watzmann im Beitrag #41Gestern war im ZDF ein Bericht über das " abtragen der stahlenden Erde " damit dort möglichst schnell wieder gewohnt werden kann. Ab in riesige Plastiktüten damit, einen Meter tief verbuddelt und nen Spielplatz drauf gebaut. War schlimm ,fand ich. Da kann man nur hoffen das es nicht aus dem Ruder läuft Sie haben halt keinen Platz,erst recht nicht für die Massen an Müll die zu entsorgen sind , aber so gehts nicht.
Ich frage mich die ganze Zeit was die mit dem Meer machen.... Abpumpen und vergraben?