Hier hat einer ne Frage zu den "Chicken Strips" am Vorderrad. Warum erreicht er vorne trotz aller Anstrengung nicht den Rand? Warum bleibt am Vorderrad immer ein Angststreifen zurück, während die meisten Hinterreifen unter günstigen Voraussetzungen bis zur Kante gefahren werden können?
hat was mit dem nachlauf des vorderrads zu tun? theoretisch muesste es ja gehen, wenn du in extremer schraeglage einfach nur stur geradeaus fahren wuerdest, was aber wohl bloss mit beiboot oder an einem asphaltierten deich mit ausreichend steilen flanken zu machen ist. vergleicht man den aufsatzpunkt des vorderrads in der kurve mit dem auf der geraden, so verlagert er sich dabei nicht nur zur seite, sondern auch nach vorne oder hinten (je nach lenktechnik), so dass er auf der flanke nie so hoch wandert wie der des hinterrads.
Ich verstehe deine Frage unter Hinweis auf Link nicht. Der gibt doch im Film die Antwort und wenn du auf einen Hinterreifen und auf eine Vorderreifen schaust, ergibt sich doch auch aus der Kontur des Reifens die Antwort.
Gute Antwort, Falcone. Ich wollte mich ja eben auch über dieses Filmchen lustig machen. Aber wir sind ja hier nicht in dem Film und auch nicht in Amerika.
Deswegen nun die eigentliche Frage: Warum konstruieren die Hersteller die Vorderreifen (im Gegensatz zu den Hinterreifen) so, dass sie nicht bis zur Kante gefahren werden können? Dass sie also noch längst nicht auf der Kante fahren, wenn die hinteren das bereits tun?
ein guter Ansatz. Wenn durch die zusätzliche Belastung beim Bremsen allerdings der "Chicken Strip" tatsächlich gebraucht würde, würde man das anschießend auf dem Profil sehen. Ich hab mir schon viele Reifen angesehen und hab das noch nie beobachtet. Der Rand des Profils vorne ist immer unbenutzt (er zieht sich ja auch fast bis in die Senkrechte herum).
Ich vermute mal das es rein fahrphysikalische Gründe nicht sind, denn sonst würde man ja, wie die schon ganz richtig beschreibst, bei Rennfahrern, die ihre Maschine "auf letzter Rille" bewegen, keinen Angststreifen sehen. Aber soweit ich weiß, gibt es auch bei im Rennen verschlissenen Vorderreifen diesen Streifen. Denkbar wären daher ganz andere Gründe. Einmal die Optik. Ein Vorderradreifen würde einfach nicht so gut aussehen, wenn er die gleiche Kontur wie ein Hinterradreifen hätte. Dann die Wasserverdrängung. Diese muss das Vorderrad leisten, deswegen müssen die Rillen weit nach außen geführt werden und es darf kein "Rand" da sein. Die Karkasse. Sie muss vorne "runder" verlaufen, und um keinen unnützen Gummiwulst zu bekommen, wird auch das Profil weiter herumgeführt.
Kommt es dabei nicht auch auf das Verhältnis von Felgen- zu Reifenbreite an ... oder anders: werden die Felgenbreiten(insbesondere an Vorderrädern) aus den verschiedensten Gründen nicht gern besonders niedrig dimensioniert?!
Einen starken Verdacht, warum das so ist, hab ich ja.
Wie ich im Eindreh-Fred schon mal festgestellt hatte, sollte die Reifenaufstandsfläche möglichst schmal sein, damit das durch den Abrollkegel des Vorderrads verursachte Eindrehmoment möglichst gering ist. Würde die Reifenlauffläche wie beim Hinterrad seitlich relativ flach auslaufen, würde das gerade in maximaler Schräglage ein starkes Eindrehmoment des Lenkers verursachen, weil in dieser Position die Reifenaufstandsfläche relativ breit wäre. Um das zu vermeiden, muss der Laufstreifen kreisförmig um die Reifenflanke weitergezogen werden.