Hallo Forum, heute ist ca. 100 km vor "Zuhause" um Sa. 13 Uhr der Kupplungszug am Nippel gerissen. Auch ohne Kupplung habe ich es bis in den nächsten Ort geschafft. Ein bißchen Schalten geht auch so. Glücklicherweise fand ich eine Fahrrad/Mofa- Werkstatt, die am Samstagnachmittag noch rumschraubte und mir einen Schraubnippel auf das Ende des Kupplungsseiles anbrachte und damit konnte ich weiterfahren. Für die Zukunft würde ich gerne was zum Reparieren mitnehmen. Meine Frage: Was eignet sich für die W? Der Reparatursatz von Luise oder was sollte man sich zulegen? Falls wir jemend einen Tipp geben kann - vielen Dank im voraus.
Dass der Kupplungszug der W plötzlich reißt, ist sehr unüblich. Das kündigt sich meist lange vorher an durch eine etwas ruppig gehenden Kupplungshebel und/oder durch knacken. Der Nippel im Hebel muss sich immer frei und leicht drehen lassen und hin und wider ein Blick auf den Zug, ob sich schon ein Draht abspleist, kann nicht schaden. Dazu muss man allerdings bei der W den Gummistulpen abmachen, was etwas fummelig ist und außerdem reißt er dabei gerne kaputt. Eigentlich haben die Züge der W fast das ewige Leben, wenn man sie minimal pflegt.
Wie Jörg schon sagt, das Seilzug-Reparatur-Döschen von Louise passt noch unter die Sitzbank und rettet einen im Notfall bis nach Hause.
Reißt ein Gaszug, kann man auf den Schließer verzichten und nur mit dem Öffner fahren, muss man allerdings dazu die Züge umtauschen, so ist das eine elende Fummelei und mit Bordwerkzeug nur schwer zu machen.
Auf längeren Touren habe ich immer einen Satz Züge dabei - ist die beste Versicherung, dass keiner reißt.
Einen Gummiüberzug über den Kupplungsgriff habe ich keinen dran. Nur eine Frage noch: Nimmst du die kompletten Züge mit? Sind ja ziemlich sperrig, oder nur die Innenzüge?
Die Innenzüge kannst du nicht einfach rausnehmen, du musst leider schon die kompletten Züge mitnehmen. Bei langen Touren habe ich ja immer mehr oder weniger Gepäck dabei und dann liegt meist ein Beutelchen mit den Zügen unten im Koffer oder in der Tasche oder unten im Tankrucksack, je nachdem. Dazu auch ein Kupplungs- oder Bremshebel, die bei einem Umfaller schnell mal abbrechen. Dummerweise geht einem so was gerne genau dann kaputt, wenn kein ADAC erreichbar ist - und außerdem unterbreche ich eine Fahrt nicht gerne wegen solcher Kleinigkeiten.
Nicht zu vergessen die psychologische Wirkung auf das Motorrad: Was man dabei hat, geht nicht kaputt
Zitat Die Innenzüge kannst du nicht einfach rausnehmen, du musst leider schon die kompletten Züge mitnehmen.
Warum sollte das nicht gehen ... beim kompletten Wechsel(unterwegs) muß man den Zug auch rausnehmen ... dann könnte man doch auch(bloß) die "Seele" wechseln, oder passen die Louisen-Teile nicht bzw. habe ich da was anderes nicht auf dem Schirm?!
Zitat habe ich da was anderes nicht auf dem Schirm?!
So ist es.
Die Nippel sind bei einem neuen Kawa-Originalzug auf beiden Seiten verpresst. Du wirst gewisse Schwierigkeiten haben, die durch die Hülle durchzubekommen.
Es ist meines Erachtens einfacher und sinnvoller, einen kompletten Zug auszuwechseln, der dann auch dauerhaft an Ort und Stelle bleiben kann, als nur die Seele auszutauschen. Für den Notfall reicht dies aber allemal, deswegen ist es im Grunde auch ausreichend, so ein Louis-Notfalldöschen mitzuführen. Das passt, wie gesagt auch problemlos unter die Sitzbank, was mit einem kompletten Zug halt nicht geht. Das Bordwerkzeug muss aber dann auch angepasst werden.
Den (neuen) Kupplungszug habe ich heute gerade eingebaut. Fummelei. Gestern wurde zur Reparatur nur einfach ein Schraubnippel vorne auf den abgerissenen Zug raufgeschraubt und eingesetzt. Hat 10 min. gedauert. Hätte auch noch länger als bis heute gehalten. Es geht also notfalls mit einfachsten Mitteln, die man immer dabeihaben kann, und wenn mans selber nicht kann, kanns notfalls auch eine Fahrradwerkstatt oder der ADAC(hoffentlich!).
Zitat von FalconeDie Nippel sind bei einem neuen Kawa-Originalzug auf beiden Seiten verpresst. Du wirst gewisse Schwierigkeiten haben, die durch die Hülle durchzubekommen.
Achso ... na dann, das ist doch aber klar ... ... daß man entweder mit Schraubnippel (weiter-)lebt ... [was übrigens erstaunlich gut hält] ... später einen Nippel verlötet, oder den kompletten Zug bei Gelegenheit nochmal ersetzt?!
das später verlöten klappt zwar, aber wenn ein nippel abreißt, ist das schon ein zeichen dafür das der bowdenzug nicht mehr in ordnung ist und sich da rost gebildest hat und es ist sinnvoll in dem fall den ganzen zug zu wechseln. Aber wie gesagt, für den notfall damit man nicht strandet ist das louis set optimal, damit kann man dann auch gegebenenfalls anderen helfen, egal was sie für ein motorrad haben.
Zitat das später verlöten klappt zwar, aber wenn ein nippel abreißt, ist das schon ein zeichen dafür das der bowdenzug nicht mehr in ordnung ist und ...
Der Lötnippel kommt natürlich an den neuen Zug ... wenn beim alten nicht nur der Nippel abgerutscht, sondern der Zug selbst(hinterm Nippel) abgerissen ist[was ja am häufigste passiert], dann ist dieser ohnehin meist zu kurz.
Zitat ...Es ist meines Erachtens einfacher und sinnvoller, einen kompletten Zug auszuwechseln, der dann auch dauerhaft an Ort und Stelle bleiben kann, als nur die Seele auszutauschen.
Das ist zwar sinnvoll, doch aber nicht unbedingt nötig.
Ich habe neulich, kurz vor der "Franzosen-Rundfahrt", beim Wechsel der Kette festgestellt, dass sich der Zug (unten am Getriebe-Eingang) aufspreisselt und demzufolge dann den Innenzug vorsorglich erneuert. Nach nunmehr 136.500 km, wohlgemerkt.
Will heissen: Bei entsprechender Maintenance sollte so ein Zug länger halten, als der von der DB.