Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
W650.deW650 ForumW-Tour/Treff-Kalender
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 28 Antworten
und wurde 4.731 mal aufgerufen
 Reiseberichte / Motorradgeschichten
Seiten 1 | 2
Rolf Offline




Beiträge: 1.153

04.06.2012 22:54
Reise nach Rom Antworten

Die Fahrt soll vom 17. bis 29.05.2012 nach Rom gehen (schwacher Ersatz für Tambach-Dietharz).

Grund war ein Klassentreffen „40 Jahre Abitur“.

Das mit den 40 Jahren gilt natürlich nur für Christine (die ist noch so jung).

Seinerzeit sollte Ihre Abifahrt nach Rom gehen. Aus irgendwelchen Gründen klappte das nicht und wurde daher jetzt leicht verspätet nachgeholt. Ich (Rolf) war nur Begleitung.

Für die Jüngeren: vor 40 Jahren gab es noch kein Kurssystem oder ähnliches, die Klasse blieb von der Sexta bis zur Prima (was mit etwas Geknäule aus „ober“ und „unter“ rückwärts auf lateinisch exakt 9 Schuljahre sind) weitgehend unverändert zusammen (was auch Nachteile hat) aber es ergibt sich (auch nach 4o Jahren) eine gewisse Vertrautheit.

Zusätzlich waren es „Altsprachler“ (Altgriechisch + Latein), also ziemliche Sonderlinge. Dadurch war die Klasse auch sehr klein. Durch Todesfälle, akute Krankheiten, Dienst (Pfarrer an Pfingsten) wurde es recht überschaubar.

Es ist unsere erste größere gemeinsame Motorradreise seit den späten 70ern. Damals noch mit Zelt (wild campen) und Kocher und auch viel billiger. Dazwischen Fahrradurlaube, Familienurlaube mit Kindern und nur kurze Touren mit dem Motorrad.

Zu den Bildern gibt Christine zu bedenken, dass sie:
1. nicht fotogen und daher in Natur viel hübscher ist
2. der unfähige Fotograf durch falsche Lichtführung Falten in die Bilder gezaubert hat, die es eigentlich nicht gibt
und 3. immer solche Momente abgepasst wurden, in denen sie für Sekundenbruchteile besonders dämlich aussieht.

Die Streckenführung kann nur ungefähr wiedergegeben werden, da das Navi meist auf „kurvenreiche Strecke“ eingestellt war. Die Trackingfunktion hatte ich nicht eingeschaltet. Der Weg auf der Karte ist aus dem Gedächtnis nachvollzogen (in der Tat erschien er mir noch umwegiger).

Die Idee war zu fahren, bis man keine Lust mehr hat und dann ein Hotel zu suchen.

1.Tag 17.05.2012 327 km



Am Vormittag musste noch der Garten „fertiggemacht“ werden. So kamen wir erst um 14.30 Uhr (allerdings schon im Odenwald) los. Über das Jagsttal fuhren wir nach Vellberg zur Kaffeepause

und anschließend nach Ulm zum Übernachten.

Wir haben uns ganz neu eine Funk Verbindung angeschafft und den ganzen Tag mit der Tücke des Objektes (pairing in Theorie und Praxis)gekämpft. Schlussendlich hat es funktioniert und war sehr hilfreich. Früher war es schon ein Problem, wenn der Hintermann pinkeln musste oder sonstwie anhalten wollte. Genauso war es für den Vorrausfahrenden oft schwierig zu vermitteln, dass er sich verfahren hat und wenden will oder Tanken oder einfach nur anhalten um ein Cafe vorzuschlagen. Auf den Bergstrecken konnte man auch durchsagen, dass die Strecke vor dem LKW frei ist. Auch spontane Planänderungen sind so recht einfach möglich.

2. Tag 18.05.2012 523 km



Der Wetterbericht für die Nordalpen war für den übernächsten Tag schlecht. Wir haben daher versucht, diesen Bereich dann bereits verlassen zu haben (was auch gelang). Daher die relativ vielen km. Über Günzburg , Markoberdorf ging es Richtung St.Moritz.



Leider war das Hahntennjoch gesperrt (dort stauten sich zahlreiche Motorradfahrer) und so fuhren wir über Reschen und Bernina





relativ direkt nach Italien und dort auf einem hübschen Weg am Berg entlang zum Iseo-See. Etwas abseits der Straße (ca. 10 km vor dem See) fand sich das Hotel „2 Magniolen“.

Wie wir am nächsten Tag feststellten ein auf Hochzeiten spezialisiertes Hotel (3 Hochzeiten am nächsten Tag). Die Tische waren schon eingedeckt (1.Tisch „Verwandte der Braut“ 120 Personen, 2.Tisch „Verwandte des Bräutigams“ 80 Personen, 3.Tisch „Freunde Kollegen und Sonstige“ 20 Personen, wie man sieht, gilt die Familie in Italien noch etwas).

Rolf Offline




Beiträge: 1.153

05.06.2012 18:15
#2 RE: Reise nach Rom Antworten

3.Tag 18.05.2012 370 km



Schöne Fahrt an der Westseite des Sees (wo man allerdings nicht anhalten kann), dann durch die Po-Ebene nach Fidenza.

Die Po Ebene besteht im wesentlichen aus langweiligen Maisfeldern und es roch nach Schweinegülle aus den zahlreichen Mastbetrieben. Vermutlich wird hier der Parmaschinken hergestellt (hier wollte ich nicht anhalten).

Anschließend über Parma nach Reggio-Emilia (dort bebte in der folgenden Nacht die Erde). Dann über Castelnuovo nach Sestola.

Dieser Weg hat mich etwas überrascht, da ich erwartet hatte hinter Fidenza sofort in die Berge geleitet zu werden. Um möglichst schnell durch die Po Ebene zu kommen, hatte ich die „kurvenreiche Strecke“ auf einen mittleren Wert gestellt und dies vergessen umzustellen. Dadurch mischt das Navi einen Anteil der „roten“ Straßen hinzu. Dies ist in den Bergen eher blöd, da die „gelben“ Straßen fast verkehrsfrei und oft sehr schön sind.

Nachmittags holte uns der Regen ein. Sestola war vollgestopft mit Radfahrern und ausgebucht. Der Grund ist unklar, da Sestola eigentlich für Radfahrer ungünstig oben auf einem Berg liegt. Die Straßen sind allerdings hervorragend glatt und ohne Schlaglöcher oder Reparaturstellen. Möglicherweise mögen das auch Fahrradfahrer.

Wir sind dann nach Fanano (Nachbarort) gefahren zum Hotel Firence.

Auf den Bildern sieht man das geschmackvolle Zimmer



und die zugerümpelten Gasträume (einschl. Platz für Livemusik). Dort gab es sogar noch Kassetten.



Der Kühlschrank war auch akustisch dominant.



4. Tag 19.05.2012 140 km



Frühstück immer noch ungewohnt mit Dolce und Erdbeeren. Es regnet, über Pistoia nach Florenz.

Da es auch am nächsten Tag regnen soll, schien uns Florenz zur Überbrückung gut geeignet.

Unser Plan, die Motorräder zu parken und dann an der „Tourist Information“ ein Hotel zu suchen bekam gleich ein Problem. Wir waren zwar nach mühsamer Parkplatzsuche (selbst kleinste Ecken sind zugeparkt) bereits um 14.15 Uhr in der Innenstadt, aber die Tourist Information schließ um 14 Uhr.

Es half nur das Smartphone um eine bezahlbare aber immer noch teure Unterkunft und Garage in der Altstadt zu finden.

Florenz ist verkehrsmäßig eine Zumutung. Zum Glück geht es mit dem Motorrad besser als mit dem Auto.

Motorräder sind ansonsten selten, es dominieren Roller mit Windschutz und Topcase (endlich viel Christines hässliches Motorrad kaum auf).



Bei den Besuchern fallen die Engländerrinnen durch bizarre Kleidung und bemerkenswerte Kälteressistenz auf.Ich hab mich aber nicht getraut das zu fotografieren.



Die hier (in der "Landsknechtshalle") dargestellten bildhauerischen Themen sind: Hinten links: Vergewaltigung, vorne rechts Frauenraub, vorne links Frauenmord ansonsten noch: Männerfreundschaft (mitte) und Zentaurenmord (rechts).

Da freut man sich über den David (auch wenn es nur eine Kopie ist).



5. Tag 20.05.2012 0 km

Viel Regen, Stadtbesichtigung. Der Dom ist außen prächtig, innen ist nur der Fußboden schön.



Die einzige Brücke die den 2. Weltkrieg überstand.


Zum Geldsparen haben wir Käse, Schinken und Tomaten im Hotelzimmer gegessen.

Der heilige Sebastian ist eine gute und naheliegende Produktidee (Nadelkissen).



und ein Motorrad haben wir dann doch gesehen.

Soulie Offline




Beiträge: 29.637

05.06.2012 21:00
#3 RE: Reise nach Rom Antworten

Weitermachen!
Ist die Kette von dem Holzkrad wirklich auch aus Holz?
Und der Lenker?
Oder nur farblich angepasst ...
Da kennense nix, die Italiener ...

Grüße

Soulie

Friedo Offline




Beiträge: 3.475

05.06.2012 21:27
#4 RE: Reise nach Rom Antworten

Und die Siebrohre sind auch schon raus, ausserdem hat die Batterie selbstheilende Kontakte.

Friedo

"Smoking helps you lose weight -- one lung at a time!"

Falcone Online




Beiträge: 113.625

06.06.2012 08:20
#5 RE: Reise nach Rom Antworten

Danke! Schöner Bericht und ein feines Beispiel der Subjektivität von Reiseberichten: "Die Po Ebene besteht im wesentlichen aus langweiligen Maisfeldern".

Du bist ja nur ca 100 Kilometer östlich von uns durch die Po-Ebene gefahren. Und ich schrieb, das man in der Po-Ebene überall Reisfelder sieht. Und auf der Rücktour, noch etwas weiter östlich von deiner Route, war es dann auf einmal Getreide und Gemüse. Und die Po-Ebene reicht noch bis zur Adria ...

Deswegen lese ich Reiseberichte immer wieder gerne, aber ich glaube nicht mal mehr das, was ich auf den Fotos sehe. Vor Ort sieht das meist ganz anders aus.

Ok, das Bild mit den Rollern glaube ich!

Grüße
Falcone

Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.

Rolf Offline




Beiträge: 1.153

06.06.2012 19:44
#6 RE: Reise nach Rom Antworten

In dem Laden war alles aus Holz. Aber geprüft hab ich es nicht.

Zur Po-Ebene korrigiere ich mich: Rund um Parma besteht die Po-Ebene aus Maisfeldern und Schweinemastbetrieben.
Aber ich habe auch einige wenige Pflanzen gesehen die ich nicht zuordnen konnte.

Rolf Offline




Beiträge: 1.153

06.06.2012 20:55
#7 RE: Reise nach Rom Antworten

6. Tag 21.05.2012 270 km



Nach dem Wetterbericht sollten zumindest Regenschauer vorhanden sein. Gab es aber für uns nicht.



Wir kurvten durch die Berge und es regnete immer nur auf den Nachbarhügel oder die Strasse war auf einmal für kurze Zeit nass.
In Bibienne haben wir mittag gemacht, die Strecke danach sind wir sicher nicht wie auf der Karte gefahren aber keine Ahnung wie tatsächlich.



Der Verkehr ist sehr dünn man merkt aber den demografischen Wandel. Anstelle junger Männer im Fiat 500 mit Abarth Auspuff und geöffneter Motorklappe gondeln nunmehr Senioren durch die Landschaft und das im gleichen Tempo wie diese Altersgruppe im Odenwald.

Ab und ein unterbricht nur ein rasender Fiat Ducato das Idyll.

Leider kann man die wunderbaren Strassen mit tollen Aussichten nicht gut abbilden. Teilweise fuhr man auf einer Höhenstraße mit weiter sicht nach beiden Seiten. Die Kurvenfolgen sind wie maßgeschneidert für die W.

17.30 Uhr haben wir Gubbio besichtigt. Schöne kleine Stadt mit Palazzo.



In der Stadtgeschichte wechseln die Herrscher ständig (wenn wieder mal ein Pabst an der Reihe war, wird wirtschaftlicher Niedergang vermerkt). Dauerhaft war nur die Feindschaft mit Perugia.



Daher sind wir dort mal hingefahren. Kurz vor unserer Ankunft war dort ein Schauer niedergegangen. Die Zufahrten sind steil und oben immer eine rote Ampel, die nur 3 Autos durchlässt (von 40, die davorstehen). Beim Anfahren rutschen die Autos rückwärts und seitwärts und halten aber immer kaum Abstand. Es war schrecklich und wir sind sofort nach Assisi geflohen.

Assisi liegt ebenfalls auf dem Berg, ist aber kleiner als Perugia und hat auch eine schöne Aussicht.
Wir logierten Im Hotel Sole.
Blick aus dem Hotelzimmer.



Beim Stadtrundgang konnte Christine dem örtlichen Süßwarenangebot nicht wiederstehen und erstand eine mit Nüssen und Trockenfrüchten asphaltierte Platte, die mit Zuckerguss bituminiert war, sowie Pistazien in Zuckermasse und „Bacci di Assisi“.

Davon werden sogar Pferde dick.



Das Standbild heißt „Pferd Bronze“.

Soulie Offline




Beiträge: 29.637

07.06.2012 09:42
#8 RE: Reise nach Rom Antworten

Sehr sehr schön, mit euch unterwegs zu sein.

Saluti

Soulie

Rolf Offline




Beiträge: 1.153

08.06.2012 18:14
#9 RE: Reise nach Rom Antworten

7.Tag 22.05.2012 270 km



Am Anfang Regen und ein Stück Autobahn, dann schöne Strecke durch die Berge zum Bolsena See.



Inzwischen hat sich durch die ständige Fahrerei ein neues Motorradgefühl entwickelt. Man verwächst mit dem Motorrad und kurvt herum ohne darüber nachzudenken was man da eigentlich macht. Die Vielfahrer werden vermutlich nicht verstehen was ich meine.

Auch den Verkehr versteht man besser. Eine durchgezogene Linie bedeutet nichts, zwei paralelle Linien bedeuten eine neue (etwas schmale) Fahrbahn für Motorräder (gemeinsam für beide Richtungen).



Spaziergang am See, anschließend Fahrt um den See und dann nach Tuscania. Sehr hübsche alte Stadt im Umbruch. In jeder Straße ein Maklerbüro.
Ich vermute, dass der Herauskauf der „Ureinwohner“ gerade am laufen ist.



Ein Bus voller Frankfurter erkennt sofort „Offebäscher“, wir haben natürlich pflichtgemäß geantwortet „aber Landkreis Offenbach“.



Wir übernachten bei Bed+Breakfast wie es auf italienisch heißt.
Blick in unsere Unterkunft.



Und das ist der Blick aus dem Fenster.



Das ist der berühmte „7 Röhren Brunnen“, der natürlich nicht mit der Mümlingquelle (12 Röhren) im Odenwald konkurrieren kann.



Auch Tuscnia liegt auf dem Berg.



Warum liegen so viele Städte auf dem Berg? Im Odenwald liegen die Orte unten. Auf dem Berg liegt höchstens eine Burg. Warum haben die Einwohner diese Mühe auf sich genommen.Möglich wären z.B. ständige kriegerische Verwicklungen.

Rolf Offline




Beiträge: 1.153

08.06.2012 18:57
#10 RE: Reise nach Rom Antworten

8. Tag 185 km



Abfahrt nach Tarquinia, sehr schöne Aussicht vom Berg.



Auch die W fand (wie oft) einen Bewunderer (typischerweise ein Rentner). Von den Italienerinnen wird die W allerdings praktisch nicht wahrgenommen, was bewirkt, dass die ganze Fahrt über keine andere W zu sehen war. Andere Kawas und erstaunlich viele Triumpfs aber schon.



Dann nach Civitavechia (eine große Hafenstadt). Sehr warm schönes Wetter und unsere einzige Begegnung mit dem Meer.



Dieses (riesige) Standbild steht an der Hafenpromenade. Es ist vermutlich einem leicht übergriffigen Foto vom Ende des 2. Weltkriegs nachgebildet. Warum aber?



Fahrt zum Lago di Bracciano und Mittagessen am See.

Anschließend ging es nach Rom

Wir logierten im Hotel Ripa, ein großes durchrationalisiertes „Unterkunftsindustrie“ Hotel. Foto gibt es nicht, es sieht zu hässlich aus.
Es liegt in Trastevere einem Arbeiterviertel aber recht zentral zur Innenstadt.

Das ist von einer Tiberbrücke in hotelnähe aufgenommen.



Am ersten Abend haben wir nur die nähere Umgebung durchstreift und tatsächlich ein Lokal mit 40 Salaten gefunden.
Das trifft nicht unbedingt jeden Geschmack aber unseren (und mein ehrgeiziges Ziel unter 90 kg, trotz schwerer Knochen, zu kommen wird unterstützt).

Rolf Offline




Beiträge: 1.153

10.06.2012 23:32
#11 RE: Reise nach Rom Antworten

9. Tag 24.05.2012
Jetzt haben wir uns zu den Altertümern gewagt.
Da die alle schon ausgiebig fotografiert wurden hier Rom auf einen Blick.



Neben den ganzen Touristen gab es natürlich auch echte Römer und Römerinnen.






und überaschenderweise auch ein Rosarium



Am Abend kamen die Klassenkameraden und wir sind gemeinsam Essen gegangen.
Danach sind wir durch das Viertel gebummelt, das voller Leben und Kneipen aller Art ist.
Auf dem Bild die Feuerschlucker.



Hier ist sicherlich noch Potential für Immobilienmakler, die billigen Altbauten in teure Eigentumswohnungen umzuwandeln und das Viertel damit wieder langweilig und unattraktiv zu machen.

10. Tag 25.05.2012

Wir haben gemeinsam Rom durchstreift, was mit einer Tageskarte und den Straßenbahnen recht schonend möglich ist.
Wir haben auch kein Museum besucht und den Petersdom ausgelassen. Trotzdem reichte die Zeit kaum aus.
Für Rom sollte man mehr Zeit einplanen oder wiederkommen.
Das sind tatsächlich Esswaren



Das Abendessen fand in einem Bio-Restaurant mit sardischer Küche und netten Gesprächen
… und musikalischer Begleitung statt. Einer der vielen „italienischen Momente“.



11.Tag 26.05.2012



Wir fuhren am Morgen los und wollten möglichst weit kommen. Wir sind dann aber doch nach einem Stückchen Schnellstraße über ziemlich kleine schöne Sträßchen gefahren.



Sogar eine Furt war dabei.



Wir kamen daher nur bis Volterra, fanden dort aber ein Hotel mit schöner Fernsicht.



12.Tag 27.05.2012



Am nächsten Tag sind wir über Pomeranze zum ersten Mal auf die Mautautobahn gefahren, da wir etwas befüchteten die Abfahrtszeit in Alessandria zu verpassen. Im Ergebniss waren wir dann eine Stund zu früh da.



Im Zug teilten wir das Abteil mit einem Pärchen, dass mit einem alten Peugeot 203 (noch mit Winkern ausgerüstet) unterwegs war (6 V Winker auf Winker mit Blinker umgerüstet). Ich wäre etwas ängstlich mit solch funzeligen Rücklichtern herumzufahren.

Zum Glück sahen wir den Ferrariefahrer nicht mehr, dessen schwangere Freundin beim Fahren in den Waggons vorangehen und auf den Knien nachschauen mußte, dass der Spoiler nicht aufsetzt. Etliche Ferraries waren wohl gerade in Monte Carlo beim Formel 1 gewesen (und sind dort sicherlich völlig unauffällige Fahrzeuge).

Der Zug war ansonsten pünktlich, es gab noch andere Motorradfahrer, mit einem Pärchen (Anwalt und Richterin) Bahnprofis und recht hilfreich tranken wir ein Bier, die trinkenden Schweden bewunderten wir von Ferne.

Die Po Ebene stellte sich im Gegensatz zur ersten Durchquerung als voller Reisfelder heraus.

Am nächsten morgen waren wir wieder zuhause.

Soulie Offline




Beiträge: 29.637

11.06.2012 08:40
#12 RE: Reise nach Rom Antworten

Sehr sehr schön, Rolf!

So ein Autoreisezug hat schon was ...
Ich wusste gar nicht, dass die sogar bis Alessandria fahren.
Bei meinem war in Bozen Endstation.
Und ich musste nicht auf Spoiler sondern auf meinen Schädel aufpassen
beim Befahren des Untergeschosses. Das war etwas mühsam.

Grüße
Soulie

Nisiboy Offline




Beiträge: 5.695

11.06.2012 09:45
#13 RE: Reise nach Rom Antworten

Am besten den Kopf auf dem Tankrucksack ablegen...

Toller Bericht, da schließe ich mich Soulie uneingeschränkt an. Bringt einem Italien wirklich näher und zwischen den Zeilen liest man, dass Ihr Euch wohl gefühlt habt. Da reist man gerne mit.

Grüße aus dem Norden

Nisiboy

Rolf Offline




Beiträge: 1.153

11.06.2012 10:30
#14 RE: Reise nach Rom Antworten

Das mit dem Autoreisezug wurde von der DB ziemlich ausgedünnt (zumindest ab Frankfurt bzw. Neu-Isenburg, früher konnte man bis Jugoslawien fahren). Es geht nur noch nach Alessandria oder Narbonne. Zumindest die Strecke nach Alessandria erscheint mir nicht recht lohnend.

Man muss um 15 Uhr bei der Verladung sein, in der rstlichen Tageszeit hätte man auch fast die Alpen durchquert, was sicherlich unterhaltsamer gewesen wäre als der bürokratische Overkill der Abfertigung. Bei der Abfertigung gibt es natürlich keine Möglichkeit Gepäck einzuschließen oder sich nichtöffentlich umzuziehen.

Der Komfort ist selbst für einen "überall Schläfer" unterirdisch. Die Schweizer haben es nicht geschafft die Gleise gerade zu verlegen und die Drehgestelle machen Geräusche als wenn ein Auto an einer Leitplanke entlangschleift. Am eingesparten Tag ist man daher doch etwas müde.

Wenn man also einen Tag übrig hat sollte man lieber Motorrad fahren. Für die Schweden oder Berliner oder wenn mann nach Spanien fahren will sieht das etwas anders aus.

Beim Befahren der Waggons habe ich die Mutigen bewundert, die das ohne Helm machen.

"Wohl fühlen" ist eher untertrieben. Die leeren Straßen mit für die W maßgeschneiderten Kurvenfolgen, tollen Ausblicken und komplett von Mohn oder Rosen begleitet sollten mal für ein W-Treffen in Erwägung gezogen werden.

Soulie Offline




Beiträge: 29.637

11.06.2012 10:40
#15 RE: Reise nach Rom Antworten

Ich fand den Autoreisezug bis auf die schlaflose Nacht relativ angenehm.
Die Liegen sind für lange Kerls zu kurz. Das ist sehr unangenehm.
Ansonsten hatte ich (nur) ein sehr nettes älteres Paar im Abteil.
Und HH-Bozen ist schon eine ziemliche Strecke für so ein kleines Moppedsche
wie meine Pökel-Ella. Die wirkte ziemlich verloren zwischen all den dicken Moppeds um sie rum.
Wirklich schlimm war nur, dass es auf den wenigen Kilometern zwischen Bozen und hier
schüttete. Der einzige Tag, an dem es unentwegt regnete, und es wurde nach Süden hin eher mehr als weniger.
Allerdings wars warmer Regen.

Seiten 1 | 2
 Sprung  
Der-Amazon-LinkW650 ForumAsbest
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz