Ich will dem Sauerland mal garnicht unterstellen, daß er da tatsächlich irgendwie was verbrochen hat, aber die moralische Verantwortung hätte er ja nun wirklich schon längst übernehmen, und zurücktreten sollen.
Ich hab' irgendwie das Gefühl, daß Unionspolitiker immer schon besonders zäh an ihren Sesseln klebten ... bin mal gespannt, ob der nun auf Grund seiner Halsstarrigkeit restlos erledigt ist, oder ob der vielleicht irgendwann wieder auf die Füße fällt und wieder auftaucht, in der Politik.
Was muß man eigentlich tun, um einen Bundespräsidenten abzuwählen?
"Man erwartete von uns in der DDR eine Weltanschauung, ohne das man es uns erlaubte, die Welt an zu schauen." Manfred Krug
Mir war dieser Sauerland ja immer reichlich schnurz, aber als ich heute morgen im Radio hörte, dass er angeblich mit diesem Ausgang der Abstimmung nicht gerechnet hat, war ich doch sehr erstaunt. Etwas realitätsfremd, der Herr?
Aber mal ganz grundsätzlich und losgelöst von diesem konkreten Fall: Ab wann muss man eigentlich "moralische Verantwortung" für irgendwas übernehmen, das irgendwer anderes angestellt hat? Das interessiert mich wirklich.
Zitat ...ab wann muss man eigentlich "moralische Verantwortung" für irgendwas übernehmen...
Ist fließend, man kann auch sagen: schwammig. Aber es ist wohl so, daß man als höchster Dienstherr/Vorgesetzter schon seinen Laden in Ordnung halten (zumindest nach der ominösen 100-Tage-Frist) und darauf achten muß, daß die Leute, für die man verantwortlich ist, sich keine groben Schnitzer leisten können. Ist zwar mitunter blöd für die betreffende Person, aber das gehört zum Geschäft, als Leitender Cheffe.
Wenn in einem Krankenhaus z.B. laufend Menschen zu Schaden kommen, weil die Hygiene nicht stimmt, kann der Chefarzt auch nicht sagen "Da hab' ich nix mit zu tun, das macht der Desinfektor." Oder wenn Du Dein Auto in die Werkstatt bringst, und anschließend fährste Dich tot, weil die Bremsen kaputt sind, kann der Meister auch nicht sagen "Der Monteur war besoffen, da kann ich aber nix für."
"Man erwartete von uns in der DDR eine Weltanschauung, ohne das man es uns erlaubte, die Welt an zu schauen." Manfred Krug
Zitat und anschließend fährste Dich tot, weil die Bremsen kaputt sind, kann der Meister auch nicht sagen "Der Monteur war besoffen, da kann ich aber nix für."
Gutes Beispiel - weil es so nicht ist. Gehen wir mal davon aus dass der Geselle nicht besoffen war (war er es, ist wirklich der Meister dran), dann verliert der Meister seinen Job nicht und auch keiner verlangt von ihm, das er eine moralische Verantwortung übernimmt und seinen Job schmeißt.
Ich stelle es mit halt als sehr schwer vor, als "Cheffe" einer Stadt immer und überall zu wissen, ob alles glatt läuft. Zu wissen, ob da ein städtische Angestellter eine Veranstaltung genehmigt und dort alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, kann eigentlich nicht Aufgabe des Oberbürgermeisters sein. Trotzdem erwartet man, das er letztendlich seinen Kopf hin hält. Ich erlebe das "den Kopf hinhalten müssen" eigentlich auch immer nur dann, wenn es politische Hintergründe gibt.
Ich frage mich das nur ganz allgemein, nichts speziell auf Duisburg und Sauerland bezogen, dazu kenne ich die Hintergründe viel zu wenig.
Keiner hätte verlangt, dass der " den Kopf hinhält"
Ich glaub vielmehr, dass die Menschen erwartet hätten von Ihm, dass er emphatisch ist, Mitleid zeigt, eine Kommission gründet die die Vorfälle aufklärt und echte ANTEILNAHME zeigt. Hätte dieser Sesselfurzer und Machtmensch das getan, wäre er wohl auch jetzt nicht abgewählt worden.
Stattdessen hat sich dieses Arschloch hinter Paragrafen versteckt und alles abgestritten, die Opfer hat er dabei nie wirklich bedauert. Ein echter ICH-Mensch halt.
Und das mit dem Kopf hinhalten: wie ist es denn in unserer Republik? Wenn ein Manager eines großen börsennotierten Unternehmens Fehler macht, wird Ihm sein Abschied vergoldet und spätestens nach 6 Monaten "Urlaub" sitzt Selbiger dank vitamin B wieder am Steuerruder eines großen Unternehmens. Die Fehler, die dürfen dann die Kleinen ausbaden, die werden halt einfach gefeuert.
mal drüber nachdenken, wie man Verantwortung besser verteilen kann im Ländle....
Ich dachte immer, in einem Meisterbetrieb müsse der Meister auch für meisterliche Arbeit garantieren ...
natürlich kann man nicht für alles und jeden Fehler schuld sein, aber an exponierter Stelle muß man eben dafür sorgen, das die nachgeordneten Amtsinhaber alles richtig machen. Zumindest keine großen Fehler machen - dafür steht so'n Amt, und dafür gibt's dann auch die Kohle, und das Ansehen.
Ist natürlich in der Politik noch eher 'ne öffentliche Sache als in einer Privatfirma.
...und wie kriegen wir jetzt den Wulff (und seine Tussie) von der Backe ?
"Man erwartete von uns in der DDR eine Weltanschauung, ohne das man es uns erlaubte, die Welt an zu schauen." Manfred Krug
Zitat Ich stelle es mit halt als sehr schwer vor, als "Cheffe" einer Stadt immer und überall zu wissen, ob alles glatt läuft.
Hat dieser Sauerland nicht persönlich alle Hebel in Bewegung gesetzt dieses Event trotz Bedenken eines Gutachtens durchzuziehen ... angeblich soll er doch auch zusammen mit dem Veranstalter Druck auf untergeordnete Stellen ausgeübt haben, welcher das Durchwinken des zweifelhaften Konzeptes erst möglich gemacht hat?!?!?!
Ich habe das jedenfalls so mitbekommen ... und ich meine ja nur ...
Zitat Ich stelle es mit halt als sehr schwer vor, als "Cheffe" einer Stadt immer und überall zu wissen, ob alles glatt läuft.
Hat dieser Sauerland nicht persönlich alle Hebel in Bewegung gesetzt dieses Event trotz Bedenken eines Gutachtens durchzuziehen ... angeblich soll er doch auch zusammen mit dem Veranstalter Druck auf untergeordnete Stellen ausgeübt haben, welcher das Durchwinken des zweifelhaften Konzeptes erst möglich gemacht hat?!?!?!
Ich habe das jedenfalls so mitbekommen ... und ich meine ja nur ...
piko
genau so habe ich es auch in erinnerung, natürlich kamen dann noch blödsinnsentscheidungen der verantwortlichen vor ort dazu, als die (vorharsehbaren) probleme mit den zu vielen leuten im zu engen gang das tor wo die leute hin wollten auch noch dicht zu machen anstelle dort ganz aufzumachen und den zugang zu schließen.