ich werd ständig gefragt, wofür eigentlich das "W" (650/800) steht bei "K"awasaki.
Hab viel gegoogelt, es kommt immer die gleiche Geschichte zur W 1 (mal mehr oder weniger ausführlich). Aber bei der Namensgebung heißt es dann immer nur schlicht: und so wurde dann die W 1 gebaut/vorgestellt etc.
Also, weiß einer, wofür das "W" steht. Ist immer doof, wenn man ne "W" hat wow!!, aber nix mit dem W anzufangen weiß.
Zitat von susu Also, weiß einer, wofür das "W" steht. Ist immer doof, wenn man ne "W" hat wow!!, aber nix mit dem W anzufangen weiß.
Da muss ich Dich leider enttäuschen, lies besser selbst das Fettgedruckte:
Zitat von Redskin (FJ1100/1200-Forum)Die Zeitschrift Motorrad beschäftigt(e) sich kürzlich mit den Bedeutungen der Buchstaben. Hier mal alle 3 Teile zusammengefasst.
Das kleine Motorradtypenbezeichnungs-ABC, Teil 1 A – D ETV 1000 XB9R S4R
Kermit, der Frosch aus der Muppet-Show, hat es einfacher als beispielsweise Jürgen Stoffregen, Pressesprecher bei BMW. Wenn Kermit seinen kleinen und großen Zuschauern den Buchstaben K erklärt, dann stehen ihm alle Wörter, die mit K beginnen, zur Verfügung, und er lässt sich mit pädagogischem Einfühlungsvermögen aus über Kantor, Koloratur oder Kummerspeck. Wenn Jürgen Stoffregen den Buchstaben K der K-Reihe erklären soll, dann muss er zunächst mal spekulieren. »K könnte eine interne Bezeichnung gewesen sein, möglich aber auch, dass sie von compact drive abgeleitet wurde.« Also eigentlich C-Klasse? »Kann sein, dass der Buchstabe C schon bei der Konkurrenz vergeben war und man compact deshalb deutsch geschrieben hat – kompakt. «Als richtig erwies sich, wie Stoffregens Recherchen bei BMW-Historikern ergeben haben, die erste Vermutung: interne Bezeichnung. Bei Kawasaki und Suzuki traut man sich nicht mal das – etwas zu vermuten. »Au, da haben Sie uns auf dem falschen Fuß erwischt. Da müssen wir erst mal in Japan nachfragen.« Was ZX-10R meint oder GSX-R 1000. Irgendwie steckt freilich meist eine gewisse Logik hinter den Kürzeln – auch wenn das S bei Ducati sage und schreibe fünf verschiedene Bedeutungen tragen kann und Benelli meint, die tre fahre ihr RS allein deswegen spazieren, weil’s verdammt gut aussieht.
Das kleine Motorradtypenbezeichnungs-ABC, Teil zwei, E – H VSOP 850 FLHRSI
Beim schwedischen Möbelgiganten Ikea hat man es längst begriffen: Eigennamen vermitteln was Persönliches, da baut der Kunde viel bereitwilliger eine Beziehung zum Produkt auf. Ein Bücherregal namens QTR V7Z hätte niemals den Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad des Klassikers Billy erreichen können. Bei Maschinen mag es sich indes anders verhalten. Beispiel: R2-D2, der nette kleine Star-Wars-Roboter, der übrigens nicht nach Zweitaktern von Yamaha heißt. Und bei Motorrädern, diesen emotional aufgeladenen Maschinen? Die stehen irgendwo zwischen Billy und R2-D2, tragen zunehmend Eigennamen, kommen aber meist nicht ohne Typkürzel aus. Beispiel Honda Fireblade. Hieß 2003, noch als 900er, schlicht Fireblade, heißt 2004 CBR 1000 RR Fireblade. Damit es ein jeder merke, dass sich da am Hubraum der Feuerklinge was getan hat. Nicht nur da. So fährt der vollverkofferte Nachfolger der NTV 650 wohlklingend als Deauville durch die Lande. Wobei der französische Badeort weit weniger über das Motorrad verrät, als es das Kürzel NTV noch vermochte. NTV, da wusste der Eingeweihte gleich: aha, Straßenmotorrad mit Viertakt-V2 und quer liegender Kurbelwelle. Ebenso flott findet sich der Kenner in Harleys Buchstabensalat zurecht, weiß sofort, dass die FXDWGI nur eine Dyna Wide Glide und die FXSTSI nur eine Springer Softail sein kann. Sie sind noch kein Kenner? Lesen Sie weiter.
Das kleine Motorradtypenbezeichnungs-ABC,Teil 3 K–Y Kein X vor ein U
Behäbig sehen manche Buchstaben aus. Das U zum Beispiel. Hängt irgendwie durch, bremst ein, klingt obendrein ein bisschen düster und dunkel. Ganz anders das V, obwohl dem U von der Gestalt her verdammt ähnlich, nur eben zugespitzt. Und als man noch nicht auf Pergament oder Papier schrieb, sondern die Worte in Stein meißelte oder auf feuchte Tontafeln ritzte, ersetzte das V sogar das U, weil es simpler zu hämmern oder zu sticheln war. Der Leser musste aus dem Wortzusammenhang schließen, welche Lautung das Zeichen V gerade trug: u oder v, Mvnd oder Eva. Bei Motorrädern macht sich das U in Kürzeln rar, es passt einfach nicht zu Rasanz und Eleganz dieser Maschinen. Wohl aber das V, nicht nur der Moto- renkonfiguration wegen, erinnert es doch an einen Donnerkeil, an unbändige Gewalt und Energie. Kein Wunder also, dass bei Firmen wie Kawasaki, Suzuki und Yamaha, wo Kürzel allesamt keine tiefere Bedeutung haben, bestimmte Buchstaben bevorzugt werden, allein ihres Aussehens wegen, der Assoziationen, die sie zu wecken vermögen. Besonders beliebt: Z und X. Die Form des Z erinnert an einen Blitz, an Feuer, Schnelligkeit, Urgewalt, Bedrohung. Und das X? Genau das Gegenteil. Steht auf dem Tank oder sonst wo rum wie ein unverrückbares Monument. Selbst wenn es kippt, bleibt es immer noch ein X. Fast könnte man sagen: buchstäblich ein Vierspeichenrad."
[ Da muss ich Dich leider enttäuschen, lies besser selbst das Fettgedruckte:
[quote="Redskin (FJ1100/1200-Forum)"]Die Zeitschrift Motorrad beschäftigt(e) sich kürzlich mit den Bedeutungen der Buchstaben. Hier mal alle 3 Teile zusammengefasst.
Das kleine Motorradtypenbezeichnungs-ABC, Teil 1 A – D ETV 1000 XB9R S4R
[ Hi Vanda. lichen Gruß zurück!
besten Dank für den Hinweis auf den Artikel. Da konnte man richtig was lernen, unter anderem aber auch, dass die Hersteller manchmal selbst nicht mehr wissen, warum sie ein Moped so und nicht anders bezeichnet haben.
Ich persönlich finde "echte" Namen besser, als irgendwelche Kürzel, die eher an Bayer, Dragees und Chemie erinnern. So was wie Intruder, Indiana, California kommt besser, finde ich, ist aber grundsätzlich wohl eher in der Chopper-Ecke zu finden.
W 800 geht gerade noch.
Am schlimmsten finde ich Yamaha bei der Namensgebung. In Deutschland spricht man vom Konsonanten-Ministerium, wenn man das BMFSFJ (Jugend, Senioren usw.) meint. Bei Yamaha könnte man oft von einem Konsonanten Moped sprechen, aber mit den hintersten Buchstaben im Alphabet. Und auszusprechen sind die Dinger schon gar nicht mehr, ohne sich die Zunge zu brechen
Ich hab mal im japanischen google gegoogelt (Ländercode verändern)
Die Lösung lautet:
Das W entspricht einem japanischem Schriftzeichen, dessen Bedeutung "Rätsel" lautet. Die Marketingabteilung von Kawa hat sich damals einen Joke erlaubt. Das W sollte schlicht ein Rätsel sein, wofür es steht.
Zitat von susuDas W entspricht einem japanischem Schriftzeichen, dessen Bedeutung "Rätsel" lautet.
Das ist aber auch ein Rätselmopped. Ich hab den "Kawasaki"-Schriftzug von der Sitzbank abgewaschen, und bei jedem zweiten Tankstop oder sonstigem Abparken kommt einer und fragt, was das denn für eine Marke sei