# die Gehirne der Taxifahrer sind in der Regel kleiner dimensioniert.
Gruß
Roger
Zitat von WännäMoin,
dazu mal die inzwischen verwitterten Kenntnisse des Taxifahrers der 80er Jahre:
Mercedes hatte:
# breitere Getrieberäder des ersten und zweiten Ganges (die größere Schwungmasse war beim Gangeinlegen deutlich zu merken)
# stärkere Synchrongringe
# von Automatikfahrzeugen wurde ausdrücklich abgeraten
# die Spurstangenköpfe waren dicker
# das Kupplungsdrucklager war ein anderes
# die Sitze entsprachen nur optisch den originalen
# irgendwas war noch mit den Türschanieren, weiß ich aber nicht genau
# und natürlich noch Sitzschalten, Taxameter, Funk usw.
An Batterie, Anlasser oder Lichtmaschine war nix anders. Das paßte alles so rein. Anlasser kaputt hab ich auch nie erlebt, auch nicht im Umfeld. Der 200er lud bereits im Standgas so kräftig, daß man Licht und Heckscheibe dauerhaft anlassen konnte.
Wer nicht auf eine Daimler in Taxiausführunge warten konnte oder wollte, hatte die Karre schon nach kurzer Zeit auf. Auf den Taxi-Quittungsvordrucken stand immer "Sie wurden in einem Mercedes-Benz gefahren . . . bla bla"
Das stimmte zwar, aber in einem speziell präparierten.
Zitat Muß ich beim TDI umdenken? Hat der sowas wie Schubabschaltung oder gibt's das nur bei den Benzinern?
Gruß Bernd
Moin,
Die Diesel haben Schubabschaltung, wobei - je nach Art der Einspritzpumpe - eine Mindestmengenförderung bleibt. Das ist aber nicht für den Motor wichtig, sondern nur für die Einspritzpumpe. Die ganz modernen Common Rail haben das nicht. Dort gibt es einen extra Rücklauf zum Tank.
Aber Diesel oder Benzin ist völlig egal. Die Tatsache bleibt, daß es in bestimmten Fahrsituationen, z.B. Ausrollen, das ökonomischste ist, den Motor auszumachen und den Leerlauf einzulegen. Der geschobene Motor würde sonst bremsen (egal, welcher Typ) und der auf Nullast gehaltene Motor würde sonst Treibstoff verbrauchen.
So, und nun entbrennen die wilden Diskussionen: bleibt die Batterie in einem akzeptablen Ladezustand? Funktioniert die Servo-Lenkung? Wieviele Bremsungen hält der Speicher im Bremssystem? Bleibt das ABS wirksam ? Was ist mit den Instrumenten? Funktionieren die Bremslichter ? Usw.
Und um solchen Dingen aus dem Weg zu gehen, empfehlen Fahrschule und Hersteller halt, den Motor anzulassen.
Was passiert denn wirklich? Nach ein paar Bremsungen ist der Unterdruckspeicher des Bremskraftverstärkers leer. Dann geht die Bremse echt schwer. Also ausprobieren, damit man drauf gefaßt ist und nicht hektisch den Motor wieder starten muß und vielleicht noch n Unfall baut.
Die Batterie kann solchen Ausrollevent in aller Regel gut ab.
Die Servolenkung wird steif. Die elektrischen Lenkungen haben das weniger, sie fühlen sich ausgeschaltet fast so an, wie früher ohne Servo. Wenn man die Zündung wieder einschaltet, ohne den Motor zu starten, ist die E-Lenkung wieder in Betrieb - und verbraucht logischerweise auch Strom.
Moderne Autos haben eine Leerlaufanhebung bei rollendem Auto. Die Verbraucher - besonders die Klimaanlage - sollen ja weiter versorgt werden. Ich mag diesen modernen Schnickschnack nicht, er läuft dem Spargedanken eindeutig zuwider. Unter anderem auch aus diesem Grund habe ich am Auto den Leerlaufregler gekillt und habe immer das gleiche Standgas
Das Bremslicht geht (das muß es) und der Tacho geht nicht. Der Kilometerzähler verstellt sich trotzdem .
Das ABS geht nicht. Bei eingeschalteter Zündung geht es und die ABS-Pumpe haut den vollen Druck wieder in die Leitung - da wo vorher nichts war, sehr gewöhnungsbedürftig - unbedingt auf freier Strecke probieren, kann von Typ zu Typ unterschiedlich sein.
Meinen Ferdi trickse ich gelegentlich aus, wenn ich mich auf Maggis Spielwiesen in der Eifel rumtreibe. Dort gibt es Gefällestrecken mit richtigen Kurven , bei denen das bloße Runterrollen einen Riesengaudi macht. Wenn ich dann die Zündung aus habe und die Servobremse leergepumpt, geht das Rennen los. Der Wagen hat dann kein ABS mehr und blockiert, wenn ich das will. Sehr schön, aber dont try this at home !
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Würde man also einfach schreiben: "Klar, mach ruhig, kann nix passieren!" dann würden das die falschen lesen und auch ausprobieren. Es sind schon Unfälle passiert bei solchen Aktionen, das darf man nicht verkennen. Aber wenn man genau weiß, was alles abläuft, kann man sich dem Rollgenuß auch hingeben.
Auf alle Fälle sollte man nicht den Zündschlüssel abziehen ...
pelegrino, der einen kennt, der ihm mal erzählt hat, daß der einen kennt, der mal wissen wollte was passiert, wenn man den Schlüssel während der Fahrt 'rauszieht: das Lenkradschloß rastet ein, und er hat den Schlüssel nicht so schnell wieder 'reinbekommen zum entsperren - Auto vorn etwas verbeult, nicht weiter tragisch, aber den jungen Baum, den er so erlegt hat: den mußte er bezahlen ...
Mensch Wännä, da haste Dir aber Mühe gegeben, alles koorekt zusammen zu tragen. Um meinen Fahrstil etwas zu präzisieren: Ich lasse den Motor, solange ich rolle, meistens an, sei denn ich kann genau abschätzen, was passiert, wenn ich den Motor ausmache. Wenn ich länger anner Ampel stehen muß, mach ich den Motor aus.
Zur Mindestmangenförderung: Die Mindestmengenförderung ist doch, wenn ich logisch an die Sache rangehe, drehzahlabhängig, oder? Das würde bedeuten, dass bei Motorbremse mehr Sprit durch die Mindestmengenförderung gezogen wird als bei Leerlauf/ausgekuppelt. Richtig??
diese Logik hast Du ohne den Leerlaufregler gemacht.
Die Mindestmengenförderung ist ein Anschlag in der Verstellung der Einspritzpumpe. Sie stellt sicher, daß immer eine kleine Menge Treibstoff durch die Förderorgane strömt. Bei alten und dumm geschraubten Dieseln ist dieser Anschlag nicht selten verstellt und der Fahrer wundert sich, warum das Auto so leicht rollt beim Gaswegnehmen. Ist der Anschlag ganz grob verstellt, dann läuft der Diesel im Leerlauf viel zu schnell und dreht ungeregelt bis in die mittleren Drehzahlbereiche.
Bezogen auf die Fahrstrecke bzw. Rollstrecke ist die geförderte Mindestmenge somit konstant - bei gleicher Gangwahl. Der Verbrauch ist aber minimal. Konkrete Angaben dazu müßte ich erstmal erfragen. Es hängt - wie gesagt - auch vom Typ der Pumpe ab.
Der Leerlaufregler hingegen hält die Drehzahl im Leerlauf konstant. Das bedeutet, sobald Leerlaufdrehzahl erreicht ist, regelt dieser Regler die Pumpe auf Förderung und sorgt für die richtige Drehzahl. Das verbraucht selbstverständlich Diesel und zwar wesentlich mehr, als der geschobene Motor über die Mindestmengenförderung wegzieht.
Der Motor im Leerlauf hat keinen dollen Wirkungsgrad - finanziell betrachtet ist der Wirkungsgrad 0%. Thermodynamisch ist er vielleicht bei 10%. Es werden halt alle Aggregate gedreht, die Kolbenreibung überwunden, Strom produziert, Luft angesaugt, Abgas ausgestoßen, Geräusche gemacht, Kühlwasser aufgewärmt .
Um nun einen wirklichen Vergleich zu bekommen, müßte man die gerollte Strecke mit geschobenen Motor und mit leer laufendem Motor fahren und dann eine Gesamtbilanz ziehen. Das wird für jede Geschwindigkeit und jede Rollstrecke wieder anders sein. Es gibt aber Verrückte, die dennoch sowas untersuchen. Im Dieselforum war das mal vor Jahren.
Kann man also abschätzen, daß man eine längere Strecke rollt, ohne Bremsen zu müssen, und dann einfach nur vor der Ampel stehen bleibt, keinen weiteren Verkehr behindert, keine Notbremsung einleiten muß etc., dann ist es tatsächlich das Beste, dem Motor schon während der Fahrt stillzusetzen. Aber jeder, wie er meint. So richtig merken wird man den Verbrauchsunterschied nicht.
Ich rolle gelegentlich mit stehendem Motor aus, weil ich dann besser höre, was das Fahrwerk macht. Mein kleiner Japaner ist nicht von der deutschen Wertarbeit und die Bremsen klingen schonmal merkwürdig. Auch mußte der vordere Querlenker schon ausgetauscht werden, weil das Lagerspiel zu groß wurde. Früher beim Käfer habe ich immer auf das linke, vordere Radlager gehorcht, was kurz vor dem Exitus stand. So ein bißchen besinnliche Stille beim Ausrollen kann über den Zustand des Fahrzeuges einiges sagen. Muß man aber nicht haben, issn Spleen von mir.
Macht´s doch nicht so kompliziert. Klar sparst du Sprit, wenn du rechtzeitig den Leerlauf einlegst und das Auto z.B. bis zur Ampel rollen lässt, genauso, wie du Sprit sparst, wenn du möglichst schnell hoch schaltest nach dem Anfahren. Und das ist nicht unerheblich. Falconette ist auch noch eine der alten Schule, die den Motor mit runterschalten abbremst und manchmal dabei sogar Gas gibt. Ich habe mir beim Auto schon lange angewöhnt, frühzeitig den Leerlauf einzulegen - unsere Fahrweise unterscheidet sich in einem Minderverbrauch von ca. 15% bei mir. Nun ja ...
Aber Abschalten an der Ampel habe ich mir noch nicht angewöhnt - wer weiß, ob die alte Kiste wieder anspringt?
Zitat Aber Abschalten an der Ampel habe ich mir noch nicht angewöhnt - wer weiß, ob die alte Kiste wieder anspringt?
Das steckt bei mir auch irgendwie immer noch drin, da ich bis vor ein paar Jahren meistens irgendwelche alten Rostlauben gefahren bin, hatte ich da öfters an Bahnübergängen und Baustellenampeln das Problem, das die Mistkarre nicht mehr ansprang. Und irgendwie hat sich das Trauma bis heute gehalten, obwohl wir inzwischen ein recht neues Auto haben.
Ja Bernd. Der TDI hat Teile dran, die kein Benziner hat und die wahnsinnig teuer sein sein können wenn sie ihren Geist aufgeben. Gerade bei VW. Um Turbo und Diesel werde ich in Zukunft einen großen Bogen beim Kauf machen. Und dass ein Diesel ewig hält und unkaputtbar ist, das gehört inzwischen auch ins Reich der Fabeln und Mythen.
Ja Bernd. Der TDI hat Teile dran, die kein Benziner hat und die wahnsinnig teuer sein sein können wenn sie ihren Geist aufgeben. Gerade bei VW. Um Turbo und Diesel werde ich in Zukunft einen großen Bogen beim Kauf machen. Und dass ein Diesel ewig hält und unkaputtbar ist, das gehört inzwischen auch ins Reich der Fabeln und Mythen.
Der Motor des Mercedes D 250 (W124) hielt gerne mal eine Million Kilometer, heute gibt es soviel ich weiss keine großen Unterschiede mehr.
Zitat genauso, wie du Sprit sparst, wenn du möglichst schnell hoch schaltest nach dem Anfahren. Und das ist nicht unerheblich.
Stimmt allerdings, zum Sparen ist das viel geeigneter. Mein Reden, seit ich W fahre, fünften Gang rein und ab.
Zitat Falconette ist auch noch eine der alten Schule, die den Motor mit runterschalten abbremst und manchmal dabei sogar Gas gibt.
Das scheint bei Frauen recht verbreitet zu sein, ich werde auch seekrank, wenn ich von meiner Freundin durch die Stadt geschaukelt werde. Der Sinn und Vorteil eines Automatikgetriebes erschließt sich mir dann aus ganz neuer Perspektive.
Mein Auto laß ich meist rollen mit Motor eingekuppelt und ziehe beim Erreichen der Leerlaufdrehzahl ohne Kupplung nur vorsichtig den Gang raus. Ich bin kupplungsfaul und die Daihatsu-Kupplungen sind auch nicht so das Gelbe vom Ei. Vor roter Ampel laß ich den Motor laufen. Die Einsparung ist einfach zu klein. Anner Schranke mach ich hin aus.
Zitat von WännäDas scheint bei Frauen recht verbreitet zu sein, ich werde auch seekrank, wenn ich von meiner Freundin durch die Stadt geschaukelt werde. Der Sinn und Vorteil eines Automatikgetriebes erschließt sich mir dann aus ganz neuer Perspektive.
Ihr versteht das einfach nicht! Dass Frauen so fahren, hat rein gar nichts mit Sprit sparen zu tun! Das fühlt sich einfach rassiger an und nicht so schnarschnasenopahaft, wie wenn man das Auto mit eingekuppeltem Motor rollen läßt!