da bahnt sich eine neue Wettbewerbsklasse im Segelflug an, bei der auch der weniger Betuchte eine Chance auf einen der vorderen Plätze hat, ohne gleich mit teuerster "Hightech" auftrumpfen zu müssen, denn diese "Hightech" ist dort verpönt.
Der Anstoß für diese Wettbewerbsklasse kam übrigens aus der Türkei, findet hier in der BRD aber scheinbar Zuspruch. Viele haben von den Hightech-Fliegern die Nase voll und wollen zurück zum "alten" Modellbau, so wie er vor einigen Jahren noch war.
Die eingesetzten Flieger sind zweiachsgesteuerte Segler mit 2 Metern Spannweite in Holzbauweise und einer Bremsklappe, sogenannte "RES" (rudder-elevator-spoiler).
Die Regeln werden gerade aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt, damit man sich mit den türkischen Modellfliegern in einem Wettkampf messen kann.
Nur mal zur Info, denn vielleicht ist gerade dies etwas für die hier Lesenden? Ich werd voraussichtlich -wenn ich es denn zeitlich und organisatorisch hinkriege- dort meine Fühler ausstrecken. Habe auch schon ein einfaches Holz-Fliegerchen im Auge für diese Wettbewerbe.
Gruß Monti
Noch schlimmer? Was kann denn daran noch schlimmer sein? >Jehova, Jehova, Jehova!<
Zitat von montcorbier Nur mal zur Info, denn vielleicht ist gerade dies etwas für die hier Lesenden?
dafür muß ich erstemal die teilangetötete minimoa instandsetzen, und einen neuen versuch des lernen anfangen... so ein erstflug ist schon böse, ohne anleitung aber nicht im sommer, da hab ich so ein anderes dummes hobby, was voll viel zeit kostet
Monti wie wär es denn damit: zurück zum "Kleinen Uhu" Letztes Wochenende war ich seit langem wieder mal auf einem "Großmodell-Flugtag". Ein Modell hatte da einen 250 ccm. Motor drin. Und Deutschlands bekanntester Flugmodellbauer war natürlich auch da.
kannst du mir das "RES" näher erleutern ? Ich kann mir da so gar nichts darunter vorstellen.
Helmut
RES bedeutet, daß die Segler nur über Seitenruder, Höhenruder und eventuell über eine Bremsklappe verfügen dürfen. Diese Flieger sollten aus Holz sein, am Besten selbstgebaut und haben -in diesem Fall- eine Spannweite bis 2 Meter. Mit solchen Fliegern lernte man dereinst auch das Modellfliegen per Fernsteuerung.
Der "Amigo" von Graupner wäre bspw. ein solcher Flieger Den hatte ich auch mal vor Jahrzehnten und der flog 1A! Habe z.ZT aber einen amerikanischen Bausatz im Auge -in der Hoffnung, daß ich ihn noch irgendwo auftreiben kann-, der relativ selten in unseren Breiten ist und wohl die Bedingungen für diese "neue" Wettbewerbsklasse erfüllt. der ist allerdings auch schon etwas älteren Datums.
Die Chancengleichheit der Teilnehmer ist halt dadurch gewahrt, daß eben keine High Tech Materialien (wie in anderen Wettbewerbsklassen) eingesetzt werden sollen/dürfen.
Habe selbst auch so ein High tech Carbonspielzeug, welches nur auf Bestellung angefertigt wurde (mittlerweile beträgt die Lieferzeit für diese Sperenzchen über ein Jahr) und das kostet auch noch 'ne ganze Stange.
Die RES Fliegerei ist mir der ursprünglichere Modellbau , da mit Holz weitgehend selbst gebaut und es mit wenig Steuerkanälen auskommt, demnach der Kostenfaktor auch um einiges geringer ist. Spaß hat man trotzdem (Ist so ähnlich wie die W bei den Motorrädern, auch etwas Retro spielt mit) und die Chancengleichheit bei einem Wettbewerb sind für den Normalsterblichen eher gegeben.
Gruß Monti
Noch schlimmer? Was kann denn daran noch schlimmer sein? >Jehova, Jehova, Jehova!<
einen Amigo der letzten Baureihe hab ich auch noch (Amigo III), allerdings war dieser noch nie in der Luft.
Eine Frage nur: was ist das denn mit der komischen Bremsklappe? Wozu?
Für die Ziellandungen ? Hammwer doch immer ohne gemacht. Und wie geht das dann mit den Kanälen? Das ist doch schon wieder Heitek bei nur zwei zugelassenen Kanälen.
auf dich und den TheoW hab ich eigentlich mit dem Beitrag auch insgeheim gehofft.
Zitat von Wännä
einen Amigo der letzten Baureihe hab ich auch noch (Amigo III), allerdings war dieser noch nie in der Luft.
Dann bau ihn fertig und flieg damit! Das Ding klebt am Himmel. (Ok, eine Flächenbelastung von 12 - 22 g/dm² ist 'ne Ansage)
Zitat von Wännä
Eine Frage nur: was ist das denn mit der komischen Bremsklappe? Wozu?
Das mit der Bremsklappe (Spoiler) ist kein muß. Wenn man eine solche Bremsklappe aber einbaut, dann wird wohl die Lage dieser Klappe vorgeschrieben sein (irgendwas mit 5 cm vor der Endleiste der Tragfläche), sodaß sie bspw. nicht als Wölbklappe oder Querruder genutzt werden kann (denn dann hätten wir nämlich genau wieder diese "Aufrüstung" ). ..und für den "Spoiler" braucht's dann halt einen Kanal mehr...
Die Übersetzung der Regularien aus dem Türkischen liegt noch nicht vor.
Zitat von Wännä
Für die Ziellandungen ? Hammwer doch immer ohne gemacht.
Na, da sind wir uns einig! Klappt auch ohne "Spoiler".
...und gerade heute bin ich mit einem US-Amerikaner in Kontakt getreten, welcher noch Baukästen des von mir auserkorenen Seglers mit 2 Metern Spannweite und über zwei Achsen gesteuert anbietet Hier mal ein Bsp. einer kleineren Abwandlung dieses Seglers:
Jetzt eruieren wir noch die Versandkosten nach Germany, müssen Zoll und MwSt. einrechnen und kommen dann hoffentlich auf einen Preis in Höhe des aktuellen "Amigo"-Bausatz von Graupner. Bin mal gespannt...
Gruhuuuß Monti
Noch schlimmer? Was kann denn daran noch schlimmer sein? >Jehova, Jehova, Jehova!<
Zitat auf dich und den TheoW hab ich eigentlich mit dem Beitrag auch insgeheim gehofft.
Bei mir bist Du aber falsch gelandet, Monti. Ich hatte nur einmal einen Segler und den brachte ich immer mit Handstart und einem aufgesetzten 1,5er Motor nach oben. Irgendwann bin ich bei der Rizinusschmiere am Rumpf dann mit der Hand abgeglitten und hab den weiter hinten liegenden Schalter dabei betätigt. Der Flieger stieg und stieg kreisend hoch und war kaum noch zu sehen. Für den Fall der Fälle hatte ich das Seitenruder generell leicht auf leicht rechts gestellt und hab das Modell dann nach dem Start erst ausgetrimmt. Nun herrschte aber in der Höhe mehr Wind als am Boden, und so wurde das Modell bei jedem Kreis etwas Richtung nächstes Dorf getrieben. Endlich war der Sprit alle und der Motor stand. Wir (der halbe Verein) sind dem Segler mit dem Auto hinterhergefahren, und langsam kreisend kam er wieder runter. Da er aber so einen guten Gleitwinkel hatte flog er über das Dorf drüber und hätte es auch beinahe über das Dorf hinaus geschafft. Ausgerechnet im letzten Haus am Dorfrand schlug er dann mit einem lauten Rumms in ein Regenfallrohr ein. Die Leute saßen gerade beim Mittagskaffee auf der Terrasse und vor Schreck flog denen die Tasse aus der Hand. Gleich darauf standen sie ca. 10 Leuten vom Fliegerverein gegenüber. Was haben uns die Leute in ihrem Schreck beschimpft damals. Am Modell und dem Regenfallrohr entstand aber kaum Schaden. Ich war ja DMFV-Versichert und hinterließ meine Adresse und Telefonnummer, aber es kam da nie was. Seitdem hab ich aber nur noch "Selbststarter" mit Fahrwerk geflogen. Nachdem mein Segler aber seine tollen Flugeigenschaften und Stabilität im Verein bewiesen hatte, da konnte ich den gut verkaufen.
Meine Erfahrung mit Seglern ist aber dadurch so gut wie nicht vorhanden.
Erst ein halbes Jahr später baute ich eines meiner Motormodelle zu einem Schleppmodell um, damit im Verein wenigstens auch mal ordentlich Höhe mit Seglern gemacht werden konnte.
Zitat Ausgerechnet im letzten Haus am Dorfrand schlug er dann mit einem lauten Rumms in ein Regenfallrohr ein.
Genau so muß das !
Mein "Beginner" (Graupner) hat sich nicht mit einem Regenrohr aufgehalten, sondern ist in ein geöffnetes Dachfenster eingeflogen, wo die Frau des Hauses - nun ja, sagen wir mal - spärlich bekleidet saß, lag, hockte - was weiß ich. Immerhin war Hochsommer.
Sie stand im Bademantel auf der Straße und wetterte, daß die ganze Straße eine Woche lang ein Thema hatte. Die Polizei wollte sie holen (die kam auch, aber nicht von ihr gerufen), . . .
Der Beginner war ein Freiflugmodell mit 1000mm Spannweite, wenn ich mich recht erinnere. Er ist anscheinend mit einem Flügel hängen geblieben, hat die nur mit Gummi befestigten Tragflächen einfach abgedreht und so paßte das Modell komplett durch das Fenster.
Und wir waren so stolz auf unsere selbstgebastelte Hochstartwinde . . . .
Jedenfalls haben wir das Ding wieder bekommen und die Polizei meinte noch, wir sollten gut aufpassen, das sei aber ein schönes Flugzeug
Zitat Ich war damals 12, mein Bruder 10. Mein Gott, ich weiß es noch genau !
In diesem Alter sah ich zum ersten Mal ein Motor-Flugmodell. Damals gab es ja noch keine Fernsteuerungen und so flogen die Amis diese Teile mit dem 0,8er Coxmotor und einem Höllenlärm als Lassogeier um sich rum. Ich stand da oft am Kasernenzaun wenn die Amis die Modelle über die Panzerplatte flogen. Gerne wäre ich da mal näher ran gegangen, aber das ging ja nicht. Für mich war das damals ein Wunderwerk der Technik. So ein kleiner Motor in so nem kleinen Flugdingens. Wie machen die das nur? Alleine die Zündkerze in Bruders NSU-Lux war größer als der ganze Modellmotor, und irgendwie muss das Motörchen doch auch einen Zündfunken bekommen.
Und noch mehr staunte ich, als eines Tages einer mit einem Modell ankam, dass hatte keine Leinen mehr, besaß auch einen größeren Motor, war etwas größer als die Lassogeier und der Pilot hielt einen Kasten mit Hammerschlaglack in den Händen. Die erste Fernsteuerung! Da standen selbst die anderen Amis neugierig dabei um das zu sehen.
Zwanzig Jahre später fing ich selbst mit der Modellfliegerei an und als wir im Verein über die Anfänge der Modellfliegerei mal quatschten, da brachte unser ältester Modellpilot so einen Kasten zum Flugplatz mit. Es war seine erste Fernsteuerung. Die hatte nur einen Knopf und sendete nur einen Kanal. Angesteuert wurde lediglich das Seitenruder. In der Grundstellung stand das gerade, beim Antippen des Knopfes ging es nach rechts. Mehr war nicht, aber es reichte um das Modell um sich herum zu fliegen. Die Jungs nannten die Funkanlage daher auch Tipp-Tipp-Fernsteuerung weil man immer aufs Knöpfchen tippen musste.
Ich hab ja mit Dreikanal und so was begonnen:
Wie man sieht: ein Modell kann ewig leben - wenn man es immer wieder aufbaut. Kerle, was hab ich da eine Zeit verbraten bis ich die Landungen mal raus hatte. Dabei war das Teil so gutmütig dass es anfangs alleine und ohne Motorlauf besser landen konnte, als ich es mit Motorlauf.
Ich durfte auch mal den Taxi fernsteuern, bekam aber auch eine gute Anleitung. Der Besitzer sagte gleich, daß das Flugzeug alleine besser fliegt, als mit Piloten, und so habe ich nur mit dem Seitenruder und ganz wenig Gas ein paar Richtungsänderungen geflogen. Das ging so, bis die Ausgangshöhe verbraucht war und der Mann wieder eingriff. Für mich war der ganze Tag ein einziger Traum.
Hatte auch mal einen absolut leichten und filigranen Elektrosegler. Das Ding machte richtig was her und war allerdings nicht für stürmische Tage gedacht.
Da fährst zum Erstflug dann raus auf den Platz und welches Wetter bringst mit? Sturmböen!
Jetzt ist natürlich bei einem solchen "Ereignis" des Erstfluges auch gleich die ganze neugierige Familie meiner Exlebensabschnittsgefährtin am Platz aufgetaucht um das Spektakel (die warteteten doch bloß darauf, daß Monti das Teil in die Erde rammt!!!) zu erleben.
Bereitwillig (ich eher mit einem bescheidenen Gefühl) schnappte sich das Familienoberhaupt der "gegnerischen" Familie meinen neuen Flieger um ihn sogleich mit Schmackes in den Sturm zu werfen. Glücklicherweise hatte ich die Stromversorgung noch schnell angeschlossen und das Fliegerchen reagierte irgendwie auf Ruderausschläge, der Elektromotor startete, aber kam gegen die Sturmböen nicht richtig an... Ein rückwärts fliegenden Flieger hatte ich bis dahin noch niemals gesehen! Wenn die Windböen nachliessen, da kam ich kurze Zeit in den Vorwärtsflug... Ging aber nicht lange und eine erneute Windböe erfasste das Fliegerchen und wie ein Blatt im Wind wurde es herumgeworfen und es kam wie es kommen musste. Das Fliegerchen schlug unter Gejohle der Anwesenden auf den Acker auf.
Es war mir eine Lehre!
Gruhuuuß Monti (auweh, jetzt hab ich doch tatsächlich wieder das Ausloggen von Luzi verpeilt! Was soll's)
das habe ich auch mal erlebt als mein Schwager seinen etwas schwächlich motorisierten Doppeldecker mit dem großen Luftwiderstand an einem stürmischen Tag unbedingt fliegen wollte. Der Schwager machte dann folgendes: er startete am Ende der Landebahn (er brauchte nur 2 m. Anlauf bei dem Gegenwind um hoch zu kommen) und liess dann das Modell gegen den Wind gestellt über den gesamten Platz bis zum Ende der Landebahn langsam nach hinten wegtreiben. Dann wieder Landung fast auf den Punkt, Modell vortragen und wieder das gleiche Spiel.
Mein Schwager war unter uns Neulingen der beste Modellbauer. Da er für die Fokker keine fertigen Teile bekam, hat er alles selbst gebaut. Besonders auf die Haube war er (mit Recht) sehr stolz. Soulie hätte die bestimmt auch nicht besser hinbekommen. Wegen der Räder gab es aber Zoff mit seiner Frau. Die hatte er seinem kleinen Sohn am Fahrrad (Stützräder) gemopst und nach alten Vorbildern später bemalt.
Zitat von TheoWDas mit dem rückwärts vorwärts fliegen
Das gabs in groß auch amal, kurz nachm Wright. Irgendwo in USA, da is einer zig Kilometer geflogen, neuer Rekord. Allerdings iser etliche Kilometer nachm Startpunkt gelandet, weil Gegenwind viel höher als Fahrt. Was ich mich erinnere hams dem die geflogenen Kilometer gerechnet und nicht die zurückgelegte Strecke.