Duck, es geht um XT / SR Teile und da wäre Kedo das erste Haus am Platze. Außerdem hab ich keine Angst das mir einer Scheiß verkauft, ich fage mich nur obs Qualitätsunterschiede gibt - offensichtlich wohl. Weiterhin reden wir hier über ein Dutzend XT / SRs mit mehr oder weniger ausgeprägtem Wartungsstau und Restaurationsbefürfnis plus noch etliche andere Fabrikate. Alles in Allem also wert mal drüber nachzudenken on man ein Fass voll Lager auch günstiger bekommen könnte, damit hast Du recht.
Ducky, du vergleichst Äpfel mit Birnen. Je nach Einsatzzweck wird das eine oder das andere verwendet. Du kannst nicht einfach ein Kugellager durch ein Rollenlager ersetzen.
Also, ich kann jedem Schrauber nur empfehlen sich den aktuellen Lagerkatalog (kleines Werkstattgerechtes Taschenbuch in Telefonbuchdicke) beim örtlichen SKF-Vertreter zu holen.
Dort steht alles drin was man braucht. (Übrigens,Scheißhausfreundliches Leseformat mal so am Rande)
SKF und FAG sind immer 1. Wahl! Man sucht sich dann seine Lager raus und (ganz wichtig!)schreibe sich die Bestell-/ Artikelnummer auf. Damit fährt man dann zu seinem SKF-Repräsentanten und trägt seinen Wunsch kurz und knapp vor. Viele Lagerhändler geben sich mit so`nem Popelsvolk wie Moppedschraubern nicht ab. Zeit ist Geld, auch in der Branche. Wenn man erst x den Meßschieber zücken muß und sich 1/2h mit dir beschäftigen muß, um letztendlich ein dir ein Lager für 4,70- zu verticken, lohnt sich das für den Vertreter nicht.
Am besten immer über die Firma bestellen. Dann sparst du auch noch die Märchensteuer. Wenn man allerdings in einem Blumenfachgeschäft tätig sein sollte und sonst keinen Draht zu Ausrüstungsfirmen hat, wird es natürlich schwierig (aber nicht unmöglich!!!)
Alle Lager wirst du sehr wahrscheinlich auch nicht von SKF &Co kriegen. Die 4 Japanischen Moppedmanufakturen sind oft auch eigene konstruktive Wege in Bezug auf Lager gegangen (Sondergrößen, Sonderabmaße). Wenn das der Fall sein sollte, mußt du wohl oder übel auf die von Koyo bei deinem lokalen Kawadealer zurückgreifen. Das umstricken mittels Zwischenhülsen und Ringen um mit dem nächstmöglichen Maß klar zu kommen, lohnt nicht.
Also, weißte Bescheid... SKF-Katalog holen und alles wird gut! Und ganz ehrlich, ich gehe lieber mit Fachliteratur als mitter "Blöd-Zeitung" in das Fliesenzimmer.
Da ich erst vor wenigen Monaten die Lager an der W wechseln musste, folgende Erfahrung. Markenlager deutscher Produktion kosten ca 11 € das Stück bei meinem Lagerhändler hier in KO. Markenlager japanesisch kosten sogar mehr, werden aber bei uns nicht gehandelt. Markenlager aus China ( kontrollierter Anbau)ca. 8 € Billiglager aus ???? ca. 5 € (wobei die bei großen Stückzahlen dann sehr viel preiswerter werden).
Für den Radausbau brauch ich 10 Minuten Für das rauspopeln der Lager mit meinen beschränkten Hausmitteln, ne halbe Stunde Dann noch mal 20 Minuten bis Alles wieder drin is. Die Originallager haben 60 T km gehalten. Bei einer möglichen Ersparnis von maximal 12€, weiss ich dann genau was ich kaufen werde. Im Motorinneren käme ich jedenfalls garnieniemalsnicht auf die Idee ein "billiglager" zu verbauen. Dafür macht mir das einfach zu viel Arbeit so einen Motor zu öffnen.
Einen Satz der großen Lager japanesisch(späte Baujahre dicke Achse) mit Dichtringen (Nabe) hab ich hier noch liegen. Da hab ich mal was falsch bestellt. Wer möchte 15€ + Warensendung
Ich möchte schlafend sterben, wie mein OPA .... nicht schreiend wie sein Beifahrer
es gebt Kugellager und "Rollenlager" wasn nu besser? rollenlager?
Moin,
nochmal ein Allgemeinsenf zu Lagern:
Es gibt kaum ein Bauteil, welches 1. so wahnsinnig präzise gemacht wird, 2. so billig im Verkauf ist (Erstausrüster), 3. so viel Schaden anrichten kann, wenn es nicht gut ist.
Daraus folgt erstmal ganz platt juristisch: keine Chance !!!!
Für Folgeschäden übernimmt der Hersteller keine Haftung. Er ersetzt - sofern nachgewiesen - das qualitativ minderwertige Lager durch ein qualitätskonformes und das wars. Wer also würde für 1,73 EUR ein Verfahren anstrengen ?! ==> Niemand.
Handelte es sich freilich um 40.000 Lager, ja dann . . . . dann würde man klagen und es wäre richtig was los, aber so ist es ja nicht. Wenn ein Lager richtig gefertigt und geprüft wurde, passiert das ja nicht. Es sind immer nur Ausreißer, bei denen irgendwas während der Herstellung nicht gestimmt hat (Schmelze zu kalt, Härtetemperatur zu warm, Geister im Produktionsraum , etc. etc.)
Das führt zu dem nächsten Kapitel, der Berechnung und Dimensionierung:
Wälzlager sind keine auf Basis von physikalischen Erkenntnissen berechnete Bauteile, sondern Wälzlager werden gebaut und dann geprüft und dann geprüft und dann geprüft und dann geprüft und dann geprüft und dann geprüft und dann geprüft und dann geprüft und dann geprüft
In allen Varianten durchlaufen sie Testzyklen, die dann statistisch ausgewerten werden und über die Verwendung von durchaus physikalisch untermauerten Erkenntnissen zu Hilfsformeln führen, mit denen der spätere Anwender, also der Konstrukteur, das richtige Lager für seinen Zweck aussucht. Sicherlich werden die Flächenpressungen der Wälzkörper in ihrem Maximum berechnet und damit die höchste statische Tragzahl ermittelt, aber das ist nicht der Wert, der dann auch im Katalog steht. So etwas wäre viel zu gefährlich!
Wenn ein Lagerhersteller eine statische Tragzahl von soundsoviel angibt, dann hat er das nicht nur einmal ausprobiert, sondern tausendmal, und nicht nur an einem Lager, sondern an mindestens tausend.
Kommen wir zur dynamischen Tragzahl, wo die Drehzahl und die Lebensdauer mit eingeht. Hier wird es schon viel komplizierter. Ich wüßte keine physikalischen, einfachen Zusammenhänge, die die Kurvenverläufe von Lebensdauer und Drehzahl erklären. Sicherlich, der geübte Mathematiker sieht irgendwelche Verbindungen, aber das ganze ist nicht erklärbar, sondern ledigliche statistisch nachweisbar.
Dann kommen die ganz ekeligen Viecher, die Zusatzlasten. Da gibt es Empfehlungen, z.B. für den Verbrennungsmotorenbau. Ein Zweitakter bekommt damit einen anderen Stoßfaktor, als ein Viertakter - ja toll !! Und läuft der Zweitakter nachher auch genauso, wie der Stoßfaktor vorgab ??? Was ist denn wenn ein solcher Motor z.B. bei Ulf aus Aalhausen an der Weser zum Tuning war und hinterher so weich und rund läuft, daß man das Lager schon fast ausbauen könnte ????
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Dann ist dieses Lager überdimensioniert und zu teuer, jedenfalls sofort, wenn die Konkurrenz etwas kleineres, billigeres baut.
Umgekehrt, wenn ein Konstrukteur ein Radlager für das Vorderrad einer W dimensionert und dabei von seinem Fahrstil ausgeht - dann baut garantiert irgendwer einen Crosser daraus (z.B. mein Kawa-Händler ) und schon ist das Lager zu knapp. Aber wieviel zu knapp ? Wann geht es kaputt ? Nach dem 13. Hügel oder nach dem 137sten ?? Wie ist der Einfluß von gleichzeitigem Bremsen während des Wiederaufsetzens ???
Das sind alles so Fragen, die in der Praxis durch Erfahrungswerte erschlagen werden müssen - anders ist das nicht praktikabel.
Beim Hersteller FAG bekommt man z.B. dieses Wälzlagerauswahlsystem W.A.S., ein Rechenprogramm für den PC . Da sind die Daten drin und man kann rel. schnell loslegen. Aber immer gewahr: es sind statistische Daten, sie werden vom Hersteller garantiert, aber dieses Garantie ist eben finanziell so viel wert, wie eine Tüte Lutschbonbons - hatten wir ja oben schon.
Lagerhersteller müssen also über ihren Ruf die Sachen verkaufen. Sie müssen sich einfach als derart zuverlässig und bombensicher erweisen und dieses über Jahrzehnte hinweg, damit der Anwender sagen kann: "ok, nehme ich!"
Der Hersteller baut also ein Lager, prüft es an die tausend Mal und legt dann seine Tabellenwerte für die Tragzahlen fest. Sein Konkurrent baut das gleiche Lager, traut sich aber, höhere Werte anzugeben. Der Anwender steht dann vor der skurrilen Situation, daß er ein Lager von FAG bei diesem Belastungsfall gerade nicht mehr nehmen kann, das Lager von SKF aber noch gut ist. Beiden Lagern ist kein Unterschied anzusehen.
Als ich meinen Versuchsmotor gebaut habe, habe ich Wälzlager verwendet, weil mir ein Schmiersystem mit Gleitlagern etc. viel zu aufwendig war. Mein promovierter Maschinenbaubruder, der Vorlesungen an der Uni Siegen für Lagerauslegung gibt, hat mir bei der Lagerauswahl geholfen. Wir fanden sogar Stoßfaktoren für Dieselzweitakter , die allerdings aus der Zeit des deutschen Wiederaufbaus stammten . Ich wurde also fickerig, um es mal so auzudrücken. Er dagegen behielt die Ruhe und sagte: "Mach se nicht zu groß, die Lager, Du erfährst sonst nie, wo wirklich die Belastungen sind." Auf meinen Einwand, ich wolle doch mein Motörchen nicht gleich zu Bruch fahren, sagte er nur: "Komm, 14 Stunden Lebensdauer nach Tabelle sind genug. Du bist doch froh, wenn Dein Dingelchen mal gerade 20 Minuten läuft . . . "
Bei den ganz großen Wälzlagern sieht es etwas anders aus. Dort wird viel doller ausgelegt und berechnet. Die Walzwerke z.B. hatten Rollenlager. Meines Wissens stellt man aber nun auch auf Gleitlager um. Bei Schienenfahrzeugen usw. wird die Welt auch schon spannender, die Lager aber auch wesentlich teurer.
Mich faszinieren die ganz kleinen Kugellager mit keramischen Kugeln, wie sie seit ca. 20 Jahren in den Modellflugturbinen verwendet werden. Diese Dinger werden mit Prüfdrehzahlen von bis zu 300.000/min geprüft und der Laufwiderstand wird gemessen. Nur so war es überhaupt möglich, kleine Flugzeuge mit Turbinenantrieb zu bauen.
Danke Wännä, das bringt für mich jedenfalls sehr viel Licht ins Dunkle. Jetzt kann ja jeder für sich selbst entscheiden was er wann und wielange für wieviel wo einbaut.