Ich habe heute die Reifen gewechselt und im gleichen Schachzug auch gleich ein 14er Ritzel eingebaut. Bei der Probefahrt vorhin hörte ich aber immer wieder ein klackerndes Geräusch, es klingt so als würde die Kette wogegen schlagen oder als würde viele kleine Steinchen gegen das Schutzblech schlagen (was aber sicher nicht der Fall ist). Das Geräusch tritt vor allem im Schiebebetrieb auf, vielleicht ist es auch während dem Gas geben da aber wird vom Motor übertönt? Ich konnte die Quelle nicht genau ausfindig machen, es kommt auf jeden Fall von der Linken Seite. Wenn ich das Motorrad aufbocke und das Hinterrad drehe, höre ich es nicht.
Was könnte das sein? Habe ich die Kette vielleicht zu stark gespannt? Wenn sie zu schwach gespannt wäre und deswegen irgendwo dagegen schlägt, müsste man es ja auch bei aufgebocktem Motorrad hören. Schrauben sind mir auch keine übrig geblieben
Kann gut sein, daß die Kette nicht mehr richtig zum neuen Ritzel "passt" ... spätestens seit Serpels Beitrag zum Thema Kettenlängung wissen wir zwar, daß eine Kette das nicht tut ...
... aber es könnte ja sein, daß deine Kette davon noch nix weiß ... und deren Rollen im Schiebebetrieb "auflaufen"?!
Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher ob die Kettenspannung korrekt ist - einfach weil ich das eigentlich noch nie überprüft habe. Musste ich bis jetzt auch nicht, da ich ein Motorrad noch nie lang genug hatte um nachspannen zu müssen Ich musste die Kette allerdings recht viel nachspannen, habe das aber für normal gehalten da das neue Ritzel ja schließlich einen Zahn weniger hat. Die Kette habe ich nach der Anleitung im Forum gespannt - mit jemanden auf dem Motorrad hat sie sich noch ein bisschen über einen cm nach unten ziehen lassen.
Das Motorrad hat gerade mal 9000km runter, da sollte die Kette noch in Ordnung sein. Wie schon gesagt ist meine Befürchtung dass es von einer zu strammen Kette kommt, denn es fällt mir einfach kein anderer Grund ein. Wenn sie zu locker wäre, sonst irgendwas unter der Ritzelabdeckung schleifen würde oder das Hinterrad derart schief eingebaut wäre dass die Geräusche daher kommen, müsste man es doch auch im aufgebockten Zustand hören.
Du solltest mal schauen, ob das Hinterrad richtig ausgerichtet ist (steht das hintere Kettenrad mit dem Ritzel in einer Flucht). Zu prüfen, indem Du von hinten auf den Kettenverlauf schaust. Vielleicht ist aber das Kettenrad und die Kette schon so verschlissen, dass das Ritzel nicht mehr dazu passt.
Mhm dann werd ich die Kette morgen wieder ein bisschen lockern, vielleicht hilfts ja was.
Zitat von Brauchiritzelmutter fest & gesichert?
So fest wies ging. Bevor ich die 120? Nm erreicht habe, hat aber das Hinterrad durchgedreht - trotz voll getretener Bremse und Schlüssel zwischen Kette und Kettenblatt. Ich hab dann zur Sicherheit noch mit so nem "Schlagschrauber" nachgezogen, der eigentlich zum Befestigen von Autoreifen gedacht ist (mit dem hat sich die Ritzelmutter übrigens auch sehr gut lockern lassen). Die Mutter ist auch gesichert, ich habe das komische Teil wieder zurück gebogen. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass die Geräusche von einer losen Ritzelmutter kommen.
Zitat mit jemanden auf dem Motorrad hat sie sich noch ein bisschen über einen cm nach unten ziehen lassen.
Hmmm,
ein bißchen dehnbar, diese Angabe. "Ziehen lassen" klingt so nach etwas Kraftaufwand. Das darf nicht sein. Die Kette muß noch gerade etwas locker sein, darf nicht federn.
Das wäre doch viel zu einfach! Wenn man wüsste, wies geht... Ich habe die im Forum genannte Variante mit draufsetzen und Kette runter ziehen genommen, weil ich die andere Variante mit dem Hauptständer noch nie selbst gemacht habe. Alle meine bisherigen Motorräder hatten nur einen Seitenständer. Ich habe es heute eben so gemacht, dass sich zuerst jemand drauf gesetzt hat und ich dann versucht habe, die Kette so weit wie möglich nach unten zu ziehen. Nach der Anleitung:
Zitat Es empfiehlt sich also, die Kette zu prüfen, wenn das Motorrad nicht auf einem Ständer steht und wenn jemand drauf sitzt. Das kann auch der Fahrer selbst sein, der mit etwas Verrenkung an die Kette greift und sie in der Mitte rauf und runter bewegt. Sie muss auch dann noch etwa Spiel haben, mindestens 10mm.
Wie misst man denn genau den Durchhang, wenn das Motorrad am Hauptständer steht und man nicht an der Kette ziehen soll? Legt man ein Lineal oder eine Stange zwischen Ritzel und Kettenrad und misst von dort die 3-4cm runter? Und ja, ich weiß dass die Frage bescheuert ist
Es ist ganz simpel: Du suchst in etwa die Mitte zwischen Kettenrad und Ritzel, nimmst dort die Kette am unteren Trumm zwischen zwei Finger und bewegst sie ohne Kraft nach unten und oben. Der Weg, den sie dabei zurücklegt, sollte ungefähr 4 Zentimeter betragen. Wenn du dir unsicher bist, halte einen Zollstock senkrecht daneben.
Eine zu straff gespannte Kette führt ziemlich schnell zu einem Lagerschaden im Getriebe. Das Spiel der kette sollte man also unbedingt ernst nehmen.
Zitat Legt man ein Lineal oder eine Stange zwischen Ritzel und Kettenrad und misst von dort die 3-4cm runter? Und ja, ich weiß dass die Frage bescheuert ist
... frag' am besten den Serpel - der kennt sich mit Ketten aus ...
Kettendurchhang prüfen für Österreicher:
1.) W auf Hauptständer stellen 2.) unteres Kettentrumm mit dem rechten Zeigefinger(0,085Nm) mittig nach oben drücken - wahlweise geht auch der linke ... 3.) "Kettendurchhang" schätzen oder mittels Zollstock(linke Hand!) messen 4.) ggf. Kettenspannung mittels Spanner am HR auf 2,5-4cm Durchhang korrigieren, wobei ich 3,5cm für optimal halte 5.) mit korrekt eingestellter Kettenspannung(geräuschfrei) Fahren
Zitat Eine zu straff gespannte Kette führt ziemlich schnell zu einem Lagerschaden im Getriebe.
Ach ...
Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung ...
Zitat von WännäWenn Du im vierten auf der Autobahn bei Richtigeschwindigkeit Vollgas gibst, zerren noch 300 bis 400 kg an der Kette, ergo auch an dem Getriebelager. Beim hurtigen Anfahren (was mit der W sehr gut geht) kann das mal schnell auf über eine Tonne Zugkraft anwachsen. So stark kriegst Du die Kette gar nicht gespannt mit den Einstellschräubchen.
(Für die Wissenschaftler unter uns: Kräfte werden nicht in kg angegeben, weiß ich. Aber man kann sich unter Njutens ja doch nix vorstellen)
Das heißt jetzt nicht, daß das Entspannen der Kette überflüssig war, aber trotzdem: cool bleiben, Mann. Da iss noch nix passiert. Ich hatte die Kette auch schon zu straff - ein paar hundert Kilometer. Die Werkstatt hats mir gesagt.
Du weißt doch: Wännäs Aussagen zur Motorradtechnik sind - nun, sagen wir mal - sehr eigenwillig und sollten immer mit dem Zusatz versehen sein: Liebe Kinder, bitte nicht zu Hause nachmachen!