Aufgrund der unklaren und ungemütlichen Wetterlage rund um Ostern hatten wir beschlossen, sobald sich irgendwo in erreichbarer Entfernung ein paar Schöne Tage abzeichnen, fahren wir da hin. Und das schien am ehesten am Bodensee der Fall zu sein. Also kreuzten wir am Ostermontag den Rhein am Kornsand, wo auch der eine oder andere W-Fahrer anzutreffen war.
Pause am Kornsand
Weiter ging es über Landau und Hagenau bis auf die Höhe von Colmar und dort am Kaiserstuhl vorbei nach Freiburg. In der gesamten Rheinebene machte sich schon der Frühling bemerkbar, ein leichtes Grün zeigte sich an den Bäumen, einiges blühte schon. Hinter Freiburg hatten wir aber dann Schnee am Straßenrand.
Schnee hinter Freiburg
Eine Straße genau in unserer Richtung war gesperrt. Da das an Feiertagen meist kein Problem ist, fuhren wir einfach weiter. Man hatte aber über die ehemalige Straße einen Stausee gebaut. Für die Baustellenfahrzeuge gab es natürlich eine Umgehung, die wir nutzten. Als ich für ein Foto meine W abstellte, klappte sie den Seitenständer ein und ruhte sich etwas aus. Kupplungshebel abgebrochen. Nun ja, ärgerlich, aber sonst nichts passiert.
Auf einmal war die Straße weg …
Die erste Übernachtung fand in Geisingen-Kirchhausen statt, in einer Fernfahrer-Gaststätte. Diese zeichnen sich meist durch zivile Preise und durch ganz gutes Essen aus. Hier leider nicht so. Das Essen war sehr mäßig und die Zimmer dafür teuer. Der Gasthof Mond in Kirchhausen ist absolut keine Empfehlung! Die Wirtin war sehr schwäbisch: Mer gebet nix, nehmet aber gern!
Am nächsten Morgen dann strahlender Sonnenschein, allerdings bei nur 3 Grad, ging es Richtung Bodensee. Je näher man dem See kam, desto wärmer wurde es, allerdings noch im einstelligen Bereich.
Ein erster Blick auf den Bodensee
Die Pfahlbauten
Die Pfahlbauten in Unteruhldingen wollten wir uns ansehen. Falconette war während ihrer Schulzeit schon mal dort, erkannte aber so gut wie nichts wieder. Aber es ist eine schöne Anlage, die uns gut gefallen hat. Ich weiß natürlich nicht, wie das an einem Wochenende in der Saison dort ist. Wir hatten fast alles für uns, tranken noch einen Kaffee und fuhren dann weiter in Richtung Osten, vorbei an Friedrichshafen, durch Wasserburg, Lindau bis nach Lochau in Österreich. Dort folgten wir einer Empfehlung und nisteten am frühen Nachmittag uns im Berggasthof Fritsch am Pfänder ein. Tolles Zimmer mit Balkon und Blick über den gesamten Bodensee bis Schaffhausen! Es gab eine große Terrasse, auf der man auch draußen essen kann und ein junges engagiertes Wirtsleutepaar. Hierfür spreche ich eine Empfehlung wirklich gerne aus, wenn es auch nicht ganz billig war (Doppelzimmer 90 Euro), aber es hat sich gelohnt. Zu unserer Begrüßung kam auch der Zeppelin vorbei.
Seeblick von unserem Zimmer aus
Zeppelin über Dornbirn
Wir ließen unser Gepäck dort und fuhren erst noch mal los in die Berge. Über Au, wo wir in einer Dorfbäckerei eine Linzer Schnitte verspeisten, ging es eine wunderschöne Straße hinauf auf den Hochtannbergpass (1675 Meter). Dort gab es noch reichlich Schnee und einige Leute waren auf Schiern unterwegs. Die Sonne schien von stahlblauem Himmel und es war wärmer als im Tal.
Die Dorfbäckerei in Schoppernau bei Au
Die Straße zum Hochtannberg
Beweisfoto
Viel Schnee und viel Sonne
Von dort aus ging es westwärts rüber zum Furkasattel, der aber leider gesperrt war. Trotzdem fuhren wir die Straße soweit es ging, denn auch sie ist sehr schön und war durch die Sperrung fast verkehrsfrei.
Gesperrter Furkasattel
Am Furkasattel
Entsalzung nach den Passfahrten
Wieder zurück nach Au und erst mal an der Tanke mit einem Dampfstrahler die Moppeds vom Salz befreit. Danach die Kurven runter zum Bodensee. Gerade rechtzeitig zu einem wunderbar kitschigen Sonnenuntergang über einem spiegelglatten Bodensee kamen wir im Hotel an und ließen danach den Tag bei einem sehr feinen Essen (Felchenfilet und Kaiserschmarrn zum Nachtisch) ausklingen.
Und weil er so schön war - der Sonnenuntergang:
Gut geschlafen und nach einem leckeren Frühstück mit traumhaftem Blick auf die Alpen machten wir uns auf, den Pfänder zu umrunden.
Ausblick vom Frühstückstisch
Es ging erst mal nach Nordosten bis Scheidegg, dann im Bogen über Scheffau, Sulzberg, Gfäll, Egg, Schwarzenberg und an Dornbirn vorbei in die Schweiz. Unterwegs gab es eine kleine Kaffeepause mit einem Apfelstrudel und am frühen Nachmittag noch eine Pause mit einem Schläfchen in der Sonne und Besuch von einem der sehr seltenen roten Schweizer Bergpanther, den ich aber in Schach halten konnte.
Pause mit Kaffee und Apfelstrudel
Überraschender Angriff durch einen Schweizer Bergpanther
Unter Einsatz meines Lebens konnte ich gerade noch Schlimmes abwenden und …
… ihn niederringen und besänftigen.
Weiter führte uns die Fahrt nach Westen, teilweise am Bodensee entlang, teilweise mehr im Landesinneren. Unterwegs tranken wir einen Kaffee und bekamen zwei kleine trockene Stück Mohnkuchen von einem sehr geschäftstüchtigen Männerpaar serviert. Die Gaststätte Morgensonne in Herrenhof sollte man besser auch meiden.
Pause in der nicht so empfehlenswerten Morgensonne
Vor und um Schaffhausen wechselten wir mehrmals zwischen Schweiz und Deutschland und schauten uns dann die Rheinfälle an. Bei Geilingen querten wir den Rhein auf einer alten Holzbrücke.
Alte Holzbrücke über den Rhein
Der Rheinfall
In Öhrligen kehrten wir im Gasthof Auer ein. Der machte einen netten Eindruck und wir bekamen ein Zimmer mit Terrasse und Seeblick und konnten unsere Motorräder genau vors Zimmer stellen. Leider war das Zimmer nur mäßig, das Bad ungeheizt (es war draußen immer noch recht frisch) und das Wasser lief nicht immer. Die Küche hatte fast nur Fischgerichte zu bieten, was uns aber ganz recht war. Das Essen war gut, das Zimmer mäßig, die Preise hoch, das Frühstück sparsam – nicht so recht zu empfehlen.
Zimmer mit Terrasse und Seeblick
Nach dem Abendessen.
Der nächste Tag brachte uns zuerst auf die Reichenau. Inzwischen wurden die Temperaturen angenehmer, die Sonne schien wie die ganzen Tage bisher von wolkenlosem Himmel. Einen Kaffee auf dem Dorfplatz von Reichenau nahe einer 700jährigen Linde und danach ein Besuch im Heimatmuseum. Dann querten wir den Bodanrück und fuhren zur Insel Mainau, besuchten sie aber dann doch nicht sondern bummelten am Überlinger See entlang bis Bodman, auf der anderen Seite zurück und bei Überlingen bogen wir ins Landesinnere ab bis zum Affenberg bei Salem. Hier machten wir ein paar Verwandschaftsbesuche.
Porsche-Händler am Wegesrand
Linde in Reichenau
Begrüßung der Verwandtschaft, die …
… aber nicht immer so wohlerzogen ist und …
… einem manchmal nur den Stinkefinger zeigt!
Störche als Frühlingsboten waren auch schon eingetroffen
Von hier aus fuhren wir über sehr verkehrsarme kleine Nebenstraßen bis ins Allgäu. Die Temperaturen waren inzwischen richtig angenehm geworden. In Rauhenzell bei Immenstadt besichtigten wir das Schlösschen eines ehemaligen Berufskollegen und Oldtimersammlers. Von nun ab ging es dann schon wieder nach Norden in Richtung Heimat. Übernachtet haben wir in Wolfertschwenden.
Eine V200 hatte ich schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen!
Der Wetterbericht für den nächsten Tag klang etwas durchwachsen, aber wir hatten Glück. In Oberbayern war es noch etwas dunstig, im Donauraum gab es auch ein paar Wolken, aber in Franken und bis nach Hause hatten wir strahlenden Sonnenschein. In Bad Mergentheim machten wir noch eine Pause und so gegen 16.30 am Freitagnachmittag waren wir wieder zu hause. Etwas über 2000 km bei schönstem, wenn auch meist noch recht kaltem Wetter waren ein feiner Start in die Motorradsaison.
Da treibt Ihr euch vor meiner Haustüre rum und meldet euch nicht - Na so was aber auch? So wie ich das gesehen habe sind das ja die Rosienen die Ihr euch da rausgesucht habt - die Gegend ist genau richtig für die W und zu dieser Zeit optimal.
Nächstes mal - einfach mal Meldung machen - es gibt noch viel mehr :-)
Ja, das ist Ammenegg! Sehr gut, Serpel, da muss ich dich gar nicht mehr fragen, ich wusste es nämlich nicht mehr genau.
Und wenn du mir jetzt noch sagst, wo das ist (da hat uns der Bergpanther überfallen)? Das habe ich nämlich auch nicht notiert (das Haus ist alleinstehend und zu verkaufen/vermieten):
Die ehemals stolze V200 fristete ihr Dasein vor einem Gleisbettinstandsetzungszug. Na ja, besser so als auf dem Schrott. Früher war das meine Modelleisenbahn-Wunschlokomotive, die ich mir nie leisten konnte. Heute habe ich eine im Regal stehen.
Zitat von TeddyboyAber in dem Gai gibts schon an haufen Abzocker, das ist bekannt
Wie bitte, was? Was ist bekannt?!
Die Preise steigen nun mal mit der geografischen Höhe - das hat sich anscheinend nur noch nicht bis zu den Augschburger Datschiburgern herumgesprochen, scheint’s!