vorhin stand bei mir der Kerzenwechsel an (der erste seit ich die Maschine hab). Dabei habe ich zwei Sachen festgestellt: 1. Die linke Kerze wurde wohl verkantet reingedreht 2. Die kerzen hatten den falschen Wärmewert, keine cr8e, keine cr7e für den Winterbetrieb sondern eine cr9e. Also eigentlich zu kalt für einen ungetunten Motor (oder richtig; wenn man in der Sahara umhernanderfahren will...)
Das Kerzenbild war russig schwarz, aber mit einem leichten Braunstich (also wohl nicht sooo schlecht). Ich hab auch drauf geachtet, sie nicht zuletzt im Leerlauf laufen zu lassen, als ich sie im Herbst abgestellt habe; eben weil ich das mal kontrollieren wollte. Der Elektrodenabstand war auch zwischen 0,7 und 0,8.
Die Maschine ist per Gasschieberanschlag gedrosselt, die Luffis original.
Nun zu meiner Frage: Beeinflusst der falsche Wärmewert die Warmfahrphase stark? Einige hier aus dem Forum müssen den Choke wohl nur 2 min voll drin lassen und können ihn dann ganz reinschieben. Bei mir dauert des selbst im Sommer immer so 5 min, und ich kann den Choke auch nur stufenweiße zurücknehmen, da sie sonst viel zu viel oder zu wenig dreht. Ist immer ein ziemliches Gefummel... Und das Öl hat laut Louis Billigthermometer erst nach 10 min die 80°. Meine Wassergekühlte C-Klasse ist IM WINTER ja schneller warm...
Ich hoffe, alle für eine erste Ferndiagnose wichtigen Informationen geschrieben zu haben
Der Wärmewert hat keinen Einfluss auf die Warmfahrphase. Er wird erst wirklich relevant, wenn der Motor unter Betriebstemperatur oder gar Vollast läuft. Wie du schon richtig schreibst: Die 9er Kerze verhindert ein Überhitzen der Kerze bei Vollaststreß, z.B. Heizen oder Autobahn im Sommer. Andererseits kommt sie bei niedrigen Außentemperaturen nicht in den optimalen Bereich und brennst sich nicht völlig frei - sie wird schwarz. Die 8er Kerze wäre die richtige Wahl. Das Warmfahrverhalten könntest du durch eine etwas größere Leerlaufdüse günstig beeinflussen, was aber mehr Schadstoffausstoß bei der AU bedeutet. Dürfte aber nicht wirklich ins Gewicht fallen.
Zitat Und das Öl hat laut Louis Billigthermometer erst nach 10 min die 80°.
Ja, das ist so. Eine W braucht relativ lange, bis sie warm wird.
Oder einfach in der warmlaufzeit den Leerlauf etwas höher drehen. Wenn sie warm ist drehst Du ihn wieder runter.Das geht mit der Rändelschraube unter dem Choke.
Gruß Buggy
Blödmannsanwärter
Schützt unseren Planeten,es ist der einzige mit Bier! Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas First Member of The Spießers MC Chapter H
Zitat Und das Öl hat laut Louis Billigthermometer erst nach 10 min die 80°.
Du redest jetzt vom Sommer bei 30 Grad Außentemperatur oder ?? wie ich das letzte mal gefahren bin dürfte es so ca. 6-8 Grad gehabt haben und da komme ich noch nicht mal auf 70° !!! in ca. 25min !!! allerdings mit einem RR-Thermometer...
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit
Jup, die 8er kommen auch jetzt rein. Liegen schon mit Kupferpaste eingeschmierten Gewinden vor mir... Hmm, das mit den Leerlaufdüsen hab ich mir auch schon mal überlegt.
Die größere Leerlaufdüse würde die W doch auch noch nach der Warmlaufphase (also im gesamten Betrieb => ASU) ein wenig fetter laufen lassen??? Würde man das überhaupt im Verbrauch merken??? (Mir gefällt der niedrige Verbrauch der W...)
Ja, mit der Leerlaufschraube rumspielen hab ich auch mal ne zeitlang gemacht, das empfinde ich aber eigentlich als noch lästiger als das rumgefummele mit dem Choke-Schieber. Sollte ich mir aber vllt. trotzdem mal angewöhnen, da das verhindert, das ich es vllt. mal übersehe, wenn die leerlaufdrehzahl bei richtig heißen Tagen zu niedrig wird, da ich es dann gewohnt wäre, darauf zu achten...
Theoretisch ja. Da aber mit zunehmendem Gasgeben der Einfluss des Leerlaufgemisches in den Hintergrund tritt, ist es kaum relevant. Zum Rumdrehen an der Leerlaufschraube kann ich nicht raten. Den Leerlauf sollte man einmal richtig einstellen und ihn dann auch in Ruhe lassen.
Ha, das finde ich jetzt sehr interessant, dass du das ansprichst, das hatte ich doch fast vergessen: Mir war bei unserer Frankreichtour aufgefallen, dass bei beiden W auf der Strecke vom Mittelmeer bis hoch zum Col de La Bonette (immerhin 2800 Meter Höhenunterschied!!) überhaupt keine Nachjustierung am Vergaser notwendig war und die beiden Ws einwandfrei liefen, ohne spürbaren Leistungsverlust und ohne irgendwelche Mucken. Das hatte ich noch nie bei einem Vergasermotorrad und es hat mich sehr beeindruckt. Temperaturunterschied von etwa 22 Grad auf 7 Grad.
Zitat von WännäGenau, deshalb ist die Leerlaufverstellschraube ja auch so schlecht erreichbar . . . .
Das hat was, Wännä! Jedenfalls im Gebirge, wo Höhendifferenzen von 2000 Metern und Temperaturunterschiede von 15 Grad keine Seltenheit sind. Entweder passt’s auf dem Stilfser Joch (2760 m) oder am Comer See (200 m). Beides geht irgendwie nicht. Gruß Serpel
Moin Serpel,
sag nicht "Stilfser Joch", da wirds mir immer anders. Vater hatte davon so dermaßen geschwärmt, die vielen Kurven mit seiner Sturzbügelgummikuh so oft gefahren, daß wir Jungs natürlich auch neugierig waren. Dreimal hab ich es versucht, dreimal war gesperrt , das eine Mal sogar im Juni, wenn ich mich recht erinnere
Vielleicht wird 2010 ja mein Jahr. Mir ist es mittlerweile egal, ob ich das Ding mit dem Rollstuhl abfahre oder womit auch sonst.
Das Stilfser Joch macht tatsächlich immer sehr spät auf. Mitte Juni ist nicht außergewöhnlich. Ein bisschen schade - wenn man endlich da hochdüsen kann, werden die Tage bereits wieder kürzer.
Nur - so toll zu fahren, wie man sich das vielleicht vorstellt, ist es gar nicht; ich nenne es digitales Fahren. Vor der Kehre Gas zu, Anker werfen, rum ums Eck und Gas wieder auf Anschlag. Wenn so ein müder 50 PS-Hobel dann endlich wieder auf Touren ist, kommt schon die nächste Kehre: also Gas zu, Anker werfen, rum ums Eck und Gas wieder auf Anschlag. Das wiederholt sich viele und viele Male, bis man endlich oben ist.
Runterwärts dann das ewige Reifenproblem: 80 Kilojoule Bewegungsenergie vor jeder Kehre mittels rotglühender Scheiben aus 300 Kilogramm bewegter Masse rauszunehmen nimmt Reifen und Material ziemlich her. Was tun also: Etwa Tempo und Fahrspaß rausnehmen?
Nein, natürlich nicht. Aber das ruiniert speziell den Vorderradreifen in kürzester Zeit. Man merkt richtig wie das Profil dahinschmilzt.
Ich glaube, ich werde mich mal für eine Street Triple R interessieren ...