Zitat Heut könnens trotzdem durch machen, wird eh gerichtet.
Moin,
auf dem letzten Wahlplakat sah der Genosse aus dem Saarland aus, wie eine Marzipankartoffel. Herren nee, was die den Bildern antun . Mein Sohn meinte, bald erscheinen Politiker als japanische Anime-Figuren.
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Aber mal was anders: auf dem Tonsektor ist diese Seuche schon viel länger ausgebrochen und - da nicht sichtbar - kaum noch in der Kritik. Da wird gescannt, geglättet, hervorgehoben, korrigiert (die Tonexperten wissens: es gibt Geräte, wo man schief reinsingen kann und der Ton kommt korrigiert raus).
Im Pop/Rock-Bereich kenne ich mich nicht so aus, aber im Klassik-Bereich ist es leider ganz schlimm. Die Schweißtropfen oder den beginnenden Krampf im Handgelenk des Pianisten hörst Du nicht mehr - weil sie nicht mehr da sind. Ein Konzert wird erst neu aufgespielt, wenn mehr als 20 Fehler drin sind. Nach der Aufnahme heißt es einfach: "So, bitte nochmal ab Takt 15 bis 21, wir verschneiden." Da kann der Dirigent sogar im Tempo etwas anders liegen, alles scheißegal. Die Jungs vonner Aufbereite kriegen das hin, auf die Millisekunde genau.
Man hörts, man hörts wirklich. Digitale Musik hat keinen Flair wegen der vielen Reparaturstellen, nicht weil die analogen Geräte besser mitzeichnen. Ich freu mich jedenfalls schon auf das live-Konzert der jungen Philharmonie Köln im März. Da hörste die Fehler noch, aber bist richtig mit drin.
Zitat Ein Negativ (oder Dia) ist im Prinzip auch ein Speichermedium. Allerdings mit einer „Auflösung“ die immer noch weit über dem liegt, was eine Digitalkamera leisten kann.
Jo, das hab ich auch lang geglaubt. Weshalb ich bis voriges Jahr ein hartnäckiger Digitalverweigerer war.
Freilich fragt ma sich irgend wann einmal, ob ma wirklich der einzige Schlaue ist unter lauter Idioten. Und dann schaut ma sich die Sache an und kommt drauf, dass die eigene (Verweigerer)-Fraktion als Basis für analog gern einen 18-Din-Schwarzweißfilm genommen hat. Nix dagegen, nur sollte man dem vergleichbare Sensoren gegenüberstellen. Damit is ma aber in einem Segment von irgend welchen Promillesätzen.
In der Praxis reden wir von Filmen von 21 DIN aufwärts. In der Medienbranche sans üblicherweise 27 DIN mindestens. Und dort möcht ich den Unterschied zu ana aktuellen Digitalkamera Klavier spielen können.
Zitat Und dass Photoshop „jeder Lehrling“ kann? Diese Annahme dürfte der Auslöser für die Millionen von schlechten Bildern sein die es gibt.
Das liegt ned daran, dass die Leut den Fotoschop ned beherrschen. Eher daran, dass sie. So wie tausende Raubkopien vom Xpress dazu geführt ham, dass typografische Irrsinnigkeiten auf dem Markt sind. Wenn ma vom Fotografieren nix versteht, is ma gern versucht, ein schiaches Foto durch exzessives Anwenden jedes bekannten Fotoschop-Tricks zur Katastrophe zu machen.
Zitat Ich glaub' du legst da den falschen Maßstab an.
Mmhh, also ich lege den falschen Maßstab an, wenn ich lieber Menschen mit Charakter im Gesicht sehen will, will die Werbung nicht auch mich erreichen? Die Frage ist, wollen "die Menschen" das wirklich so haben, wie ihnen von der Werbung suggeriert wird? Und mit Verlaub, das nimmt doch immer krassere Formen an, was einen da manchmal alleine von irgendwelchen Fernsehzeitungen an"lächelt" hat oft mit menschlichen Wesen nix mehr zu tun.
Tschöööö
Maggi (lieber einen falschen Maßstab, als gar keinen Stab)