In Antwort auf:Da würde mich schon interessieren, wie du das gemacht hast.
Hi,
Laborkolonne aus Glas, 600mm hoch, Durchmesser 80 mm, gefüllt mit Raschigringen, Rückflußteiler manuell gesteuert durch Schlauchverbindung zwischen Kopfkühler und Kolonne. Rückflußverhältnis nach Gefühl so ca. 1:5 oder 1:4. Den Sumpf bildete ein alte Kochplatte (DDR-Fabrikat) mit Thermostat, die Verbindung zur Kolonne ebenfalls über Schlauch.
Zufuhr des Einsatzproduktes (ALDI-Wein) in den Kolonnensumpf, da der Laborglaszylinder keine Anzapfung hatte. Nachteil: zusätzlicher Energieaufwand durch das unnötige Kochen des Alkoholanteils aus dem Einsatzprodukt. Der Sumpf wurde einfach periodisch entleert. Geruch: greulich, aber ohne Alkohol.
Das ganze dann viermal wiederholt, also eine Kombination aus Batch-Prozeß und kontinuierlicher Destillation. Geht der ganze Tag bei drauf, für gerade mal knapp einen Liter.
Mit der Dichtewaage dann ungefähr auf den Alkoholgehalt geschlossen. Messen wäre wohl übertrieben zu sagen.
In Antwort auf:Ich habe einem unliebsamen Nachbarban so 1983 'rum mal in den Vergaser seines Autos gepinkelt und der Motor lief dann definitiv nicht mehr.
Moin Roger,
wär der Typ mit Schnaps gefahren, hätte er sogar damit noch eine reelle Chance gehabt, weiter zu fahren.
(und die Stickoxide wären sogar durch den Harnstoff wieder reduziert worden )
Aber ins Auto pinkeln, sowas macht man doch nicht . . . .
Wännä du machst das verkehrt. Hochheizen bis die ersten Tropfen kommen, dann runterregeln und bei schwacher Hitze den Wein "Entgeisten". Wenn das zu schnell geht haust du zuviel Säure und Wasser mit raus das wird im Dampfstrom alles mitgerissen.
Und dann lasst uns den ersten Motorradschutzverein gründen.
Wer Motorräder zerstückelt, umbaut, Teile abflext oder verändert, Laminierversuche und andere Formtechniken anwendet zum Zwecke der Unkenntlichmachung eines Originalkrades sollte Buse Tun.
Gut, daß mal jemand aufpaßt. Nein, das normale Schnapsbrennen geht schon so, wie Du schreibst. Die ganz leichten Destillate werden dabei sogar weggeworfen, weil der Methanolanteil am höchsten ist.
Aber Schnapsdestillen arbeiten ohne Rückfluß. In einer "richtigen" Destillationskolonne wird das Kopfprodukt in einem gewissen Verhältnis immer wieder zurücklaufen lassen, sodaß die Wasseranteile wieder den Weg nach unten in den Sumpf finden und die Alkoholanteile immer wieder aus dem Sumpf ausgekocht werden können.
Somit kann ich also mit einer Destillation das Gemisch immer weiter zerlegen und bekomme am Schluß die beiden Komponenten. Alkohol kann man aber nur bis zum azeotropen Punkt (96%) reinigen, weil bei diesem Wasseranteil kein Unterschied mehr im Dampfdruck ist.
Nun ja, soweit so theoretisch gut. Ich sagte ja schon, meine Allmachtsphantasien haben mir wohl einen Streich gespielt.
beim Kraftstoffe machen ist das natürlich völlig anders. Das läßt man das Methanol drin und freut sich über den zusätzlichen Brennwert.
Mal was anderes in diesem Zusammenhang. Ein Bekannter von mir ist in ein ziemlich warmes, aber auch armes Land ausgewandert. Seine Frau kommt wohl daher.
Dort ist Kraftstoff richtig teuer und Fahrzeuge werden aus Bambusschnipseln, vermischt mit Honda-Motoren und Gartenstuhlrohr gebaut. Wenn ein Stück Gummi gefunden wird, wird es sofort als Reifen einkassiert, ob es das nun will oder nicht.
Na jedenfalls hat er dort eine Destille gebaut, die mit der (reichhaltig vorhandenen) Sonnenenergie arbeitet. Da eine Destillation auch eine Temperatursenke braucht (also einen Kühler) wurde dafür kurzerhand ein Loch in die Erde geschaufelt. Da das Kondensat nicht freiwillig wieder oben auf die Kolonne fließen würde, ist die ganze Kiste am Hang installiert. Pfiffige Sache, das! Faulobst gibts reichlichst. Dieses Ding macht immerhin 5 Liter verfahrfähigen Alkohol am Tag, wenn alles gut läuft. Kein Königreich, aber bedarfsdeckend. Sowas finde ich halt coool und wollte es auch mal probieren. Mal sehen, der Wein ist noch nicht weggeschüttet, es müßten noch ca. ein Dutzend Flaschen übrig sein.